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Großer Fortschritt bei der Überwachung von Tumortherapien: Emily Hoffmann erhält Preis der Röntgengesellschaft
Münster (mfm/jg) – Zuerst das Gute: Die Onkologie bringt immer mehr Ansätze hervor, um Krebspatientinnen und -patienten zu behandeln. Der Haken dabei: Das Ansprechen einer Therapie in der Frühphase können klassische bildgebende Verfahren wie Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) oft erst im Verlauf nachweisen – bis jetzt: Emily Hoffmann, Promovendin der Universität Münster, hat in ihrer Doktorarbeit eine innovative MR-Sequenz eingesetzt, die frühzeitig Hinweise liefert, ob eine Therapie anschlägt. Die Arbeit ist jetzt unter zehn eingegangenen Bewerbungen mit dem diesjährigen Promotionspreis der Deutschen Röntgengesellschaft ausgezeichnet worden.
„In der Onkologie sind in den vergangenen Jahren bahnbrechende Forschungsergebnisse erzielt worden, die zur Entwicklung neuer zielgerichteter Tumortherapien geführt haben“, erläutert Prof. Heindel, Direktor der münsterschen Uniklinik für Radiologie, an der die Arbeit verfasst wurde. Doch sprechen nicht alle Patientinnen und Patienten auf die innovativen Therapien an und zum Teil treten starke Nebenwirkungen auf. Der Verlauf wird daher durch bildgebende Methoden wie CT- oder MRT-Untersuchungen überwacht – bisher konnten diese jedoch keine frühzeitigen Ergebnisse liefern.
Das kann sich jetzt ändern: Die von Emily Hoffmann eingesetzte MRT-Sequenz ermöglicht bereits nach drei Tagen eine erste Einschätzung. Wurde die Sequenz während der Arbeit noch in Tumormodellen in der Maus getestet, wird nun bereits an der Übertragung in die klinische Anwendung gearbeitet. „Mit der neuen Herangehensweise könnte das onkologische Patientenmanagement deutlich verbessert und bei fehlendem Ansprechen frühzeitig auf eine andere Therapie umgestellt werden“, resümiert Hoffmann – eine Einschätzung, die Prof. Heindel bestätigt: „Das ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Grundlagenforschung in die medizinische Praxis gebracht werden kann - from bench to bedside, also vom Labortisch zum Patientenbett, wie es in der Fachwelt heißt.“
Betreut haben die Arbeit im Translational Research Imaging Center (TRIC) Prof. Cornelius Faber von der Universität Münster und Prof. Moritz Wildgruber von der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Beide seien, so Hoffmann, nicht nur durch die Kombination ihrer Fachexpertisen der Medizin und MR-Physik „wesentlich für den Erfolg und die Freude an der Arbeit gewesen“. Parallel zum Promotionspreis erfuhr die Arbeit bereits eine weitere Würdigung durch Aufnahme in eine in der Fachzeitschrift „Nature Reviews Clinical Oncology“ veröffentlichte Übersicht zur Überwachung von zielgerichteten Tumortherapien.