Zellbiologie
Einer unserer Forschungsschwerpunkte im Bereich der Zellbiologie adressiert die zellbiologischen und molekularen Veränderungen von Tumorerkrankungen. Ein Modellsystem sind dabei Tumore des Verdauungstraktes, insbesondere das Pankreas-Adenokarzinom, welches eine sehr ungünstige Überlebensrate aufweist. Entscheidend für den gefährlichen Verlauf der malignen Tumorerkrankung ist die veränderte Eigenschaft der entarteten Zellen, keine stabilen Zell-Zellkontakte mehr in ihrem ursprünglichen Gewebeverband auszubilden. Sie können somit vom primären Tumor auswandern in das umliegende und sogar in entferntes Gewebe, dort einwachsen und weitere Wucherungen ausbilden.
Wir etablieren in unseren Laboren neue Techniken, die es uns ermöglichen verschiedene biophysikalische Eigenschaften von Zellen, Zellkulturen und Geweben zu analysieren und exakt zu bestimmen. Zu diesen Techniken gehören die Digitale Holographische Mikroskopie (DHM) und die Impedanzspektroskopie. Beide Technologien benötigen weder Markierungen noch Farbstoffe und sind minimal invasiv in der Anwendung. Sie können zur Charakterisierung von Abläufen bei der Ausbildung und Zerstörung von Zell-Zellkontakten oder der Zelladhäsion eingesetzt werden, bzw. zur exakten Messung von Zellmigration und Zellverformung.
Weiterhin und auch in Kombination mit den zuvor genannten Messverfahren können die unterschiedlichen Tumorzellen bezüglich der molekularen Ausbildung, insbesondere ihrer Adhäsions- und Kontaktproteine, durch Anwendung fluoreszenzmikroskopischer, molekularbiologischer und biochemischer Techniken analysiert werden.