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Internationales Angst- und Furcht-Symposium: Sonderforschungsbereich lädt nach Münster ein

Die Physiologie I – hier Institutsmitarbeiter Dr. Philippe Coulon bei der Laborarbeit – organisiert das internationale Angstforschungssymposium (Foto: FMZ)

Münster (mfm/tw) - Jeder siebte Deutsche war oder ist wegen Angstsymptomen in Behandlung. Ein verbreitetes Problem – mit erheblichem Nachholbedarf: Grundlagen und Ursachen sind wissenschaftlich bisher kaum erforscht. Mit „Furcht, Angst und Angsterkrankungen“ befasst sich daher ein gleichnamiger DFG-Sonderforschungsbereich. In dieser Woche lädt er zu einem Symposium in Münster ein, rund 180 Wissenschaftler aus aller Welt werden dort ab Donnerstag ihre Ergebnisse vorstellen.
Im Sonderforschungsbereich Transregio 58 (SFB TRR 58) arbeiten seit Sommer 2008 Wissenschaftler der Universitäten Münster, Hamburg, Mainz und Würzburg zusammen, um die genetischen und neuronalen Mechanismen der Entstehung von Furcht, Angst und Angsterkrankungen zu erforschen. Finanziert wird die Arbeit durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Sprecherhochschule und Ausrichterin des diesjährigen Symposiums ist die Westfälische Wilhelms-Universität Münster. Auf dem Tagungsprogramm stehen Fachbeiträge von Referenten aus dem deutschsprachigen Raum, aus den USA, Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden.
„Mit dem Symposium wollen wir führende Wissenschaftler auf internationaler Ebene zusammenbringen, um neueste Forschungsergebnisse zu diskutieren“, sagt der Organisator Dr. Thomas Seidenbecher vom Institut für Physiologie I der Medizinischen Fakultät – „und zwar interdisziplinär, wie wir auch im SFB arbeiten: Angemeldet haben sich Molekularbiologen, Genetiker, Neurophysiologen, Psychologen und Psychiater“. Den Eröffnungsbeitrag etwa hält der Psychiater und Direktor des Imaging-Zentrums am Wellcome Trust Centre London, Professor Raymond Dolan. Der Tagungsplan ist untergliedert in drei Sitzungen – zu experimentellen Ansätzen, zu präklinischen Untersuchungen sowie zu Studien von Risikoprofilen und neuen Therapieansätzen.
Rund 20 Vorträge stehen auf dem zweitägigen Programm, 40 Wissenschaftler präsentieren mit Postern ihre zumeist bisher noch nicht publizierten Forschungsergebnisse. So vorbereitet, können die Forscher rational und angstfrei ins Abendprogramm gehen: Am Donnerstag wird ein düsterer Altstadtrundgang mit dem münsterschen Nachtwächter angeboten, zum Abschluss am Freitag treffen sich die Teilnehmer zum Fest-Dinner im Schlossrestaurant. Das Symposium ist der Auftakt einer Veranstaltungsreihe in zweijährigem Turnus. Die nächste Tagung wird 2011 voraussichtlich in Würzburg stattfinden. Insgesamt ist die Finanzierung des Sonderforschungsbereichs durch die DFG auf zwölf Jahre angelegt.
Sonderforschungsbereich SFB TRR 58

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