„In der Pathologie habe ich meine Leidenschaft für die Histologie und Forschung entdeckt.“
25.07.2024
Dr. Anna Kuntze ist Assistenzärztin im Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie am Universitätsklinikum Münster und gehört zur ersten Kohorte des Clinician-Scientist-Programms CareerS der Medizinischen Fakultät Münster. Im Interview erzählt sie über ihre Arbeit.

Warum haben Sie sich für das Clinician-Scientist-Programm CareerS beworben?
Schon während meines Studiums habe ich davon geträumt, mich in meinem Beruf nicht zwischen Forschung und Klinik entscheiden zu müssen. Ich habe 2021 direkt im Anschluss an mein Studium im Institut für Pathologie eine tolle Arbeitsstelle gefunden und schon früh an klinischen Studien und kleineren Forschungsprojekten mitgewirkt. Am liebsten wollte ich ein eigenes grundlagennahes Forschungsprojekt durchführen, doch dafür fehlte im Arbeitsalltag die Zeit. Auf der Suche nach Fördermöglichkeiten bin ich dann auf CareerS gestoßen. Das Clinician-Scientist-Programm ist eine relativ niedrigschwellige Einstiegsmöglichkeit in die eigene Forschung und bietet nicht nur eine finanzielle Unterstützung, sondern ermöglicht auch die Teilnahme an hilfreichen Seminaren und den Austausch mit anderen jungen Forschenden.
Woran forschen Sie aktuell?
Ich beschäftige mich in der Arbeitsgruppe von Wolfgang Hartmann am Institut für Pathologie in Münster mit epigenetischen Veränderungen im Synovialsarkom. Das Synovialsarkom ist ein seltener Tumor, der vom Bindegewebe ausgeht und bevorzugt im jungen Erwachsenenalter vorkommt. Eine zielgerichtete Therapie für diesen Tumor gibt es derzeit noch nicht. Ziel meines Projektes ist es, den zugrundeliegenden Mechanismus der Tumorentstehung besser zu verstehen, um mögliche therapeutische Angriffspunkte zu finden.
Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?
Ich bin während des Studiums davon ausgegangen, dass ich Hausärztin werde – bis ich die Pathologie im praktischen Jahr näher kennengelernt und meine Leidenschaft für die Histologie und Forschung entdeckt habe. Auch in Zukunft würde ich gerne weiterhin Klinik und Forschung verbinden und irgendwann eine eigene kleine Arbeitsgruppe leiten.
Dieser Beitrag stammt aus dem Jahresbericht 2023 des Westdeutschen Tumorzentrums.