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Helmut-Bauer-Nachwuchspreis für Multiple-Sklerose-Forschung verliehen: Auszeichnung für Breuer und Schwab

Die Preisträger Dr. Nicholas Schwab und Johanna Breuer bei der Arbeit im Labor (Foto: FZ/Deiters-Keul)

Göttingen/ Münster - Bereits zum elften Mal hat die Universitätsmedizin Göttingen den Helmut-Bauer-Nachwuchspreis für Multiple-Sklerose-Forschung vergeben. Der mit 10.000 Euro dotierte Forschungspreis des Jahres 2014 geht zu gleichen Teilen an vier Nachwuchswissenschaftler der Neuroimmunologie – zu ihnen gehören auch Johanna Breuer und Dr. Nicholas Schwab aus Münster.
"Die Arbeiten der prämiierten Forscher liefern neue, grundlegende Erkenntnisse, um die Ursachen und Mechanismen der Krankheitsprogression der Multiplen Sklerose besser zu verstehen", sagte Prof. Dr. Wolfgang Brück, Direktor des Göttinger Instituts für Neuropathologie und Mitglied im Ärztlichen Beirat der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG). Und weiter: "Die Ergebnisse ihrer Arbeiten haben große Bedeutung, um neue Behandlungsansätze zu entwickeln."
Die 29-jährige Preisträgerin Johanna Breuer und der 34-jährige Nachwuchsgruppenleiter Dr. Nicholas Schwab sind beide als wissenschaftliche Mitarbeiter an der Neurologischen Klinik der Universität Münster tätig. Ihre Arbeit wurde prämiert, weil die Autoren darin zeigen konnten, dass die Bestrahlung mit ultraviolettem Licht (UV) die Immunantwort beeinflusst. Die Studie "Ultraviolet B light attenuates the systemic immune response in central nervous system autoimmunity" ist im Mai 2014 in der Fachzeitschrift "Annals of Neurology" erschienen und entstand unter der Leitung von Prof. Dr. Heinz Wiendl, Direktor der Neurologischen Klinik und Vorstandsmitglied im Ärztlichen Beirat der DMSG.
In der prämiierten Arbeit haben die beiden Forscher untersucht, welchen Einfluss UVB-Strahlung auf die Entstehung und Entwicklung der Multiplen Sklerose hat. Außerdem erforschten sie, ob UVB-Strahlung möglicherweise einen Einfluss auf die Häufigkeit von MS nimmt. Bekannt ist: Das Risiko, an MS zu erkranken, steigt mit der geographischen Entfernung vom Äquator: Für diese räumliche Verteilung wird der Umweltfaktor Sonneneinstrahlung (UV-Licht) als Erklärung herangezogen. In ihrer Studie untersuchten Breuer und Schwab, wie immunregulatorische Prozesse, die lokal in der Haut durch UVB-Strahlung ausgelöst werden, die Immuntoleranz im Zentralnervensystem beeinflussen können.
Anhand des Tiermodells der MS konnten sie einen immunsuppressiven Effekt durch UVB-Bestrahlung beobachten: Die Behandlung mit niedrigen Dosen führte zu einem verzögerten und schwächeren Verlauf der Erkrankung. Dabei fanden die Forscher auch heraus, dass sich der schützende Effekt des UVB-Lichts verstärkt, wenn eine UVB-Bestrahlung über den Zeitpunkt der Immunisierung hinaus erfolgt. Die Forschungen wurden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
'Der Helmut-Bauer-Nachwuchspreis für Multiple-Sklerose-Forschung ist nach dem ehemaligen Direktor der Neurologischen Klinik der Universitätsmedizin Göttingen benannt. Prof. Dr. Helmut Bauer war von 1963 bis 1980 an der Neurologischen Klinik tätig. Der Nachwuchspreis würdigt Forschungsarbeiten über die Ursachen und neue Behandlungsstrategien bei Multipler Sklerose. Allen Bewerbungen liegen wissenschaftliche Publikationen in international anerkannten neurowissenschaftlichen Fachzeitschriften zugrunde. Das Preisgeld stiftet die Firma Biogen Idec.

Prämiierte Publikation

Quelle: UMG

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