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Doktor DJ: Eddie Thoneick ist als Musiker weltweit gefragt – und nun auch promovierter Zahnarzt

Zahnarzt und nebenbei erfolgreicher DJ: Eddie Thoneick (Foto: PR)

Münster (mfm/tw) – Am Abend kommt bei Eddie Thoneick regelmäßig Musik auf den Teller. Der Zahnarzt ist Disc Jockey (DJ) – und reist mit Silberscheiben und Music-Equipment durch die Clubs der Welt. Düsseldorf, Zürich, Cannes, das niederländische Scheveningen und Sochi in Russland standen im August auf dem Tourplan, auch in Washington, Miami und Orlando (Florida) war Thoneick in diesem Jahr schon. Die weite Welt als Arbeitsplatz und Spielstätte – das fing schon in den Studienzeiten an der Universität Münster an. 2006 legte er dort das Staatsexamen als Zahnmediziner ab, nun erwarb er am Institut für Hygiene auch noch den Doktortitel.
Die Wochenenden gehören ganz der Musik, in der Woche trägt Thoneick seinen Zahnarztkittel. Der 32 Jahre alte Musik-Mediziner arbeitet mit Bruder und Vater in der Familienpraxis am Niederrhein. „Musik war immer meine Passion“, so Thoneick. Aber nicht die einzige: „Mein Herz schlägt auch für die Zahnmedizin. Nach dem Abitur wollte ich etwas Bodenständiges, Zukunftsträchtiges machen.“ Bis 2006 studierte er an der Medizinischen Fakultät der Uni Münster, in diesem Jahr promovierte er über die „Untersuchung des Bakterienwachstums im Biofilm in Installationssystemen in Abhängigkeit von Temperatur und Oberflächenbeschaffenheit von Leitungsmaterialien“. Zwei Leben in einem, zwischen Mischpult und dem Schwebetisch am Zahnarztstuhl. Wann er sich endgültig entscheidet? Das könne noch dauern, meint Thoneick: „Irgendwann muss ich es vielleicht, aber noch lässt sich beides irgendwie unter einen Hut bringen.“
Die große Musik-Leidenschaft beginnt in der Jugend. „Mit 14 habe ich bei Bekannten im Keller verstaubte Plattenspieler  gefunden“, erinnert sich Thoneick. „Die haben mich gefesselt.“ Schon ein Jahr später gewinnt Eddie einen DJ-Wettbewerb in Neuss, macht Musik in der Region und fängt nach ein paar Jahren an, selbst Musik zu produzieren. 2000 immatrikuliert er sich in Göttingen zur Zahnmedizin, wechselt ein Jahr darauf nach Münster. Der große musikalische Erfolg kommt mit seiner Single „Love Sensation“: 2006 landet der Titel weit oben in den internationalen Dance-Charts. „Das war genau während der stressigen Staatsexamen-Zeit“, so Thoneick. „Seitdem habe ich Angebote rund um den Globus.“ Remix-Anfragen folgten von keinen geringeren als Placebo, P Diddy, David Guetta, Moby, Bob Sinclar und vielen mehr.
Viel Freizeit bleibt bei dem straffen Arbeitsplan nicht. Mit der Musik läuft es gut, für das Konto wäre die Arbeit in der Familienpraxis nicht nötig. Das Business sei aber schnelllebig, so Thoneick, und von der Zahnmedizin könne man nicht jahrelang die Finger lassen, um dann einfach wieder einzusteigen. Drei Tage in der Woche verbringt Thoneick bei ruhiger Chillout-Musik in der Praxis, untersucht, bohrt, fertigt Kronen an – wenn er nicht auf Tour ist. „Im letzten November habe ich drei Wochen lang an der Ostküste Australiens aufgelegt, von Sidney über Brisbane bis Melbourne und Adelaide. „Das war ein echtes Highlight“. Auch durch Amerika und Asien geht es von Zeit zu Zeit. Jüngste Produktionen mit DJ-Legende Erick Morillo („I like to move it“) verhelfen ihm momentan zu einem Höhepunkt seiner musikalischen Karriere.
Die Patienten reagieren übrigens sehr positiv. Dass sie überhaupt von vom zweiten Job ihres Zahnarztes erfahren, liegt nicht zuletzt an Thoneicks Mutter: „Die rahmt Zeitungsartikel über mich und hängt sie ins Wartezimmer“, schmunzelt der DJ. Vor allem jüngere Patienten kennen ihn aber oft schon über die Musik. Vielleicht hilft es, um einigen von ihnen die Angst vorm Zahnarzt zu nehmen.
www.eddiethoneick.com

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