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Oft größer als vermutet: Der „kleine Unterschied“ zwischen Patientin und Patient wird Lehrinhalt
Mit neuen Lehrkonzepten sollen angehende Ärztinnen und Ärzte für die Unterschiede bei den Geschlechtern sensibilisiert werden
Münster (mfm/pc) – Männlich oder weiblich? Das kann eine überlebenswichtige Frage sein: So belegen Studien, dass ein Herzinfarkt bei Frauen später erkannt wird als bei Männern. In anderen Fällen wiederum ist das „starke Geschlecht“ im Nachteil: Männliche Patienten mit Altersdiabetes erhalten deutlich seltener eine optimale Behandlung zur Vermeidung von Folgeerkrankungen. Sowohl das biologische Geschlecht (engl. sex) als auch das soziale Geschlecht (engl. gender) spielen in der Medizin eine bedeutende Rolle. Doch bislang erfahren angehende Ärztinnen und Ärzte in Deutschland so gut wie nichts darüber. Dies soll sich nun ändern: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat ein gemeinsames Projekt der Medizinischen Fakultäten der Universitäten Münster und Essen-Duisburg zum Thema „Geschlechtersensible Lehrmodule in der Medizin“ bewilligt.
„Studierende der Medizin sollten sich möglichst früh mit Geschlechteraspekten befassen. Nur wenn dieses Wissen fest in ihrem Bewusstsein verankert ist und zum Prüfungswissen gehört, wird es sich in ihrer späteren Arbeit niederschlagen“, ist Prof. Dr. Dr. Bettina Pfleiderer überzeugt. Als Leiterin der Arbeitsgruppe „Cognition and Gender“ am Institut für Klinische Radiologie der Uni Münster hat die Hirnforscherin schon so manchen Unterschied zwischen den Gehirnen von Männern und Frauen entdeckt. Als Projektleiterin hat sie sich zusammen mit Privatdozentin Dr. Andrea Kindler-Röhrborn vom Institut für Pathologie und Neuropathologie der Uni Essen-Duisburg und den Studiendekanaten in Münster und Essen-Duisburg gemeinsam zum Ziel gesetzt, das bereits vorhandene Wissen zur Unterschiedlichkeit der Geschlechter zusammenzutragen und in der Lehre an deutschen medizinischen Fakultäten fest zu verankern.
Für die Durchführung und Auswertung einer Online-Befragung zum Genderwissen an den beiden Medizinischen Fakultäten (Studierende, wissenschaftliches Personal, Professoren) wurde vom BMBF eine volle Mitarbeiterstelle über ein Jahr bewilligt. „Auf der Basis unserer Erhebung werden wir ein fächerübergreifendes Lehrmodul erarbeiten, das wir auch anderen Universitäten zur Verfügung stellen, damit es dort erprobt und optimiert werden kann“, so Pfleiderer. Für die Leitung des Projekts erhält ihre Arbeitsgruppe insgesamt 65.000 Euro vom Bundesforschungsministerium.
Bei der Entwicklung des Didaktikmoduls besteht eine enge Kooperation mit dem an den Universitäten Münster, Bremen und Essen-Duisburg angesiedelten Verbundprojekt „Geschlechtersensible Forschung in Epidemiologie, Neurowissenschaften und Genetik/Tumorforschung“. Dort leitet Pfleiderer das Teilprojekt „Geschlechtersensible Konzepte in den Neurowissenschaften“, dafür hat das BMBF ihrer Arbeitsgruppe „Cognition and Gender“ für die kommenden drei Jahre weitere 250.000 Euro bewilligt.
Münster (mfm/pc) – Männlich oder weiblich? Das kann eine überlebenswichtige Frage sein: So belegen Studien, dass ein Herzinfarkt bei Frauen später erkannt wird als bei Männern. In anderen Fällen wiederum ist das „starke Geschlecht“ im Nachteil: Männliche Patienten mit Altersdiabetes erhalten deutlich seltener eine optimale Behandlung zur Vermeidung von Folgeerkrankungen. Sowohl das biologische Geschlecht (engl. sex) als auch das soziale Geschlecht (engl. gender) spielen in der Medizin eine bedeutende Rolle. Doch bislang erfahren angehende Ärztinnen und Ärzte in Deutschland so gut wie nichts darüber. Dies soll sich nun ändern: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat ein gemeinsames Projekt der Medizinischen Fakultäten der Universitäten Münster und Essen-Duisburg zum Thema „Geschlechtersensible Lehrmodule in der Medizin“ bewilligt.
„Studierende der Medizin sollten sich möglichst früh mit Geschlechteraspekten befassen. Nur wenn dieses Wissen fest in ihrem Bewusstsein verankert ist und zum Prüfungswissen gehört, wird es sich in ihrer späteren Arbeit niederschlagen“, ist Prof. Dr. Dr. Bettina Pfleiderer überzeugt. Als Leiterin der Arbeitsgruppe „Cognition and Gender“ am Institut für Klinische Radiologie der Uni Münster hat die Hirnforscherin schon so manchen Unterschied zwischen den Gehirnen von Männern und Frauen entdeckt. Als Projektleiterin hat sie sich zusammen mit Privatdozentin Dr. Andrea Kindler-Röhrborn vom Institut für Pathologie und Neuropathologie der Uni Essen-Duisburg und den Studiendekanaten in Münster und Essen-Duisburg gemeinsam zum Ziel gesetzt, das bereits vorhandene Wissen zur Unterschiedlichkeit der Geschlechter zusammenzutragen und in der Lehre an deutschen medizinischen Fakultäten fest zu verankern.
Für die Durchführung und Auswertung einer Online-Befragung zum Genderwissen an den beiden Medizinischen Fakultäten (Studierende, wissenschaftliches Personal, Professoren) wurde vom BMBF eine volle Mitarbeiterstelle über ein Jahr bewilligt. „Auf der Basis unserer Erhebung werden wir ein fächerübergreifendes Lehrmodul erarbeiten, das wir auch anderen Universitäten zur Verfügung stellen, damit es dort erprobt und optimiert werden kann“, so Pfleiderer. Für die Leitung des Projekts erhält ihre Arbeitsgruppe insgesamt 65.000 Euro vom Bundesforschungsministerium.
Bei der Entwicklung des Didaktikmoduls besteht eine enge Kooperation mit dem an den Universitäten Münster, Bremen und Essen-Duisburg angesiedelten Verbundprojekt „Geschlechtersensible Forschung in Epidemiologie, Neurowissenschaften und Genetik/Tumorforschung“. Dort leitet Pfleiderer das Teilprojekt „Geschlechtersensible Konzepte in den Neurowissenschaften“, dafür hat das BMBF ihrer Arbeitsgruppe „Cognition and Gender“ für die kommenden drei Jahre weitere 250.000 Euro bewilligt.