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Auszeichnung für Rheumaforschung bei Kindern: Immunologen erhalten hoch dotierten Pfizer-Förderpreis
Münster (mfm/tw) – Dass Rheuma erst mit dem Alter kommt, ist ein verbreitetes Vorurteil. Tatsächlich treten manche Formen rheumatischer Erkrankungen gar nicht so selten bei Kindern auf, häufiger als etwa der Diabetes mellitus. Grundsätzlich sind rheumatische Erkrankungen in jungen Jahren heilbar, bei der Behandlung treten aber häufig starke Nebenwirkungen auf. Dr. Dirk Holzinger und Professor Dr. Johannes Roth arbeiten an einer neuen Methode, um die Rheuma-Therapie besser auf die individuellen Bedürfnisse der kleinen Patienten abzustimmen. Dafür sind die Wissenschaftler vom Institut für Immunologie der Universität Münster jetzt mit dem Förderpreis der Pfizer Speciality Care Forschungsförderung Rheumatologie ausgezeichnet worden. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert.
„Es ist bekannt, dass ein bestimmtes Entzündungsprotein – der Tumornekrosefaktor-alpha (TNF- α) – das angeborene Immunsystem beeinflusst“, erläutert Dr. Dirk Holzinger. „Medikamente, die die Wirkung des Proteins blockieren, werden erfolgreich zur Rheuma-Therapie eingesetzt.“ Die Hemmstoffe helfen allerdings nicht in allen Fällen; manche Patienten sprechen darauf an, andere nicht. Wie genau TNF-α auf Zellebene wirkt, soll deshalb nun näher untersucht werden. Die Wissenschaftler wollen damit das Fundament für die Entwicklung einer Methode legen, die eine wesentlich präziser auf die Kinder abgestimmte Therapie erlaubt – so ließen sich unnötige Nebenwirkungen und hohe Kosten vermeiden.
Wenn die TNF-α-Wirkung besser verstanden wird, können die entsprechenden Hemmstoffe gezielter angewendet werden. Bisher ist nämlich unklar, welche Kinder in welchem Maß von der Therapie profitieren. Einen ersten Erfolg haben die Forscher bereits errungen: Mit einem in Münster entwickelten Test kann S-100, ein weiteres wichtiges Entzündungsprotein, nachgewiesen werden. Die freigesetzte Protein-Menge ist eng an die Krankheitsaktivität gekoppelt und eignet sich deshalb als Anhaltspunkt für den Therapiebedarf. In den vergangenen Jahren konnten die münsterschen Wissenschaftler belegen, dass Kinder, denen nach erfolgreicher Therapie ein Rückfall der Erkrankung droht, schon Monate im Voraus erhöhte Werte für diesen Entzündungsmarker aufweisen – in diesen Fällen kann durch Medikamente gezielt vorgebeugt werden. Umgekehrt zeigen Patienten mit lang anhaltender Ruhe der Grunderkrankung unauffällige Werte.
In dem neuen Projekt soll nun in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Universität Rotterdam untersucht werden, wie man schon vor Therapiebeginn feststellen kann, welche Patienten von einer TNF-α-Hemmung profitieren. Dafür wird unter anderem das 50.000-Euro-Preisgeld verwendet, das den Forschern nun im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie in Hamburg von einem internationalen Fachgremium zugesprochen worden ist. An der Medizinischen Fakultät der Uni Münster besteht seit mehr als 20 Jahren ein Schwerpunkt auf dem Gebiet der Kinderrheumatologie.
„Es ist bekannt, dass ein bestimmtes Entzündungsprotein – der Tumornekrosefaktor-alpha (TNF- α) – das angeborene Immunsystem beeinflusst“, erläutert Dr. Dirk Holzinger. „Medikamente, die die Wirkung des Proteins blockieren, werden erfolgreich zur Rheuma-Therapie eingesetzt.“ Die Hemmstoffe helfen allerdings nicht in allen Fällen; manche Patienten sprechen darauf an, andere nicht. Wie genau TNF-α auf Zellebene wirkt, soll deshalb nun näher untersucht werden. Die Wissenschaftler wollen damit das Fundament für die Entwicklung einer Methode legen, die eine wesentlich präziser auf die Kinder abgestimmte Therapie erlaubt – so ließen sich unnötige Nebenwirkungen und hohe Kosten vermeiden.
Wenn die TNF-α-Wirkung besser verstanden wird, können die entsprechenden Hemmstoffe gezielter angewendet werden. Bisher ist nämlich unklar, welche Kinder in welchem Maß von der Therapie profitieren. Einen ersten Erfolg haben die Forscher bereits errungen: Mit einem in Münster entwickelten Test kann S-100, ein weiteres wichtiges Entzündungsprotein, nachgewiesen werden. Die freigesetzte Protein-Menge ist eng an die Krankheitsaktivität gekoppelt und eignet sich deshalb als Anhaltspunkt für den Therapiebedarf. In den vergangenen Jahren konnten die münsterschen Wissenschaftler belegen, dass Kinder, denen nach erfolgreicher Therapie ein Rückfall der Erkrankung droht, schon Monate im Voraus erhöhte Werte für diesen Entzündungsmarker aufweisen – in diesen Fällen kann durch Medikamente gezielt vorgebeugt werden. Umgekehrt zeigen Patienten mit lang anhaltender Ruhe der Grunderkrankung unauffällige Werte.
In dem neuen Projekt soll nun in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Universität Rotterdam untersucht werden, wie man schon vor Therapiebeginn feststellen kann, welche Patienten von einer TNF-α-Hemmung profitieren. Dafür wird unter anderem das 50.000-Euro-Preisgeld verwendet, das den Forschern nun im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie in Hamburg von einem internationalen Fachgremium zugesprochen worden ist. An der Medizinischen Fakultät der Uni Münster besteht seit mehr als 20 Jahren ein Schwerpunkt auf dem Gebiet der Kinderrheumatologie.