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Europäisches Projekt zu Blutkrebs: Medizin-Informatiker erhalten 400.000 Euro Förderung für Genom-Analyse
Münster (mfm/mk) – Bei der Blutkrebsart MDS sind genaue Diagnosen und Prognosen oft schwierig, was auch die Therapieentscheidung erschwert. Bei etwa einem Drittel der Patienten ist eine aggressive Chemotherapie erforderlich, da sie im Krankheitsverlauf eine gefährliche Form der Leukämie entwickeln – bei allen anderen jedoch wirkt sich eine solche Behandlung vor allem negativ aus. Ein internationales Forscherteam unter Beteiligung des münsterschen Instituts für Medizinische Informatik (IMI) arbeitet daher an einem Verfahren, mit dem schon bei der Diagnose das Leukämierisiko der MDS-Patienten festgestellt und die Therapie individuell angepasst werden kann. Für ihr ehrgeiziges Projekt erhalten die Wissenschaftler über eine Million Euro Förderung von der Europäischen Union; etwa 400.000 Euro davon gehen nach Münster.
Myelodysplastische Syndrome (MDS) bezeichnen eine Gruppe seltener, sehr unterschiedlich verlaufender Blutkrebserkrankungen. „Die Prognose und die Krankheitsgeschichte der Patienten variieren beträchtlich“, berichtet Prof. Martin Dugas, Direktor des IMI, „und eine individuelle Therapie ist daher schwierig.“ Dies will der internationale Forscherverbund ändern und mittels einer Analyse von molekularen, klinischen und Labordaten mehr Klarheit schaffen. Das im Oktober gestartete Projekt „Translationale Implementierung von Genetischer Evidenz beim Management von MDS“ wird von Nijmegen aus koordiniert, wo das europäische Register für MDS-Patienten seinen Sitz hat. Außerdem sind zwei Internisten und MDS-Experten aus Paris und Innsbruck beteiligt. „Von den Kollegen erhalten wir die klinischen und genetischen Daten von 1.000 Patienten“, erläutert Dugas das Vorgehen der Wissenschaftler, „die wir dann hier in Münster auf Mutationen untersuchen.“ Zum ersten Mal werde eine so große Zahl von Patienten landesübergreifend analysiert.
Forschungsschwerpunkt des IMI sind Informatik-Verfahren für die individualisierte Medizin. Beim aktuellen Projekt übernimmt das Institut die Aufgabe, die Mutationen in den genetischen Patientendaten zu ermitteln und mit den klinischen Daten abzugleichen. Kriterien sind beispielsweise die Art der Behandlung und Medikation, der Krankheitsverlauf und die Lebensqualität. „Da es bei MDS nur wenig untersuchbares Material gibt, müssen wir ganz spezielle Informatik-Verfahren einsetzen, um zu den Labormessungen korrekte Auswertungen zu erhalten“, so Dugas zur besonderen Herausforderung dieses Projekts. Über dessen Laufzeit von vier Jahren erhält der Forschungsverbund dafür 1,1 Millionen Euro von der EU. Die hohe Summe erklärt sich auch durch die aufwändigen und teuren Verfahren, die für die Analyse der großen Menge an klinischen und genetischen Daten notwendig sind: Schon bei der Analyse des Genoms eines einzigen Patienten fallen mehrere Millionen Datenpunkte an.
„Unser Projekt ist ein Beispiel für die herausragende Tumormedizin und Tumorforschung in Münster“, so Dugas. „Gleichzeitig verdeutlicht die Studie die Rolle der Informatik für die individualisierte Medizin, denn ohne neue Verfahren auf diesem Gebiet können die riesigen Datenmengen nicht verarbeitet werden.“ So könnten am Ende des Verbundprojektes verbesserte und individuell zugeschnittene Therapiemöglichkeiten für MDS-Patienten stehen, die sowohl zu einer Lebensverlängerung als auch zur Steigerung der Lebensqualität der Erkrankten beitragen.
Myelodysplastische Syndrome (MDS) bezeichnen eine Gruppe seltener, sehr unterschiedlich verlaufender Blutkrebserkrankungen. „Die Prognose und die Krankheitsgeschichte der Patienten variieren beträchtlich“, berichtet Prof. Martin Dugas, Direktor des IMI, „und eine individuelle Therapie ist daher schwierig.“ Dies will der internationale Forscherverbund ändern und mittels einer Analyse von molekularen, klinischen und Labordaten mehr Klarheit schaffen. Das im Oktober gestartete Projekt „Translationale Implementierung von Genetischer Evidenz beim Management von MDS“ wird von Nijmegen aus koordiniert, wo das europäische Register für MDS-Patienten seinen Sitz hat. Außerdem sind zwei Internisten und MDS-Experten aus Paris und Innsbruck beteiligt. „Von den Kollegen erhalten wir die klinischen und genetischen Daten von 1.000 Patienten“, erläutert Dugas das Vorgehen der Wissenschaftler, „die wir dann hier in Münster auf Mutationen untersuchen.“ Zum ersten Mal werde eine so große Zahl von Patienten landesübergreifend analysiert.
Forschungsschwerpunkt des IMI sind Informatik-Verfahren für die individualisierte Medizin. Beim aktuellen Projekt übernimmt das Institut die Aufgabe, die Mutationen in den genetischen Patientendaten zu ermitteln und mit den klinischen Daten abzugleichen. Kriterien sind beispielsweise die Art der Behandlung und Medikation, der Krankheitsverlauf und die Lebensqualität. „Da es bei MDS nur wenig untersuchbares Material gibt, müssen wir ganz spezielle Informatik-Verfahren einsetzen, um zu den Labormessungen korrekte Auswertungen zu erhalten“, so Dugas zur besonderen Herausforderung dieses Projekts. Über dessen Laufzeit von vier Jahren erhält der Forschungsverbund dafür 1,1 Millionen Euro von der EU. Die hohe Summe erklärt sich auch durch die aufwändigen und teuren Verfahren, die für die Analyse der großen Menge an klinischen und genetischen Daten notwendig sind: Schon bei der Analyse des Genoms eines einzigen Patienten fallen mehrere Millionen Datenpunkte an.
„Unser Projekt ist ein Beispiel für die herausragende Tumormedizin und Tumorforschung in Münster“, so Dugas. „Gleichzeitig verdeutlicht die Studie die Rolle der Informatik für die individualisierte Medizin, denn ohne neue Verfahren auf diesem Gebiet können die riesigen Datenmengen nicht verarbeitet werden.“ So könnten am Ende des Verbundprojektes verbesserte und individuell zugeschnittene Therapiemöglichkeiten für MDS-Patienten stehen, die sowohl zu einer Lebensverlängerung als auch zur Steigerung der Lebensqualität der Erkrankten beitragen.