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Kinase CDK7 im Visier: Lina Kolloch erhält Möller-Promotionspreis für Studie zum Bauchspeicheldrüsenkrebs

Stiftungsgründer Dr. Gerd Möller und Preisträgerin Dr. Lina Kolloch auf der Promotionsfeier der Medizinischen Fakultät (Foto: Uni MS/E. Wibberg).

Münster (mfm/nn) - Sie sind unverzichtbar für die Regulierung verschiedener zellulärer Prozesse, darunter Zellteilung und Zellwachstum und spielen eine wichtige Rolle für die Vermehrung von Zellen: Kinasen. Leider ist die Natur aber keine „Einbahnstraße“, weshalb dieser Prozess nicht nur bei „guten“ Zellen abläuft: Kinasen sind auch in jenen bösartigen Zellen relevant, die wir nicht im Körper finden möchten: Krebszellen. Dr. Lina Kolloch, Doktorandin der Universität Münster, setzt an diesem Punkt an, um im Kampf gegen den Bauchspeicheldrüsenkrebs Fortschritte zu erzielen. In ihrer Studie hat sie sich mit der Kinase CDK7 und ihrer Rolle bei der Reproduktion von Krebszellen befasst. Für ihre Arbeit erhielt die Nachwuchswissenschaftlerin jetzt den mit 1.000 Euro dotierten Promotionspreis der Maria-Möller-Stiftung.

In ihrer Dissertation untersuchte Kolloch die Wirkung der Substanz LDC4297, welche die Kinase CDK7 hemmt, in Krebszellen der Bauchspeicheldrüse. Die Hemmung von CDK7 durch den spezifischen Inhibitor führt dazu, dass die Zellteilung in den entsprechenden Krebszellen (PDAC-Zellen) gestoppt wird. Da die Zellteilung ihrerseits eine entscheidende Voraussetzung für das Wachstum und die Ausbreitung von Tumoren ist, wird mittels LDC429 die Vermehrung der Krebszellen „ausgebremst“. Doch das ist noch nicht alles: Der Einsatz von LDC429 führt auch zur Unterdrückung wichtiger Regulatoren wie E2F1, NF-Y und dem Protoonkogen Myc. Diese spielen eine wesentliche Rolle bei der Steuerung der Genexpression; sie entscheiden also darüber, welche Gene in einer Zelle aktiviert oder deaktiviert werden.

Die Inhibition von CDK7 hat daher auch Auswirkungen auf andere zelluläre Prozesse wie den programmierten Zelltod (Apoptose), die Genregulation und den Stoffwechsel. Somit kann die Hemmung von CDK7 das Überleben und die Vermehrung von PDAC-Zellen erheblich einschränken. Um die Effizienz ihrer Forschung zu überprüfen, möchte Kolloch diesen Ansatz weiterverfolgen: „Der nächste Schritt zur Evaluation der Effekte der CDK7-Hemmung in PDAC-Zellen wäre die Erprobung des Inhibitors und möglicher Kombinationen im Tiermodell“, so die gebürtige Kölnerin, die ihre Arbeit am Institut für molekulare Tumorbiologie der Uniklinik Münster verfasste.

Der Maria-Möller-Preis, der im Semester-Turnus vergeben wird, würdigt herausragende Doktorarbeiten im Bereich der Krebsforschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Münster. Ziel ist es, junge Forschende zu ermutigen, ihre Forschungsarbeit im Bereich der Onkologie fortzusetzen. Die Stiftung wurde im Jahr 2005 ins Leben gerufen, nachdem Maria Möller, die Ehefrau des Gründers Gerd Möller, trotz intensiver ärztlicher Bemühungen an Brustkrebs verstarb.