„In der Patientenversorgung wird mir jeden Tag gezeigt, worum es in der Forschung eigentlich geht.“

Ein Interview mit Fabian Troschel

25.07.2024

Dr. Fabian Troschel ist Assistenzarzt in der Klinik für Strahlentherapie am UKM. Mit einer Förderung als Clinician Scientist widmet er aktuell 50 Prozent seiner Arbeitszeit der Grundlagenforschung mit seiner eigenen Arbeitsgruppe. Ein Interview zu seinem bisherigen Karriereweg.

Dr. Fabian Troschel

Warum haben Sie sich für eine Förderung als Clinician Scientist beworben?
Ich habe während meines Medizinstudiums ein Jahr in einer Arbeitsgruppe am Massachusetts General Hospital in Boston geforscht. Durch den intensiven Kontakt mit Wissenschaft habe ich direkt Feuer gefangen. So war es nur folgerichtig, im Rahmen meiner fachärztlichen Ausbildung an der Klinik für Strahlentherapie Förderungen zum Aufbau einer eigenen Arbeitsgruppe einzuwerben, zuerst bei der Else Kröner-Fresenius-Stiftung und dann aufbauend beim Interdisziplinären Zentrum für Klinische Forschung der Medizinischen Fakultät. Sowohl mein Laborleiter als auch der Klinikdirektor haben das sehr unterstützt. In der Strahlentherapie gibt es nur sehr wenige Zentren, die Grundlagenforschung betreiben – die geförderte Vernetzung über Standorte und Disziplinen hinweg ist ein echter Mehrwert.

Woran forschen Sie aktuell?
Ich beschäftige mich mit den sogenannten Musashi-Proteinen in Tumorzellen. Meine Untersuchungen haben gezeigt, dass deren Blockierung die Krebszellen signifikant sensibler für eine strahlentherapeutische Behandlung macht. Angefangen habe ich mit aggressiven Brustkrebszellen, mittlerweile forsche ich auch an anderen Tumoren.

Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?
Auch nach Abschluss meiner Facharztausbildung würde ich gerne weiterhin sowohl in der Patientenversorgung als auch in der Forschung tätig sein – als Advanced Clinician Scientist. In dieser Doppelfunktion wird mir Tag für Tag am Patientenbett vor Augen geführt, worum es eigentlich geht.


Dieser Beitrag stammt aus dem Jahresbericht 2023 des Westdeutschen Tumorzentrums.