KUSS: Etablierung eines kultur- und diversitätssensiblen Screening-Instruments zur Erfassung sozialer Vulnerabilitäten und Einflussfaktoren auf die gemeinsame Therapiezielfindung in der Onkologie
Förderung im Forschungsprogramm "Onkologische Versorgung von Menschen mit Migrationshintergrund" der Deutschen Krebshilfe.
Das Forschungsprojekt umfasst die Entwicklung und Etablierung eines ethisch fundierten diversitätssensiblen Instrumentes zur Erfassung und Berücksichtigung sozialer Vulnerabilitäten und Einflussfaktoren im Kontext onkologischer Therapieentscheidungen. Dabei wird angenommen, dass sich die frühzeitige Identifizierung verschiedener Faktoren und deren umfassende Berücksichtigung im Therapieverlauf positiv auf die Therapierealisierbarkeit und die Versorgungs- und Lebensqualität von Krebspatient*innen auswirken.
Bislang werden in der Auswahl der Krebstherapien durch das behandelnde Ärzteteam Faktoren sozialer Ungleichheit (wie Aufenthaltsdauer und Bleiberecht, soziale Netzwerke, Sprachkenntnisse und Artikulationsmöglichkeiten, Bildungsniveau und sozio-ökonomischer Status, aber auch Erfahrungen von Akzeptanz und Ausgrenzung bzw. Diskriminierungs- und Rassismus-Erfahrungen in der Gesellschaft und/oder in deutschen Behörden und dem Gesundheitssystem) kaum berücksichtigt. Dies kann negative Auswirkungen auf die Behandlungsergebnisse und die Lebensqualität der Patient*innen haben.
Mithilfe der Studie soll daher ein Beitrag zur migrationssensiblen Gesundheitsforschung geleistet werden, um die medizinische Behandlung und Versorgung von Krebspatient*innen stärker auf individuelle Bedarfe auszurichten und gemeinsam passende Therapien und Unterstützungsangebote zu wählen, die langfristig den Behandlungserfolg und die Lebensqualität verbessern.
Projektzeitraum:
- 2023-2026
Projektleitung:
- Prof. Claudia Bozzaro (Medizinethik, Universität Münster);
- Prof. Anne Letsch (Klinik für Innere Medizin II, Hämatologie und Onkologie, UKSH Kiel. Hauptantragstellerin);
- Dr. Claudia Schmalz (Klinik für Strahlentherapie, UKSH Kiel),
- Dr. Katrin Liethmann (Klinik für Strahlentherapie, UKSH Kiel),
- Prof. Tina Spies (Arbeitsbreich Gender & Diversity Studies, Universität Kiel.
Mitarbeiterin im Teilprojekt Medizinethik:
- Christina Mainka
Förderung:
- Deutsche Krebshilfe