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Numerus clausus nähert sich dem Maximalwert: Ansturm auf Medizinstudium in Münster ungebrochen
Immer mehr „Top-Abiturienten“ unter den Bewerbern
Münster (mfm/tw) – Münster als Studienort für das Fach Medizin ist äußerst attraktiv – und lockt zunehmend die Leistungsstärksten unter den Abiturienten an. Das hat Folgen: Um das Studium ohne Wartesemester aufnehmen zu können, mussten Bewerber im Auswahlverfahren der Universität Münster (WWU) – der so genannten Hochschulquote – aktuell einen Abitur-Notendurchschnitt von mindestens 1,1 vorweisen. Viel „Luft“ nach oben bleibt da nicht – was die Medizinische Fakultät der Hochschule gelassen sieht.
Bei der Bewerbung über die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen – kurz: ZVS – geben Studieninteressierte ihre Ortspräferenzen an. Wegen der großen Nachfrage nimmt die Medizinische Fakultät nur diejenigen Bewerber ins hochschulinterne Verfahren auf, die den Studienort Münster als Erstwunsch nennen. Zum Wintersemester 2009/2010 haben das mehr als 1.600 Interessierte getan – bei nur 70 Plätzen, die im Auswahlverfahren der Hochschule zur Verfügung stehen. Während die Bewerberzahl nach Jahren des Zuwachses diesmal konstant blieb, stellt Studiendekan Dr. Bernhard Marschall aber noch einen weiteren Trend fest: „Bei uns bewerben sich immer mehr Abiturienten mit Top-Noten“. So sei die Zahl der Interessenten mit einem Spitzenabitur von 1,0 derzeit sechsmal höher als noch 2006.
Beides zusammen, Zahl und Struktur der Interessenten, lässt die Auswahlgrenze in Münster kontinuierlich ansteigen. So reichte im Wintersemester 2005/2006 noch ein Notenschnitt von 1,5. Setzte sich dieser Trend fort, wäre im nächsten Jahr die Grenze von 1,0 erreicht – ein besserer Abiturschnitt ist in den meisten Bundesländern nicht zu erreichen, selbst wenn der rechnerische Durchschnitt oberhalb der „glatten Eins“ liegt. Tipp von Marschall dazu: „Etwas bessere Chancen haben Bewerber im Sommersemester“. Als eine von nur wenigen Fakultäten in Deutschland bietet Münster auch dann einen Studienbeginn an, die Auswahlgrenze für das Sommersemester 2009 lag bei einem Notenschnitt von 1,4.
Dass solche Werte, zumal im Hinblick auf den Ärztemangel, Anlass für Diskussionen sind, weiß auch Studiendekan Marschall. Zweifel an der Befähigung der Abi-Besten für den Arztberuf hat er aber nicht: Untersuchungen der Fakultät hätten belegt, dass sich die Bewerber schon zu Schulzeiten sehr intensiv auf den benötigten Numerus clausus und damit auch das Studium vorbereiteten. „Hier ist eine hohe Motivation zu erkennen - und die brauchen wir für diesen schweren Studiengang“, so Marschall. Auch die erforderlichen sozialen und kommunikativen Kompetenzen seien überdurchschnittlich vorhanden. Aus dieser Klientel dann kompetente, aber auch einfühlsame Ärzte zu formen, sei Aufgabe der Medizinischen Fakultät.
Dass die als Ausbildungsstätte so beliebt ist, liegt nicht zuletzt am guten Ruf der münsterschen Medizin. Den hat in diesem Jahr wieder das „Centrum für Hochschulentwicklung“ (CHE) bestätigt: In der Kernkategorie der CHE-Bewertung, der „Studiensituation insgesamt“, liegt die münstersche Fakultät in der Spitzengruppe – wie in insgesamt 15 der 31 Kategorien. In 14 der übrigen 16 Kategorien liegt Münster im Mittelfeld. Damit gehört die Medizin in Münster zu den bundesweit führenden Fakultäten.
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