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Das aktuelle "Paper of the Month" (04/2021) geht an: Jens Wermers aus der Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie

v.l.n.r.: Prof. Michael Raschke, Jens Wermers, M.Sc. (Erstautor), Andre Frank, M.Sc., Priv.-Doz. Jan Christoph Katthagen (Letztautor) (Foto: Stefanie Tänzler)

Für den Monat April 2021 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an:
 

Jens Wermers aus der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie für die Publikation:
 

Glenoid concavity has a higher impact on shoulder stability than the size of a bony defect

BY: Wermers, Jens; Schliemann, Benedikt; Raschke, Michael J.; et. al.
KNEE SURGERY SPORTS TRAUMATOLOGY ARTHROSCOPY  
Early Access
Published online: Apr 2021
 

Zu Hintergrund, Fragestellung und Bedeutung der Publikation:

Bei der operativen Versorgung einer Schulterinstabilität durch Knochenverlust am Glenoid kann zwischen einer arthroskopischen Weichteilversorgung oder einer knöchernen Rekonstruktion entschieden werden. Bislang wird die Behandlung anhand eines kritischen Grenzwertes der knöchernen Defektgröße gewählt. Neuere simulationsbasierte Studien deuten jedoch darauf hin, dass die Konkavität des Glenoids für die glenohumerale Stabilität essenziell ist.

In einem roboterbasierten Prüfstand wurden biomechanische Kenngrößen für die glenohumerale Stabilität an 17 humanen Präparaten analysiert. Die Konkavität und die schrittweise erzeugten Knochendefekte wurden dreidimensional vermessen. Damit konnte in linearen gemischten Modellen gezeigt werden, dass die knöcherne Defektgröße bei Einbeziehung der Konkavität nur eine geringfügige Aussage über die Stabilität ermöglicht. Der Verlust von Stabilität ist hingegen maßgeblich von der initialen Konkavität des Glenoids abhängig. Die alleinige Verwendung der Defektgröße ermöglicht nur einen ungenauen Rückschluss auf die Instabilität des Schultergelenks. Stattdessen können radiologische Vermessungen der Konkavität dazu beitragen, die verbleibende Stabilität bei Knochendefekten besser zu beurteilen.

Die Konkavität des Glenoids ist ein maßgeblicher Faktor für die Stabilität des Schultergelenks. Das Einbeziehen der Konkavität ermöglicht eine präzisere Beurteilung der Instabilität durch knöcherne Defekte als die verbreitete Messung der Defektgröße. Dies kann in Zukunft eine verbesserte, personalisierte Behandlung im klinischen Alltag ermöglichen.
 

Background and fundamental question of the publication:

Surgical treatment of shoulder instability caused by glenoid bone loss involves a decision-making between arthroscopic soft-tissue repair or bony reconstruction. Up to now, the treatment has been selected based on a critical threshold of the bony defect size. However, recent simulation-based studies indicate that the glenoid concavity is essential for glenohumeral stability.

Biomechanical characteristics for glenohumeral stability were analyzed by use of 17 human specimens in a robot-based test setup. Concavity as well as stepwise created bony defects were measured three-dimensionally. This demonstrated in linear mixed models that the bony defect size provides only insignificant information about stability when concavity is included. In contrast, loss of stability significantly depends on the initial concavity of the glenoid. The use of the defect size alone provides only an inaccurate conclusion about the instability of the glenohumeral joint. Instead, radiological measurements of the glenoid concavity can help to better assess the remaining stability caused by bony defects.

Glenoid concavity is a critical factor for the stability of the glenohumeral joint. Inclusion of concavity allows a more precise assessment of instability due to bony defects than the prevalent measurement of the defect size. In the future, this may allow for an improved, personalized treatment in clinical daily routine.
 

Die bisherigen ausgezeichneten „Papers of the Month“ finden Sie HIER.

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