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Mit 89 zurück im Mikroskopier-Saal: Alumni-Tag bot Einblicke in heutigen Studienalltag und Tabuthemen
Münster (mfm/pc) - Seine Generation hat kräftig mit angefasst, als es nach Kriegsende darum ging, Trümmer zu räumen und die Universität Münster neu aufzubauen: Mit seinen 89 Jahren war Dr. Rolf Hegemann der „Alterspräsident“ beim zweiten Alumni-Tag der Medizinischen Fakultät am vorigen Samstag. Genau 60 Jahre ist es her, dass der gebürtige Münsteraner in seiner Heimatstadt die Doktorprüfung ablegte. Wie der Orthopäde, der lange in Unna eine Praxis führte, waren rund 350 weitere Absolventen der Einladung der Fakultät zu diesem besonderen „Klassentreffen“ im Anatomischen Institut am Vesaliusweg gefolgt.
Neben Hegemann konnte Dekan Prof. Wilhelm Schmitz noch zwei weiteren Jubiliaren mit runder Jahreszahl, beide Absolventen des Jahrgangs 1959, eine Ehrenurkunde überreichen. Begrüßt wurden die Gäste auch von Dr. Rudolf Kaiser, Vorsitzender des Verwaltungsbezirks Münster der Ärztekammer Westfalen-Lippe, die den Ehemaligen-Tag als Kooperationspartner unterstützt. Er erinnerte an die Grundwerte ärztlicher Tätigkeit, die gegenüber der zunehmenden Ökonomisierung der Medizin verteidigt werden müssten: „Unser Beruf muss sich auch künftig an ethischen Prinzipien orientieren und darf keiner Fremdbestimmung unterworfen sein“, betonte Kaiser
Die Veranstalter boten den teils von weither angereisten Ärztinnen und Ärzten ein abwechslungsreiches Programm. So konnten diese bei einer Einführung in die erst vor wenigen Wochen eröffnete „Virtuelle Mikroskopie“ oder einem Rundgang durch das Studienhospital Münster einen lebendigen Einblick in den heutigen Studienalltag gewinnen. Gleichermaßen informativ wie kurzweilig waren die Referate über das Medizinstudium von morgen, die Fortschritte bei der Stammzellforschung, die Entwicklung der Zahnheilkunde und das kreative Gehirn.
Mit seinem Vortrag über „Burnout und Depression bei Medizinern“ sprach Prof. Volker Arolt, Direktor der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, ein Thema an, das bislang weitgehend tabuisiert wird. „Dieser Vortrag hat mich sehr berührt“, sagte im Anschluss eine Teilnehmerin aus Bünde. „Die Erkrankung eines Bekannten sehe jetzt mit anderen Augen. Sollte ich selbst einmal betroffen sein, werde ich mir Hilfe holen. Denn nun weiß ich: Da kommt man auch wieder raus.“
Joachim Kallendrusch, an der Medizinischen Fakultät für die Alumni-Arbeit zuständig, zeigte sich am Ende des zweiten Alumni-Tags zufrieden mit der Resonanz: „Es hatten sich zwar noch weit mehr Teilnehmer angemeldet, als tatsächlich gekommen sind, aber im Vergleich zur Auftaktveranstaltung im vergangenen Jahr hat sich die Zahl nahezu verdreifacht. Die meisten Gäste zeigten sich begeistert und wollen auch beim nächsten Mal wieder dabei sein.“ Was Kallendrusch besonders freut: Fast 30 Teilnehmer traten spontan in den Ehemaligen-Verein MedAlum e.V. ein.
Vor genau einem Jahr wurde dieser als „Verein der Ehemaligen und Freunde der Medizinischen Fakultät Münster“ – so der Untertitel - gegründet. Ziel ist, die Verbundenheit der Alumni untereinander und mit der Fakultät zu stärken sowie die Kontakte zwischen Wissenschaft und Praxis auszubauen. Durch das Einwerben von Spendengeldern sollen zudem zusätzliche Forschungs- und Lehrprojekte in der Hochschulmedizin verwirklicht werden. Bisherige Förderer sind unter anderem die Rolf-Dierichs-Stiftung und die Deutsche Ärzte- und Apothekerbank.
Bilder-Nachlese zum "Welcome [back]" 2009
Neben Hegemann konnte Dekan Prof. Wilhelm Schmitz noch zwei weiteren Jubiliaren mit runder Jahreszahl, beide Absolventen des Jahrgangs 1959, eine Ehrenurkunde überreichen. Begrüßt wurden die Gäste auch von Dr. Rudolf Kaiser, Vorsitzender des Verwaltungsbezirks Münster der Ärztekammer Westfalen-Lippe, die den Ehemaligen-Tag als Kooperationspartner unterstützt. Er erinnerte an die Grundwerte ärztlicher Tätigkeit, die gegenüber der zunehmenden Ökonomisierung der Medizin verteidigt werden müssten: „Unser Beruf muss sich auch künftig an ethischen Prinzipien orientieren und darf keiner Fremdbestimmung unterworfen sein“, betonte Kaiser
Die Veranstalter boten den teils von weither angereisten Ärztinnen und Ärzten ein abwechslungsreiches Programm. So konnten diese bei einer Einführung in die erst vor wenigen Wochen eröffnete „Virtuelle Mikroskopie“ oder einem Rundgang durch das Studienhospital Münster einen lebendigen Einblick in den heutigen Studienalltag gewinnen. Gleichermaßen informativ wie kurzweilig waren die Referate über das Medizinstudium von morgen, die Fortschritte bei der Stammzellforschung, die Entwicklung der Zahnheilkunde und das kreative Gehirn.
Mit seinem Vortrag über „Burnout und Depression bei Medizinern“ sprach Prof. Volker Arolt, Direktor der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, ein Thema an, das bislang weitgehend tabuisiert wird. „Dieser Vortrag hat mich sehr berührt“, sagte im Anschluss eine Teilnehmerin aus Bünde. „Die Erkrankung eines Bekannten sehe jetzt mit anderen Augen. Sollte ich selbst einmal betroffen sein, werde ich mir Hilfe holen. Denn nun weiß ich: Da kommt man auch wieder raus.“
Joachim Kallendrusch, an der Medizinischen Fakultät für die Alumni-Arbeit zuständig, zeigte sich am Ende des zweiten Alumni-Tags zufrieden mit der Resonanz: „Es hatten sich zwar noch weit mehr Teilnehmer angemeldet, als tatsächlich gekommen sind, aber im Vergleich zur Auftaktveranstaltung im vergangenen Jahr hat sich die Zahl nahezu verdreifacht. Die meisten Gäste zeigten sich begeistert und wollen auch beim nächsten Mal wieder dabei sein.“ Was Kallendrusch besonders freut: Fast 30 Teilnehmer traten spontan in den Ehemaligen-Verein MedAlum e.V. ein.
Vor genau einem Jahr wurde dieser als „Verein der Ehemaligen und Freunde der Medizinischen Fakultät Münster“ – so der Untertitel - gegründet. Ziel ist, die Verbundenheit der Alumni untereinander und mit der Fakultät zu stärken sowie die Kontakte zwischen Wissenschaft und Praxis auszubauen. Durch das Einwerben von Spendengeldern sollen zudem zusätzliche Forschungs- und Lehrprojekte in der Hochschulmedizin verwirklicht werden. Bisherige Förderer sind unter anderem die Rolf-Dierichs-Stiftung und die Deutsche Ärzte- und Apothekerbank.
Bilder-Nachlese zum "Welcome [back]" 2009