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Startschuss für MESINFLAME: Auftaktveranstaltung zu krankheitsübergreifendem Forschungsverbund

Erstmalig erlaubte die Corona-Lage ein persönliches Treffen der Projektbeteiligten des BMBF-Forschungsverbunds MESINFLAME. Die Auftaktveranstaltung wurde allerdings parallel auch ins Internet übertragen (Foto: WWU / L. Jeremies)

Projektkoordinator Prof. Thomas Pap begrüßte die Teilnehmer des MESINFLAME-Treffens (Foto: WWU / L. Jeremies)

Münster (mfm/sw) – Wenn jede Bewegung weh tut: Muskuloskelettale Erkrankungen sind eine der häufigsten Ursachen für chronische Schmerzen. Der Begriff meint Erkrankungen des Bewegungsapparats, zum Beispiel Rheuma. Wie diese entstehen, verlaufen und vor allem erkannt und behandelt werden können, untersucht der vom Bundesforschungsministerium geförderte Forschungsverbund MESINFLAME. Projektkoordinator Prof. Thomas Pap, Leiter des Instituts für Muskuloskelettale Medizin der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster, vernetzt nicht nur die verschiedenen Standorte untereinander, sondern forscht selbst intensiv mit: Seine Arbeiten zu der Frage, welche Rolle Knorpel bei Entzündungsprozessen spielen, werden mit rund 805.000 Euro gefördert; insgesamt erhält der Forschungsverbund knapp 4,3 Millionen Euro.

Ob Rheuma, Arthrose oder Osteoporose: Chronisch entzündliche Erkrankungen des muskuloskelettalen Systems haben viele Gemeinsamkeiten. Was sie aber unterscheidet, ist die „Organpräferenz“ – jede Erkrankung „bevorzugt“ ihr eigenes Organ. So befällt die Rheumatoide Arthritis die Gelenke, während die systemische Sklerose eher andere Zielgewebe betrifft. Diesen Eigenschaften auf den Grund zu gehen, hat sich MESINFLAME zum Ziel gesetzt – und dafür sieben Projektpartner vereint. Ein Teilprojekt hat auch WWU-Rheumatologe und MESINFLAME-Koordinator Pap übernommen: Der Projektleiter und sein Forschungsteam möchten herausfinden, wie das Bindegewebe Entzündungsprozesse reguliert.

„Bei Entzündungen sind die Entzündungszellen an vielen Stellen gleich – die Entzündung selbst ist aber jeweils eine andere: So wird bei einer Arthritis, also einer Entzündung im Gelenk, Gewebe zerstört, während es sich bei einer chronischen Lungenentzündung - und infolgedessen einer Lungenfibrose - verdickt“, erklärt Pap. „Die Faktoren, die darüber entscheiden, wie sich die Entzündung verhält, möchten wir mit unserem Verbund herausfinden“. Die Hypothese des Mediziners: Das lokale Gewebe bestimmt, wie die Entzündung verläuft – im Fall einer Arthritis also der Knorpel. Im schlimmsten Fall kann dieser vollständig zerstört werden, mit der Folge eines vollständigen Funktionsverlustes der betroffenen Gelenke. Welche Faktoren sich beim Entzündungsprozess auf das Gelenk auswirken, ist bislang unklar – und damit Fragestellung und Aufgabe von Pap und seinem Team.

Das Besondere an diesem BMBF-Projekt: Der Forschungsverbund geht krankheitsübergreifend und interdisziplinär vor – neben Rheumatologen, Neurologen und Immunologen finden sich auch Zahnärzte und Mikrobiologen in den Projektteams. Mit der hybrid durchgeführten Veranstaltung in Münster kam es erstmalig zu einem „echten“ Treffen der Beteiligten; bisherige Treffen mussten coronabedingt rein digital laufen. Neben Münster sind Standorte aus ganz Deutschland an MESINFLAME beteiligt: So arbeiten Forscherinnen und Forscher aus Jena, Gießen/Bad Nauheim, Lübeck, Heidelberg, Hamburg, Düsseldorf und Borstel in den sieben Teilprojekten.

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