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Forschung zu Akuter Lungenschädigung: Karl-Thomas-Preis für Anästhesist Prof. Zarbock

Prof. Alexander Zarbock (Foto: privat)

Münster (mfm/tw) - Der münsterische Anästhesie-Professor Dr. Alexander Zarbock hat den Karl-Thomas-Preis 2014 erhalten. Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin würdigte damit eine Arbeit Zarbocks zur Rolle von spezialisierten Immunzellen bei Akuter Lungenschädigung (ALI).
Neutrophile Granulozyten – spezielle weiße Blutkörperchen – bekämpfen als Teil des Immunsystems schädliche Mikroorganismen (Mikroben), etwa Bakterien. Dafür stehen den Neutrophilen drei Mechanismen zur Verfügung: Als Fresszellen können sie Mikroben aufnehmen und zersetzen; durch Giftstoffe töten sie Mikroben. Schließlich können sie, wie erst vor rund zehn Jahren entdeckt worden ist, durch Netze aus DNA-Fasern (NETs, Neutrophil Extracellular Traps) Mikroben außerhalb der Zelle binden und unschädlich machen. Der Mechanismus, der den Körper vor schädlichen Mikroben schützt, kann aber selbst gefährlich werden: NETs spielen bei Entzündungsreaktionen eine wichtige Rolle und erhöhen das Todesrisiko etwa bei bei Akuter Lungenschädigung.
Bei lungenkranken Labormäusen konnten die Forscher die Bildung von NETs durch Blockierung bestimmter Signalwege verhindern und damit die Lungenschäden eindämmen. Die Forscher hoffen, mit diesen Erkenntnissen auch Menschen in Zukunft besser helfen zu können.Der mit 2500 Euro dotierte Preis wird von der Firmengruppe B. Braun Melsungen AG gestiftet. Er wird jährlich für herausragende Arbeiten in der Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin verliehen. In diesem Jahr wurde der Preis zwischen Zarbock und dem Essener Privatdozenten Dr. Simon Schäfer geteilt.

Publikation:
Roissant, J. et. al.: Synchronized integrin engagement and chemokine activation is crucial in neutrophil extracellular trap-mediated sterile inflammation. In: Blood 4/2014, online veröffentlicht 12/2013. DOI: doi: 10.1182/blood-2013-07-516484.

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