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Neuer Studiengang „Spiritual Care“ startet: gute Berufsaussichten im Gesundheitswesen

Prof. Dr. Traugott Roser als Studiengangsverantwortlicher und Dr. Sabine Joy Ihben-Bahl (Studiengangskoordination) freuen sich auf den Start des neuen Masterstudiengangs im kommenden Wintersemester (Foto: Ev.-Theol. Fakultät)

Münster (upm/bh) - Spirituellen Bedürfnissen von Menschen in Krankheit, Krise und Leid wird immer mehr Bedeutung beigemessen. Ein neuer Masterstudiengang an der Universität Münster, der zum Wintersemester 2024 startet und an dem der Fachbereich Medizin stark beteiligt ist, greift diese Erkenntnisse aus der Forschung und Praxis auf. In vier Semestern „Spiritual Care“ bereiten sich die Studierenden auf Tätigkeiten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, in der stationären und ambulanten Versorgung, in Tageseinrichtungen und Hospizen vor. Die Absolventinnen und Absolventen begleiten Menschen in besonders schwierigen Lebensphasen und unterstützen die Mitarbeiter in Gesundheitsberufen.

„Wir nehmen den Menschen ernst“, betont Prof. Traugott Roser, der für den Studiengang verantwortlich ist. „Das innovative Curriculum soll seelsorgliche Angebote im Rahmen eines offenen, pluralismusfähigen Verständnisses von Spiritualität fortsetzen.“ Das Studium findet an der Evangelisch-Theologischen Fakultät statt. Um Themen der Theologie und Religion geht es insbesondere in denjenigen Modulen, die für Studierende mit gesundheitsberuflichem Hintergrund gedacht sind. Dank einer Kooperation mit der Medizinischen Fakultät der Universität Münster belegen Studierende mit theologischem oder religionspädagogischem Hintergrund Veranstaltungen, um sich Wissen aus dem Kontext Medizin und Gesundheitssystem anzueignen. Gemeinsam besuchen alle die Seminare und Vorlesungen zu Spiritual Care und Seelsorge sowie Veranstaltungen, die ihre persönlichen und kommunikativen Kompetenzen ausbilden.

Im dritten Semester eröffnet ein Praktikum im Gesundheitssektor den Studierenden konkrete Einblicke in die Begleitung, Beratung und Betreuung von kranken und vulnerablen Menschen. Hier können sie interprofessionelle Teamarbeit und Möglichkeiten in der Gestaltung ganzheitlicher Gesundheitsversorgung erproben. Eine internationale Winterschool soll es ermöglichen, eigene Projekte für den Forschungsbereich Spiritual Care zu entwickeln und neue Wege in der Seelsorge zu entdecken.

Dem wachsenden Bedarf in der Pflege steht eine Knappheit an kirchlich bereitgestellter Seelsorge gegenüber. Spiritual Care kann ein Beitrag dazu sein, das Versorgungskonzept zu gewährleisten. Daher rechnet die Fakultät mit einer Zunahme an staatlich, kirchlich oder trägerfinanzierten Berufsmöglichkeiten für qualifizierte Absolventen. „Gute Einstellungsaussichten bestehen schon jetzt bei Einrichtungen, bei denen Seelsorge, spirituelle Versorgung, Beratungs- und Begleitungsmöglichkeiten zum Selbstverständnis gehören“, unterstreicht Studiengangskoordinatorin Dr. Sabine Joy Ihben-Bahl. Ein Netzwerk von potenziellen Arbeitgebern und Anstellungsträgerinnen begleitet den Studiengang, stellt Praktikumsplätze bereit und ist an Forschungsarbeiten interessiert.

Der Masterstudiengang ist in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Fakultät, dem Career Service und mit internationalen Experten auf dem Gebiet Spiritual Care entstanden. Er richtet sich an Studierende, die zuvor entweder ein gesundheitsberufliches, ein theologisches oder ein damit vergleichbares Studium absolviert haben. Auch mehrjährige Praxis- und Berufserfahrung sind willkommen. Alle Interessierten können sich bis zum 15. Juli für den Studiengang bewerben.  Brigitte Heeke