News
Labor und Krankenbett erfolgreich verknüpft: Neuroforscher und Mediziner Sven Meuth erhält Pette-Preis
Münster (mfm/sk) - Der renommierte Heinrich-Pette-Preis für Nachwuchswissenschaftler und Kliniker der Neurologie geht in diesem Jahr nach Münster: Prof. Sven Meuth erhielt die Auszeichnung auf dem Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) für seine herausragenden Arbeiten zur Entstehung der Multiplen Sklerose (MS) und anderer autoimmun-entzündlicher Erkrankungen.
Mit seiner Forschung verbindet der Neurowissenschaftler und Mediziner Meuth erfolgreich Labortisch und Krankenbett. An dieser Schnittstelle hat der Preisträger in den vergangenen Jahren ein neues Forschungsgebiet etabliert: die Immunphysiologie. Bei ihr werden die Erkenntnisse aus der Neurobiologie und Elektrophysiologie auf Erkrankungen des Immunsystems übertragen. Das schafft einen neuen Blick auf das, was während einer Autoimmunerkrankung im Körper geschieht.
So hat Meuth als einer der Ersten hervorgehoben, dass Ionenkanäle auf Zellen der Blut-Hirn-Schranke eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Multiplen Sklerose spielen. Die Kanäle tragen dazu bei, dass Immunzellen in der Peripherie (Lymphom, Milz) aktiviert und Nervenzellen im Gehirn geschädigt werden - beide Prozesse kennzeichnen die Multiple Sklerose. Zudem regulieren Ionenkanäle die Einwanderung schädlicher T-Zellen über die Blut-Hirn-Schranke ins Gehirn, wo sie dann die eigentlich gefährliche Entzündung auslösen. Wer die MS bekämpfen will, muss also auf Ionenkanäle zielen.
Das Gute an denen: Sie tragen eine Art Zielscheibe auf dem Rücken. Ionenkanäle haben ein jeweils sehr spezifisches Profil, an das neue Medikamente „andocken“ können, um die Krankheit zu bekämpfen. Schon jetzt gibt es MS-Präparate, die auf diesem Wirkprinzip beruhen. Erst jüngst konnte Meuth zeigen, dass eine Aktivierung des Ionenkanals TREK die Immunzellmigration verhindert. Damit hat der Neurologe und Pathophysiologe einen Meilenstein auf dem Gebiet gesetzt, das ihn schon seit dem Einstieg in die Forschung beschäftigt.
Sven Meuth begann seine Laufbahn am Institut für Physiologie der Universität Magdeburg, wo er sowohl in Medizin (2005) als auch in Neurowissenschaften (2007) mit Bestnote über die Aktivierung neuronaler Kanäle promovierte. Parallel dazu arbeitete er an der Universitätsklinik Würzburg als Arzt und Wissenschaftler. Mit seinem Wechsel an die Universität Münster 2010 führte Meuth seine interdisziplinäre Forschung fort. Seit 2013 ist er stellvertretender Direktor der Klinik für Allgemeine Neurologie am Universitätsklinikum Münster. Meuths außergewöhnliche Arbeit wurde vielfach ausgezeichnet. Für seine Entdeckungen zur Entstehung und Therapie entzündlicher Erkrankungen des Nervensystems hält der 37-jährige zudem zwei Patente.
Der Heinrich-Pette-Preis der DGN würdigt deutschsprachige klinisch-neurologisch tätige Wissenschaftler, die in der Regel unter 40 Jahre alt sind und sich in ihrer Arbeit mit Pathogenese, Diagnostik und Therapie oder der pathologischen Anatomie von Krankheiten des Nervensystems befassen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.
Mit seiner Forschung verbindet der Neurowissenschaftler und Mediziner Meuth erfolgreich Labortisch und Krankenbett. An dieser Schnittstelle hat der Preisträger in den vergangenen Jahren ein neues Forschungsgebiet etabliert: die Immunphysiologie. Bei ihr werden die Erkenntnisse aus der Neurobiologie und Elektrophysiologie auf Erkrankungen des Immunsystems übertragen. Das schafft einen neuen Blick auf das, was während einer Autoimmunerkrankung im Körper geschieht.
So hat Meuth als einer der Ersten hervorgehoben, dass Ionenkanäle auf Zellen der Blut-Hirn-Schranke eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Multiplen Sklerose spielen. Die Kanäle tragen dazu bei, dass Immunzellen in der Peripherie (Lymphom, Milz) aktiviert und Nervenzellen im Gehirn geschädigt werden - beide Prozesse kennzeichnen die Multiple Sklerose. Zudem regulieren Ionenkanäle die Einwanderung schädlicher T-Zellen über die Blut-Hirn-Schranke ins Gehirn, wo sie dann die eigentlich gefährliche Entzündung auslösen. Wer die MS bekämpfen will, muss also auf Ionenkanäle zielen.
Das Gute an denen: Sie tragen eine Art Zielscheibe auf dem Rücken. Ionenkanäle haben ein jeweils sehr spezifisches Profil, an das neue Medikamente „andocken“ können, um die Krankheit zu bekämpfen. Schon jetzt gibt es MS-Präparate, die auf diesem Wirkprinzip beruhen. Erst jüngst konnte Meuth zeigen, dass eine Aktivierung des Ionenkanals TREK die Immunzellmigration verhindert. Damit hat der Neurologe und Pathophysiologe einen Meilenstein auf dem Gebiet gesetzt, das ihn schon seit dem Einstieg in die Forschung beschäftigt.
Sven Meuth begann seine Laufbahn am Institut für Physiologie der Universität Magdeburg, wo er sowohl in Medizin (2005) als auch in Neurowissenschaften (2007) mit Bestnote über die Aktivierung neuronaler Kanäle promovierte. Parallel dazu arbeitete er an der Universitätsklinik Würzburg als Arzt und Wissenschaftler. Mit seinem Wechsel an die Universität Münster 2010 führte Meuth seine interdisziplinäre Forschung fort. Seit 2013 ist er stellvertretender Direktor der Klinik für Allgemeine Neurologie am Universitätsklinikum Münster. Meuths außergewöhnliche Arbeit wurde vielfach ausgezeichnet. Für seine Entdeckungen zur Entstehung und Therapie entzündlicher Erkrankungen des Nervensystems hält der 37-jährige zudem zwei Patente.
Der Heinrich-Pette-Preis der DGN würdigt deutschsprachige klinisch-neurologisch tätige Wissenschaftler, die in der Regel unter 40 Jahre alt sind und sich in ihrer Arbeit mit Pathogenese, Diagnostik und Therapie oder der pathologischen Anatomie von Krankheiten des Nervensystems befassen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.