EyeMatics - Eye Diseases “Treated” with Interoperable Medical Informatics

In Deutschland erblinden jedes Jahr etwa 10.000 Menschen. Allein 50 % der Erblindungen sind auf die altersbedingte Makuladegeneration zurückzuführen. Die Prävalenz nimmt mit dem Alter deutlich zu, und mit steigender Lebenserwartung wird auch der Bedarf an augenärztlicher Versorgung wachsen. Ophthalmologische Behandlungsdokumentationen enthalten wertvolle Daten für die Forschung, die von klassischen klinischen Daten bis hin zu modernsten Bildgebungstechnologien reichen. Diese Datenquellen sind jedoch fragmentiert. EyeMatics kombiniert derzeit isolierte Datenquellen in vier Universitätskliniken und zwei weiteren Rollout-Partnern. Behandlungsdaten werden aus den jeweiligen Softwaresystemen und Diagnosegeräten extrahiert, um einen harmonisierten Datensatz zu erhalten (Ophthalmologisches Erweiterungsmodul für die Kerndatensätze der Medizininformatik-Initiative). Der Mehrwert dieses Projekts liegt in der Analyse von klinischen Daten aus der realen Welt, die an verschiedenen Standorten generiert werden und in der aktiven Einbeziehung von Patienten über von ihnen berichtete Ergebnisse. Klassische statistische Ansätze kombiniert mit fortgeschrittenem maschinellem Lernen werden neue Biomarker für die Präzisionsmedizin identifizieren. Ein klinisches Dashboard wird der Demonstrator sein, der zuvor isolierte primäre Quellensysteme verbindet und Echtzeitdaten und neue Biomarker standortübergreifend visualisiert. Die neu geschaffene Datengrundlage wird für neue, maßgeschneiderte klinische Leitlinien in der Ophthalmologie von entscheidender Bedeutung sein.