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Bei Krebs schon an den Tumorstammzellen ansetzen: Isabel Falke mit Promotionspreis ausgezeichnet
Münster (mfm/jg) – Ein häufiges Problem in der Tumormedizin: Resistente Krebsstammzellen verhindern den Erfolg der Therapie. Einen vielversprechenden Lösungsansatz beinhaltet die Promotion von Dr. Isabel Falke: Wenn ein bestimmtes Protein der Stammzellen „ausgeschaltet“ wird, schwächt dies deren Widerstandsfähigkeit. Auf ihrem Jahreskongress hat die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) die Doktorandin der Universität Münster jetzt mit dem Promotionspreis der Fachgesellschaft ausgezeichnet.
Krebsstammzellen erweisen sich häufig als widerstandsfähig gegen Strahlen- und Chemotherapien – was dazu führen kann, dass diese Tumorzellen die Behandlung überleben, sich Rezidive sowie Metastasen bilden und die Erkrankung voranschreitet. „In einem Zellexperiment habe ich Musashi-1 zum Großteil ausgeschaltet. Dabei handelt es sich um ein Protein, das sich insbesondere in Krebsstammzellen von Gebärmutterkrebs nachweisen lässt“, erläutert die an der münsterschen Uniklinik für Strahlentherapie - Radioonkologie tätige Medizinerin Falke. Das Ergebnis: Das Tumorwachstum wurde fast halbiert; zudem sprachen die Zellen besser auf eine Bestrahlung an.
Bisher wurde das Experiment im Zell- und Mausmodell durchgeführt, aber: „Für Patientinnen mit Endometriumkarzinom, also Gebärmutterkrebs, könnte dies langfristig eine neue Therapieoption darstellen, um die Wirksamkeit der Strahlenbehandlung weiter zu erhöhen und das Tumorwachstum zu verringern“, resümiert die Assistenzärztin. Bereits 2022 erschien die Originalarbeit im Fachjournal Stem Cell Research and Therapy. Unterstützt wurde Isabel Falke durch das Promotionsprogramm MedK (MedizinerKolleg) der Medizinischen Fakultät; betreut haben ihre Promotion der Doktorvater und Leiter des strahlenbiologischen Forschungslabors Prof. Burkhard Greve, Klinikdirektor Prof. Hans Theodor Eich und Juniorarbeitsgruppenleiter Dr. Fabian Troschel. „Über die Auszeichnung hinaus ist erfreulich, dass viele Promovierende auf dem Jahreskongress der DEGRO ihre Projekte vorstellen konnten“, so Greve.