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Das Handy als Lebensretter: Medizin-Informatiker Neuhaus entwickelt System zur Verschüttetensuche
Münster (mfm/tw) – Handys können Leben retten – auch wenn Verletzte sie nicht mehr bedienen können: Philipp Neuhaus von der Medizinischen Fakultät der Universität Münster entwickelt ein System, mit dem Menschen in Trümmern, etwa nach Erdbeben, gefunden werden können. Gesucht wird dabei nicht nach den Opfern selbst, sondern nach ihren Handys: Das System kombiniert die Mobilfunksignale mit Satellitennavigation, um koordiniert nach den Handybesitzern zu suchen. Für die Entwicklung des System-Konzepts hat Neuhaus den Regionalen Preis der European Satellite Navigation Competition erhalten.
Hierbei handelt es sich um einen internationalen Ideenwettbewerb, der die besten Ideen für anwendungsbezogene Innovationen im Bereich Satellitennavigation auszeichnet. Heute sollte Neuhaus den Preis auf dem „Navigations-Gipfel NRW“ in Herne entgegennehmen - der aber wetterbedingt verschoben werden musste. Kein Beinbruch für den IT-Experten, denn der hatte im Oktober bereits mit den anderen Preisträgern auf großer Bühne gestanden: Damals zeichnete Martin Zeil, bayerischer Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie und stellvertretender Ministerpräsident, die Preisträger im Kaisersaal der Residenz in München aus.
Moderne Handys stehen über die Mobilfunkstandards GSM und UMTS ständig in Kontakt mit dem Mobilfunknetz. Allein dadurch lässt sich die Position eines Mobiltelefons mit einer Genauigkeit von rund 500 Metern eingrenzen, ohne dass der Handybesitzer eingreifen muss. Für die Suche nach Verschütteten in eingestürzten Gebäuden reicht diese Präzision aber bei weitem nicht aus. Neuhaus entwickelt deshalb ein System, das auch Satelliten-Navigationssysteme wie GPS und das – voraussichtlich 2014 in Betrieb gehende – europäische Galileo-Netz einbezieht. Bei dem Konzept handelt es sich um Neuhaus‘ Dissertationsthema; für die weitere Entwicklung und die technische Umsetzung steht der Autor bereits in Kontakt mit potentiellen Industrie-Partnern.
„Wir entwickeln mobile Suchgeräte, die ihre Position ständig hochpräzise über das Satelliten-Navigationssystem ermitteln“, erläutert Neuhaus, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für medizinische Informatik arbeitet. „Darüber hinaus werden die Suchgeräte in der Lage sein, die Signalstärke von verschütteten Handys zu messen. Wenn man diese Daten verknüpft, lässt sich die Position der Handys sehr präzise bestimmen.“ Da immer mehr Menschen ein Handy mit sich führen, können so Leben gerettet werden. Um das System im Krisenfall effizient nutzen zu können, sieht das Konzept weitere Hilfen vor. Über das Suchgerät sollen Rettungskräfte auf Bereiche hingewiesen werden, die noch nicht abgesucht worden sind und an denen sich möglicherweise noch verschüttete Personen befinden. Wenn mehrere Suchgeräte im Einsatz sind, stehen sie über eine Satellitenverbindung in ständigem Kontakt – das hilft bei der Koordination der Suche.
„Durch unser System können Hilfsorganisationen im Katastrophenfall schnell einen Überblick über Suchgebiete bekommen“, so Neuhaus. „Nach Erdbeben können verletzte und hilflose Menschen so schneller und effizienter gefunden werden. Das rettet Leben und spart Ressourcen, die etwa gebraucht werden, um nach weiteren Opfern zu suchen.“ Deutschland liegt zwar nicht in einem Erdbebengebiet, aber auch hier könnten die Geräte eingesetzt werden. So konnten, nachdem im März 2009 das Historische Archiv der Stadt Köln eingestürzt war, zwei Bewohner des angrenzenden Hauses erst nach mehreren Tagen gefunden und tot geborgen werden.
Hierbei handelt es sich um einen internationalen Ideenwettbewerb, der die besten Ideen für anwendungsbezogene Innovationen im Bereich Satellitennavigation auszeichnet. Heute sollte Neuhaus den Preis auf dem „Navigations-Gipfel NRW“ in Herne entgegennehmen - der aber wetterbedingt verschoben werden musste. Kein Beinbruch für den IT-Experten, denn der hatte im Oktober bereits mit den anderen Preisträgern auf großer Bühne gestanden: Damals zeichnete Martin Zeil, bayerischer Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie und stellvertretender Ministerpräsident, die Preisträger im Kaisersaal der Residenz in München aus.
Moderne Handys stehen über die Mobilfunkstandards GSM und UMTS ständig in Kontakt mit dem Mobilfunknetz. Allein dadurch lässt sich die Position eines Mobiltelefons mit einer Genauigkeit von rund 500 Metern eingrenzen, ohne dass der Handybesitzer eingreifen muss. Für die Suche nach Verschütteten in eingestürzten Gebäuden reicht diese Präzision aber bei weitem nicht aus. Neuhaus entwickelt deshalb ein System, das auch Satelliten-Navigationssysteme wie GPS und das – voraussichtlich 2014 in Betrieb gehende – europäische Galileo-Netz einbezieht. Bei dem Konzept handelt es sich um Neuhaus‘ Dissertationsthema; für die weitere Entwicklung und die technische Umsetzung steht der Autor bereits in Kontakt mit potentiellen Industrie-Partnern.
„Wir entwickeln mobile Suchgeräte, die ihre Position ständig hochpräzise über das Satelliten-Navigationssystem ermitteln“, erläutert Neuhaus, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für medizinische Informatik arbeitet. „Darüber hinaus werden die Suchgeräte in der Lage sein, die Signalstärke von verschütteten Handys zu messen. Wenn man diese Daten verknüpft, lässt sich die Position der Handys sehr präzise bestimmen.“ Da immer mehr Menschen ein Handy mit sich führen, können so Leben gerettet werden. Um das System im Krisenfall effizient nutzen zu können, sieht das Konzept weitere Hilfen vor. Über das Suchgerät sollen Rettungskräfte auf Bereiche hingewiesen werden, die noch nicht abgesucht worden sind und an denen sich möglicherweise noch verschüttete Personen befinden. Wenn mehrere Suchgeräte im Einsatz sind, stehen sie über eine Satellitenverbindung in ständigem Kontakt – das hilft bei der Koordination der Suche.
„Durch unser System können Hilfsorganisationen im Katastrophenfall schnell einen Überblick über Suchgebiete bekommen“, so Neuhaus. „Nach Erdbeben können verletzte und hilflose Menschen so schneller und effizienter gefunden werden. Das rettet Leben und spart Ressourcen, die etwa gebraucht werden, um nach weiteren Opfern zu suchen.“ Deutschland liegt zwar nicht in einem Erdbebengebiet, aber auch hier könnten die Geräte eingesetzt werden. So konnten, nachdem im März 2009 das Historische Archiv der Stadt Köln eingestürzt war, zwei Bewohner des angrenzenden Hauses erst nach mehreren Tagen gefunden und tot geborgen werden.