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Millionenförderung für Biologie-Forschung mit Medizinbeteiligung: DFG verlängert zwei Forschungsverbünde

SFB-Sprecher Prof. Christian Klämbt (l.) und Co-Sprecher Prof. Stefan Luschnig (Fotos: privat)

Medizin (upm/mfm) – Es ist ein Fach in enger Nachbarschaft zur Medizin. Daher konnten auch mehrere Einrichtungen aus dem Fachbereich 5 mitfeiern bei einer Nachricht aus Bonn: Zwei Sonderforschungsforschungsbereiche (SFB) im Bereich Biologie gehen an der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster in die Verlängerung. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die interdisziplinären Vorhaben „Dynamische zelluläre Grenzflächen: Bildung und Funktion“ und „Eine neue Synthese zur Individualisation für die Verhaltensforschung, Ökologie und Evolution: Nischenwahl, Nischenkonformität, Nischenkonstruktion“ mit einem Gesamtvolumen von rund 20 Millionen Euro. Die jeweils vierjährige Laufzeit startet im Januar 2022. Beim SFB 1348 wirken neun Institute der Medizinischen Fakultät und eine Uniklinik mit.*

Gegenstand dieses Verbundes sind „Dynamische zelluläre Grenzflächen: Bildung und Funktion“. Für die Bildung und Funktion von Geweben und komplexen Organismen sind Grenzflächen, an denen Zellen miteinander in Kontakt treten, von entscheidender Bedeutung. Der seit 2018 laufende SFB erforscht mit einem interdisziplinären Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Bildung und Funktion dieser Strukturen. Die exakte zeitliche Steuerung der zellulären Differenzierung und ihre präzise räumliche Integration im Organismus erfordert eine ständige Kommunikation über zelluläre Kontaktstellen.

„Diese Prozesse ermöglichen eine korrekte Entwicklung und Gewebehomöostase und sind essenziell für angemessene Reaktionen auf Störungen, wie etwa bei der Wundheilung oder bei Entzündungsprozessen. Unsere Forschung bildet daher eine fundamentale Grundlage der Zell- und Entwicklungsbiologie sowie der Biomedizin“, betont Prof. Stefan Luschnig vom Institut für Integrative Zellbiologie und Physiologie der WWU. In dem SFB arbeiten 24 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Fachbereichen Biologie, Chemie und Medizin der Universität Münster; sie kooperieren intensiv mit dem Max-Planck-Institut für Molekulare Biomedizin. Prof. Christian Klämbt als Sprecher und Prof. Stefan Luschnig als Co-Sprecher führen mit dem Team des Verbunds eine starke Tradition der Universität Münster in der Analyse von Zellen und deren Dynamik mit modernsten bildgebenden Verfahren fort.

Der SFB/Transregio „Eine neue Synthese zur Individualisation für die Verhaltensforschung, Ökologie und Evolution: Nischenwahl, Nischenkonformität, Nischenkonstruktion“ läuft ebenfalls seit 2018. Er wird von der Universität Bielefeld und der WWU getragen. Das Forschungs-Team untersucht, wie es Lebewesen gelingt, sich an ihre Umwelt anzupassen und ihre eigene ökologische Nische auszuprägen und zu nutzen. „Unser Ziel bleibt es, das Nischenkonzept auf der Ebene des Individuums zu definieren, zu etablieren und die ökologischen und evolutionären Konsequenzen dieser veränderten Sichtweise zu verstehen“, sagt SFB-Sprecher Prof. Oliver Krüger.

Sonderforschungsbereiche sind auf eine Dauer von maximal zwölf Jahren angelegte fächerübergreifende Forschungseinrichtungen der Hochschulen, die die DFG fördert. Sie ermöglichen die Bearbeitung innovativer und anspruchsvoller Forschungsvorhaben. Zehn Sonderforschungsbereiche werden aktuell an der WWU koordiniert. Wissenschaftler der WWU sind zudem an vielen weiteren hochschulübergreifenden Sonderforschungsbereichen beteiligt.

Link zum SFB 1348 "Dynamische zelluläre Grenzflächen: Bildung und Funktion"

 

*Es handelt sich um die Institute EIMI, Anatomie und Molekulare Neurobiologie, Kardiovaskuläre Organogenese und Regeneration, Medizinische Biochemie, Medizinische Physik und Biophysik, Physiologische Chemie und Pathobiochemie, Zellbiologie, Zelldynamik und Bildgebung sowie Zelluläre Virologie. Hinzu kommt ein Forschungsteam aus der Medizinischen Klinik D der münsterschen Uniklinik.

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