Vom Vietnam-Syndrom bis zur Posttraumatischen Belastungsstörung. Gastvortrag Anne Freese (Berlin)
Das Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin lädt ein zum Gastvortrag vonAnne Freese, M.A.
(Institut für Geschichtswissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin)
Der Trauma-Diskurs in der Bundesrepublik: Vom Vietnam-Syndrom bis zur Posttraumatischen Belastungsstörung
Das Traumakonzept ist heute ein, wenn nicht sogar das zentrale hermeneutische Konzept, mittels dessen im nordamerikanischen und europäischen Raum das Verhältnis zwischen Gewalterfahrungen, ihrer Verarbeitung in der Psyche und ihren psychischen und somatischen Folgeerscheinungen gedacht wird. Das derzeit populärste Traumakonzept – die Diagnose der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) – wurde 1980 auf Betreiben wissenschaftlich-politischer Kampagnen im Umfeld der Vietnamveteranenbewegung hin in das DSM-III aufgenommen. Seit den 1990er Jahren verzeichnete die Diagnose auch in der Bundesrepublik einen enormen Bedeutungsaufstieg und lässt sich in Verbindung mit ehemaligen politischen Häftlingen in der DDR, mit Afghanistanheimkehrern und mit Betroffenen sexueller Gewalt einer Gewaltgeschichte jüngsten Datums zuordnen. Mit einer wissensgeschichtlichen Nachzeichnung der Entstehung, Adaption und Stabilisierung der Diagnose sowie der mit ihr verbundenen verwissenschaftlichten Identitätsangebote und Selbstführungsansprüche soll ein spezifischer Ausschnitt der gegenwärtigen bundesdeutschen Gesellschaft – ihr Umgang mit Gewalterfahrungen – näher beleuchtet werden. Alle Interessierten sind herzlich willkommen!Flyer zum DownloadZeit: Montag, 27. Juni 2016, 18:00 Uhr c.t. (Vortrag mit Diskussion)
Ort: Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin Von-Esmarch-Straße 62, 48149 Münster
Anfahrt und Lageplan unter https://campus.uni-muenster.de/egtm/institut/anfahrt
(Institut für Geschichtswissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin)
Der Trauma-Diskurs in der Bundesrepublik: Vom Vietnam-Syndrom bis zur Posttraumatischen Belastungsstörung
Das Traumakonzept ist heute ein, wenn nicht sogar das zentrale hermeneutische Konzept, mittels dessen im nordamerikanischen und europäischen Raum das Verhältnis zwischen Gewalterfahrungen, ihrer Verarbeitung in der Psyche und ihren psychischen und somatischen Folgeerscheinungen gedacht wird. Das derzeit populärste Traumakonzept – die Diagnose der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) – wurde 1980 auf Betreiben wissenschaftlich-politischer Kampagnen im Umfeld der Vietnamveteranenbewegung hin in das DSM-III aufgenommen. Seit den 1990er Jahren verzeichnete die Diagnose auch in der Bundesrepublik einen enormen Bedeutungsaufstieg und lässt sich in Verbindung mit ehemaligen politischen Häftlingen in der DDR, mit Afghanistanheimkehrern und mit Betroffenen sexueller Gewalt einer Gewaltgeschichte jüngsten Datums zuordnen. Mit einer wissensgeschichtlichen Nachzeichnung der Entstehung, Adaption und Stabilisierung der Diagnose sowie der mit ihr verbundenen verwissenschaftlichten Identitätsangebote und Selbstführungsansprüche soll ein spezifischer Ausschnitt der gegenwärtigen bundesdeutschen Gesellschaft – ihr Umgang mit Gewalterfahrungen – näher beleuchtet werden. Alle Interessierten sind herzlich willkommen!Flyer zum DownloadZeit: Montag, 27. Juni 2016, 18:00 Uhr c.t. (Vortrag mit Diskussion)
Ort: Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin Von-Esmarch-Straße 62, 48149 Münster
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