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„Brückenbauer“ zwischen Philosophie und Gesellschaft: Gastvorträge von Nancy Cartwright und Julian Nida-Rümelin
Münster - Zum Abschluss ihres Max-Planck-Fellowships organisiert WWU-Medizinethikerin Bettina Schöne-Seifert vom 6. bis 8. November 2013 die Fachtagung „Wie naturalistisch sind die Biowissenschaften? Theoretische und ethische Perspektiven“. In diesem Rahmen lädt sie die Öffentlichkeit herzlich ein zu Vorträgen der Wissenschaftstheoretikerin Nancy Cartwright (Durham, UK) sowie des Philosophen und Kulturstaatsministers a. D. Julian Nida-Rümelin (München). Cartwright spricht am 7.11.2013 um 18:30 Uhr, Nida-Rümelins Vortrag findet am 6.11.2013 um 18:00 Uhr statt. Beide Vortragende sind ausgezeichnete „Brückenbauer“ zwischen Philosophie und Gesellschaft. Die Veranstaltungen sind kostenlos und offen für alle Interessenten; die Kapazität des Erbdrostenhofes macht allerdings eine Anmeldung erforderlich.
Die von Professor Dr. Bettina Schöne-Seifert organisierte Tagung greift verschiedene Stränge auf, die ihr Fellowship bei der Max-Planck-Gesellschaft in den vergangenen fünf Jahren geprägt haben. Sie lassen sich unter dem Oberthema des philosophischen Naturalismus bzw. Reduktionismus und deren Konsequenzen für bioethische Fragen zusammenfassen: Sind wir nur ein Phänotyp unserer Gene? Was bleibt von unserem Selbstbewusstsein, der menschlichen Psyche nach der Naturalisierung des Geistes übrig? „Diesen und ähnlichen Problemen wollen wir uns auf der Tagung widmen. Sie bildet die abschließende Klammer unseres größeren Projekts ‚Angriffe aufs Menschenbild? Reduktionismusvorwürfe gegenüber den Biowissenschaften’“, erläutert Schöne-Seifert. Unter diesem Titel hat die Arbeitsgruppe um Professor Schöne-Seifert seit 2008 mutmaßliche Spannungen zwischen aktuellen Erkenntnissen der Biowissenschaften und dem traditionellen Selbstbild des Menschen untersucht und bereits auf drei vorherigen Tagungen national wie international diskutiert.
Die Chancen und Risiken des philosophischen Naturalismus wurden von Schöne-Seifert und ihren Mitarbeitern insbesondere aus der Perspektive einer besorgten Öffentlichkeit betrachtet, die gegenüber der zunehmenden „Naturalisierung“ menschlicher Charakteristika - unseres Willens, unseres Geist oder unseres Selbstverständnisses - kritisch eingestellt ist. Schöne-Seifert freut sich, mit Nancy Cartwright und Julian Nida-Rümelin zwei hochkarätige Redner für die öffentlichen Vorträge gewonnen zu haben: „In diesem Spannungsfeld zeichnen sich beide Vortragende in besonderer Weise als ‚Brückenbauer‘ zwischen Philosophie und Gesellschaft aus: Julian Nida-Rümelin bewegt sich seit Jahren beruflich wie intellektuell mühelos zwischen Akademie und Öffentlichkeit. Und Nancy Cartwright hat in ihrem neuesten Buch ‚Evidence-Based Policy‘ die Beziehungen zwischen Wissenschaft und öffentlicher Politik kritisch untersucht.“
Zu den Rednern
Professor Dr. Nancy Cartwright ist eine bedeutende und einflussreiche Wissenschaftstheoretikerin in der gegenwärtigen Philosophie. Ihre zahlreichen Publikationen decken eine große Bandbreite an verschiedenen Schwerpunkten ab und wenden sich insbesondere in den letzten Jahren verstärkt Themen zu, die auch in der breiten Öffentlichkeit kontrovers diskutiert werden. Hierzu gehören etwa Fragen der evidenzbasierten Ökonomie und Politik sowie nach dem Objektivitäts- und Gesetzesbegriff in den Wissenschaften.
Professor Dr. Julian Nida-Rümelin ist renommierter Philosoph und ehemaliger Kulturstaatsminister Deutschlands. Er setzt sich in seinen Schriften mit nahezu allen Themen der praktischen Philosophie auseinander sowie insbesondere auch mit Grundlagenfragen nach dem Verhältnis der verschiedenen Wissenschaften zueinander. In der jüngeren Vergangenheit beschäftigt er sich unter anderem mit der grundlegenden Frage nach dem Status und der Rolle der Philosophie in Bildungs- und Entwicklungspolitik.
Zu der Organisatorin
Professor Dr. Bettina Schöne-Seifert ist Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin der Universität Münster und lehrt seit 2003 Ethik in der Medizin. 2001 wurde sie in den Nationalen Ethikrat (seit 2008: Deutscher Ethikrat) berufen, dem sie bis 2010 angehörte. Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert wurde 2008 zum „Max Planck Fellow“ am Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin in Münster berufen. Die Bestellung, die auf die Anbindung von Hochschullehrern an die Max-Planck-Gesellschaft abzielt, ist auf fünf Jahre befristet und mit der Leitung einer kleinen Arbeitsgruppe an einem Max-Planck-Institut verbunden. Max-Planck-Fellows bleiben während ihrer Amtszeit weiterhin als Hochschullehrer tätig.
ACHTUNG, TERMINÄNDERUNG!
Die Termine beiden Vorträge von Prof. Nida-Rümelin und Prof. Nancy Cartwright mussten aus organisatorischen Gründen getauscht werden. Der Text oben ist entsprechend aktualisiert.
Die von Professor Dr. Bettina Schöne-Seifert organisierte Tagung greift verschiedene Stränge auf, die ihr Fellowship bei der Max-Planck-Gesellschaft in den vergangenen fünf Jahren geprägt haben. Sie lassen sich unter dem Oberthema des philosophischen Naturalismus bzw. Reduktionismus und deren Konsequenzen für bioethische Fragen zusammenfassen: Sind wir nur ein Phänotyp unserer Gene? Was bleibt von unserem Selbstbewusstsein, der menschlichen Psyche nach der Naturalisierung des Geistes übrig? „Diesen und ähnlichen Problemen wollen wir uns auf der Tagung widmen. Sie bildet die abschließende Klammer unseres größeren Projekts ‚Angriffe aufs Menschenbild? Reduktionismusvorwürfe gegenüber den Biowissenschaften’“, erläutert Schöne-Seifert. Unter diesem Titel hat die Arbeitsgruppe um Professor Schöne-Seifert seit 2008 mutmaßliche Spannungen zwischen aktuellen Erkenntnissen der Biowissenschaften und dem traditionellen Selbstbild des Menschen untersucht und bereits auf drei vorherigen Tagungen national wie international diskutiert.
Die Chancen und Risiken des philosophischen Naturalismus wurden von Schöne-Seifert und ihren Mitarbeitern insbesondere aus der Perspektive einer besorgten Öffentlichkeit betrachtet, die gegenüber der zunehmenden „Naturalisierung“ menschlicher Charakteristika - unseres Willens, unseres Geist oder unseres Selbstverständnisses - kritisch eingestellt ist. Schöne-Seifert freut sich, mit Nancy Cartwright und Julian Nida-Rümelin zwei hochkarätige Redner für die öffentlichen Vorträge gewonnen zu haben: „In diesem Spannungsfeld zeichnen sich beide Vortragende in besonderer Weise als ‚Brückenbauer‘ zwischen Philosophie und Gesellschaft aus: Julian Nida-Rümelin bewegt sich seit Jahren beruflich wie intellektuell mühelos zwischen Akademie und Öffentlichkeit. Und Nancy Cartwright hat in ihrem neuesten Buch ‚Evidence-Based Policy‘ die Beziehungen zwischen Wissenschaft und öffentlicher Politik kritisch untersucht.“
Zu den Rednern
Professor Dr. Nancy Cartwright ist eine bedeutende und einflussreiche Wissenschaftstheoretikerin in der gegenwärtigen Philosophie. Ihre zahlreichen Publikationen decken eine große Bandbreite an verschiedenen Schwerpunkten ab und wenden sich insbesondere in den letzten Jahren verstärkt Themen zu, die auch in der breiten Öffentlichkeit kontrovers diskutiert werden. Hierzu gehören etwa Fragen der evidenzbasierten Ökonomie und Politik sowie nach dem Objektivitäts- und Gesetzesbegriff in den Wissenschaften.
Professor Dr. Julian Nida-Rümelin ist renommierter Philosoph und ehemaliger Kulturstaatsminister Deutschlands. Er setzt sich in seinen Schriften mit nahezu allen Themen der praktischen Philosophie auseinander sowie insbesondere auch mit Grundlagenfragen nach dem Verhältnis der verschiedenen Wissenschaften zueinander. In der jüngeren Vergangenheit beschäftigt er sich unter anderem mit der grundlegenden Frage nach dem Status und der Rolle der Philosophie in Bildungs- und Entwicklungspolitik.
Zu der Organisatorin
Professor Dr. Bettina Schöne-Seifert ist Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin der Universität Münster und lehrt seit 2003 Ethik in der Medizin. 2001 wurde sie in den Nationalen Ethikrat (seit 2008: Deutscher Ethikrat) berufen, dem sie bis 2010 angehörte. Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert wurde 2008 zum „Max Planck Fellow“ am Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin in Münster berufen. Die Bestellung, die auf die Anbindung von Hochschullehrern an die Max-Planck-Gesellschaft abzielt, ist auf fünf Jahre befristet und mit der Leitung einer kleinen Arbeitsgruppe an einem Max-Planck-Institut verbunden. Max-Planck-Fellows bleiben während ihrer Amtszeit weiterhin als Hochschullehrer tätig.
ACHTUNG, TERMINÄNDERUNG!
Die Termine beiden Vorträge von Prof. Nida-Rümelin und Prof. Nancy Cartwright mussten aus organisatorischen Gründen getauscht werden. Der Text oben ist entsprechend aktualisiert.