Projekt C09

Im Rahmen eines durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten standortübergreifenden Sonderforschungsbereichs (SFB/Transregio 58) untersuchen wir in Kooperation mit dem Institut für Medizinische Psychologie und Systemneurowissenschaften und dem Institut für Biomagnetismus und Biosignalanalyse sowie der Uniklinik Würzburg Menschen mit Spinnenangst (Spezifische Phobie vom Subtyp Spinne). Die Expositionstherapie – eine Form der sogenannten Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) – ist die vielfach bestätigte beste Form der Behandlung von Phobien und hat schon vielen Betroffenen geholfen. Leider sprechen nicht alle Personen gleichermaßen gut auf eine Behandlung an. Ziel dieser Untersuchung ist es, neurobiologische Wirkmechanismen der Therapie und Merkmale zu untersuchen, die eine Vorhersage des Behandlungserfolgs erlauben. Diese Information könnte uns zukünftig helfen, Personen mit einer ungünstigen Prognose schon von Beginn an intensiver bzw. mit einer für sie speziell zugeschnittenen Therapie zu behandeln. Die Untersuchung soll Aufschluss darüber geben, zu welchen Veränderungen es auf der Ebene des Gehirns durch eine kognitive Verhaltenstherapie kommt. Außerdem möchten wir untersuchen, ob wir anhand neurobiologischer Merkmale bereits vor Therapiebeginn vorhersagen können, wer gut von einer Expositionstherapie profitieren wird und wer nicht.


Was genau wird in der Studie gemacht?
Die Untersuchung umfasst insgesamt sechs Termine über einen Zeitraum von 7 Monaten: Telefonisches Screening: Ihnen werden in ca. 5 Minuten einige Fragen gestellt, um die generelle Tauglichkeit für die Studie zu überprüfen. Danach wird mit Ihnen ein Termin für die eigentliche Untersuchung vereinbart und per Mail weitere Informationen zugesandt.
Diagnostiktermine: An drei Terminen führen wir ein umfassendes diagnostisches Interview durch, und entnehmen eine Blutprobe (ca. 25 ml, ca. 1,5 Esslöffeln entsprechend). Außerdem erhalten Sie von uns mehrere Fragebögen, durch die wir den Schweregrad der Angstsymptome, von Stimmungsveränderungen, lebensgeschichtlichen Belastungsfaktoren und Persönlichkeitsmerkmale erfassen. Um das Ausmaß Ihrer Angst vor Spinnen genau zu erfassen, führen wir einen standardisierten Verhaltenstest durch.
MEG-/MRT-Messungen: Im Verlauf der Studie finden 3 MRT- und zwei MEG-Messungen statte. Zum vierten Termin (Visit 2, Dauer ca. 2 Std.) führen wir mit Ihnen eine Exposition mit Hilfe der
Expositionsintervention: Mit Hilfe der virtuellen Realität führen wir eine Expositionsintervention durch. Diese Methode wird zunehmend für die Durchführung von Angsttherapien eingesetzt. Sie ist dabei vergleichbar wirksam, nutzt aber Computertechnologie (eine „virtuelle Welt“) zur Konfrontation mit dem angstauslösenden Objekt. Studien haben ergeben, dass die Bereitschaft zur Teilnahme an einer Expositionsbehandlung mittels virtueller Realität deutlich gesteigert werden kann. Während der Untersuchung werden wir Ihnen eine Virtuelle Welt, d. h. einen von einem Computer erzeugten Raum, zeigen, in dem wir Ihnen eine Spinne präsentieren. Ihre Aufgabe ist es, die Spinne genau zu betrachten, nicht wegzuschauen und auftretende Ängste zuzulassen. In verschiedenen Abständen werden wir Sie nach Ihrer augenblicklichen Stimmung und der Stärke Ihrer Ängste fragen.

Diese Studie ist aktuell in der Auswertungsphase. Es werden keine weiteren Probanden mit Spinnenphobie gesucht.