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Gecoacht von WWU-Biomedizinern: Nachwuchsteam aus Münster erzielt zweiten Platz bei „Jugend forscht“
Münster (mfm/nn) - Können Mehlwürmer den Kunststoff Polystyrol „verzehren“ und so zur Lösung eines Umweltproblems beitragen? Mit dieser Frage beschäftigen sich Beeke Drechsler, Leo Roer und Malte Cox vom münsterschen Wilhelm-Hittorf-Gymnasium und gewannen damit im Frühjahr den Landesentscheid NRW des Wettbewerbes „Jugend forscht“. Dieser Erfolg qualifizierte das Forschungsteam für noch höhere Weihen: Die Nachwuchstalente durften beim Bundesentscheid in Bremen teilnehmen – und konnten dort mit ihrem Projekt „Superworms Reloaded“ den zweiten Platz in der Kategorie Biologie ergattern sowie zugleich wichtige Impulse für den Umweltschutz setzen.
Ihr Projekt befasst sich mit eher unappetitlichen Tierchen: den Maden des großen Schwarzkäfers Zophobas morio - besser bekannt als Mehlwurm. Können diese Lebewesen den Kunststoff Polystyrol – landläufig Styropor genannt – als Nahrung aufnehmen? Um das zu klären, führte das Trio mehrere Experimente durch - mit Erfolg: Die Jugendlichen kamen zu dem Ergebnis, dass Mehlwürmer Polystyrol nicht nur aufnehmen, sondern auch verwerten können. Entscheidend für diese Fähigkeit ist das Mikrobiom im Darm der Tiere. Da nicht wiederverwertbare Joghurt- oder Sahnebecher oft aus Polystyrol bestehen, könnten die Untersuchungen des Teams zur Lösung des globalen Müllproblems beitragen, denn dieser Kunststoff verrottet nicht.
Unterstützt wurde das Trio vom Biomedizinischen Technologiezentrum (BMTZ) der Medizinischen Fakultät der Universität Münster, vor allem von dessen Leiter Dr. Jürgen Schnekenburger und von seinem Mitarbeiter Dr. Kai Moritz Eder. Vom BMTZ kamen Material für die Experimente sowie Tipps und Verbesserungsvorschlägen für das Forschungskonzept. Außerdem besorgten Schnekenburger und Eder die notwendigen Bescheinigungen für die Arbeit mit wirbellosen Tieren. Um die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten, wurden auch einige der Versuche in den Räumlichkeiten der Forschungseinrichtung durchgeführt. „Die Hilfestellung durch das BMTZ war für uns eine große Hilfe“, schwärmt Malte Cox. „Wir wurden sehr freundlich aufgenommen und konnten viel neues Wissen erwerben“, freut sich der Nachwuchsforscher.