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Internationale Anerkennung: Medizinische Fakultät der WWU als EULAR-Exzellenzzentrum ausgezeichnet
Münster (mfm/jg) – Die Zukunft hat viele Namen – die der europäischen Rheumatologie heißt nun auch Münster: Für zunächst fünf Jahre - von 2022 bis 2027 - erhält die Medizinische Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster die Auszeichnung „EULAR Centre of Exellence of Rheumatology“. Den Titel verleiht der Dachverband Europäischer rheumatologischer Fachgesellschaften „European Alliance of Associations for Rheumatology“ (EULAR) an Standorte, deren Forschungsarbeit das Potenzial zeigt, die Zukunft der internationalen Rheumatologie richtungsweisend mitzugestalten.
Die Auszeichnung geht an die auf dem Gebiet der Rheumatologie arbeitenden Einrichtungen der Medizinischen Fakultät, die neben den Standorten Berlin und Erlangen nun das dritte EULAR-Centre in Deutschland bilden. „Da wir zu verschiedenen Schwerpunkten arbeiten, stammen unsere Projekte aus mehreren Bereichen mit unterschiedlichen Protagonisten“, erläutert Prof. Thomas Pap, Direktor des Instituts für Muskuloskelettale Medizin. „Diese Vielseitigkeit hat uns erleichtert, die für eine Bewerbung als EULAR-Centre geforderte Mindestzahl an ‚Impact-Factor-Points‘ zu erreichen. Anhand dieser Werte wird der Einfluss publizierter Forschungsergebnisse auf die Fachwelt gemessen.“
Für die erfolgreiche Bewerbung Münsters war das von Pap geleitete Institut mit der Abteilung für Translationale Rheumatologie und Immunologie unter der Führung von Prof. Martin Kriegel, die Sektion für Rheumatologie und Klinische Immunologie am Universitätsklinikum Münster (ebenfalls unter Kriegel) sowie die Klinik für Pädiatrische Rheumatologie und Immunologie unter Leitung ihres Direktors Prof. Dirk Föll verantwortlich. Während Pap vor allem neue Ansätze zur Behandlung der Gelenkzerstörung bei rheumatischen Erkrankungen untersucht, erforscht Kriegel als Mikrobiom-Experte, wie die bakterielle Zusammensetzung des Darms mit der Entstehung von autoimmunen und entzündlich-rheumatischen Erkrankungen zusammenhängt. Föll arbeitet mit seinem Team vor allem zur Diagnostik und Therapie rheumatischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen.
Das EULAR-Zertifikat erkennt zum einen bisherige Leistungen an, hat zugleich aber auch eine langfristige Perspektive. „Unsere Stärke ist schon jetzt, dass und wie eng wir trotz der unterschiedlichen Schwerpunkte zusammenarbeiten – motiviert von der Auszeichnung werden wir in Zukunft sowohl in der Forschung als auch der Klinik noch weiter zusammenrücken“, so Kriegel. Damit nicht genug: „Bei künftigen Projekten wird EULAR primär mit den ausgezeichneten Standorten zusammenarbeiten“, ergänzt Föll und nennt ein konkretes Beispiel: „Für die Entwicklung von Empfehlungen, die die Gesellschaft für europäische Kinder und Erwachsene mit rheumatischen Erkrankungen herausgibt, werden vorwiegend Forschende aus den EULAR-Exzellenzzentren berufen.“ Als einziger deutscher Standort ist Münster mit zwei Mitgliedern - Pap und Föll - in dem 24-köpfigen „EULAR Research Committee“ vertreten, das über die Forschungsrichtung des Europäischen Dachverbandes in den nächsten Jahren entscheidet. Zudem ist Kriegel Gründungsmitglied in einer kürzlich formierten EULAR-Arbeitsgruppe zum Thema Mikrobiom.