Von den Charts zurück in die Kardiologie: Christian Landgraf schrieb den Sommerhit 2010 - und eine sehr gute Doktorarbeit
Münster (mfm/mk) – Zu diesem Lied tanzte im Sommer 2010 ganz Deutschland, ob beim Grillfest oder auf der Fanmeile in Berlin: Mit „Schland o Schland“ besang die Gruppe Uwu Lena die Fußball-Nationalelf und nutzte dafür die Melodie von Lenas Song-Contest-Siegertitel „Satellite“. Kopf und Sänger der Band war Christian Landgraf, der in Münster geboren wurde, hier studiert hat – und nun dort zum Doktor der Medizin promoviert wurde. Nach dem Ausflug in die Charts arbeitet er jetzt als Arzt – und träumt von einer Stelle, die ihm auch Raum lässt für die Musik.
Die drei Leidenschaften von Christian Landgraf beginnen alle mit M: Musik, Medizin und Münster. Bis auf Zwischenstopps für Famulaturen und Praktika hat er in seiner Heimatstadt sein ganzes Leben verbracht und kann sich auch vorstellen, dass das so bleibt. Auch der Universität Münster blieb er nach seiner Dissertation treu und begleitet seither unter anderem die Promotionsfeiern der Medizinischen Fakultät musikalisch. „Das Klavier war mein erstes Instrument“, erzählt Landgraf, „und obwohl ich zudem Querflöte, Gitarre und Schlagzeug ausprobiert habe, bin ich ihm treu geblieben.“ Seit der Schulzeit komponiert er auch, unter anderem Filmmusik - oder eben Songs wie „Schland o Schland“.
Dessen Erfolg kam für Landgraf und seine Freunde von Uwu Lena völlig überraschend. „Wir haben zusammen den Eurovision Song Contest geschaut und fanden Lenas ‚Satellite‘ richtig gut“, schildert er die Entstehung des Hits. „Dann haben wir ziemlich spontan einen eigenen Song dazu geschrieben.“ Bei den anschließenden Aufnahmen war Landgraf für die musikalische Gestaltung und den Hintergrundgesang zuständig. Eine Woche vor der WM entschied sich die Gruppe, auch ein Video dazu zu drehen – nachdem das Lied bei Freunden und Bekannten sehr gut angekommen war. Allenfalls zwei Stunden dauert der Dreh im Südpark mit Fanartikeln, Perücken, Vuvuzelas und albernen Kostümen. „Danach haben wir das Video bei Youtube hochgeladen, den Link an Freunde und Familie verschickt und dachten, das wäre es jetzt“, so Landgraf. Weit gefehlt: Schnell wurden Plattenfirmen auf das Lied aufmerksam und die Uwu Lenen waren mittendrin im WM-Sommer und Medientrubel. „Ob Frühstücksfernsehen, Radio, Fernsehgarten oder Fanmeile, plötzlich waren wir überall und völlig überwältigt“, erzählt Landgraf.
Zwar endete die WM in Südafrika nicht mit dem Titel für die deutsche Elf, trotzdem wurde es für Landgraf und seine Freunde ein unvergesslicher Sommer: „Höhepunkt war unser Auftritt in Berlin vor dem Viertelfinale gegen Argentinien: 400.000 Menschen auf der Fanmeile – einfach unglaublich“, ist er immer noch begeistert. Der Erfolg hatte aber auch Schattenseiten - wie allzu private Fragen der Klatschpresse – und war nach dem Sommer ziemlich schnell wieder vorbei. Das bedauert Landgraf im Rückblick keineswegs: „So konnte ich mich wieder anderen Arten von Musik widmen und meinem eigentlichen Beruf, der Medizin.“ 2014 reichte er seine Doktorarbeit ein, eine Studie zu Herzmuskelveränderungen bei Patienten mit der seltenen erblichen Stoffwechselstörung Morbus Fabry.
Aktuell sucht Landgraf, der während seiner Zeit als Doktorand und Musiker außerdem in einer internistischen Praxis gearbeitet hat, nach neuen Herausforderungen in der medizinischen Forschung. Er hofft, dass seine andere Leidenschaft dann nicht zu kurz kommt. Seit „Schland“ hat Landgraf zwar keinen Hit mehr geschrieben, dafür aber die Musik für mehrere Dokumentationen und die Abschlussarbeiten befreundeter Design- und Filmstudenten. So oder so: Medizin und Musik wird Christian Landgraf wohl nie ganz aufgeben – ob das dritte M, Münster, dabei weiterhin eine Rolle spielt, muss die Zukunft zeigen. Der dortigen Medizinischen Fakultät hat er jedenfalls versprochen, spätestens zum goldenen Doktorjubiläum noch einmal in die Tasten zu greifen – das wäre in fünfzig Jahren.
Die drei Leidenschaften von Christian Landgraf beginnen alle mit M: Musik, Medizin und Münster. Bis auf Zwischenstopps für Famulaturen und Praktika hat er in seiner Heimatstadt sein ganzes Leben verbracht und kann sich auch vorstellen, dass das so bleibt. Auch der Universität Münster blieb er nach seiner Dissertation treu und begleitet seither unter anderem die Promotionsfeiern der Medizinischen Fakultät musikalisch. „Das Klavier war mein erstes Instrument“, erzählt Landgraf, „und obwohl ich zudem Querflöte, Gitarre und Schlagzeug ausprobiert habe, bin ich ihm treu geblieben.“ Seit der Schulzeit komponiert er auch, unter anderem Filmmusik - oder eben Songs wie „Schland o Schland“.
Dessen Erfolg kam für Landgraf und seine Freunde von Uwu Lena völlig überraschend. „Wir haben zusammen den Eurovision Song Contest geschaut und fanden Lenas ‚Satellite‘ richtig gut“, schildert er die Entstehung des Hits. „Dann haben wir ziemlich spontan einen eigenen Song dazu geschrieben.“ Bei den anschließenden Aufnahmen war Landgraf für die musikalische Gestaltung und den Hintergrundgesang zuständig. Eine Woche vor der WM entschied sich die Gruppe, auch ein Video dazu zu drehen – nachdem das Lied bei Freunden und Bekannten sehr gut angekommen war. Allenfalls zwei Stunden dauert der Dreh im Südpark mit Fanartikeln, Perücken, Vuvuzelas und albernen Kostümen. „Danach haben wir das Video bei Youtube hochgeladen, den Link an Freunde und Familie verschickt und dachten, das wäre es jetzt“, so Landgraf. Weit gefehlt: Schnell wurden Plattenfirmen auf das Lied aufmerksam und die Uwu Lenen waren mittendrin im WM-Sommer und Medientrubel. „Ob Frühstücksfernsehen, Radio, Fernsehgarten oder Fanmeile, plötzlich waren wir überall und völlig überwältigt“, erzählt Landgraf.
Zwar endete die WM in Südafrika nicht mit dem Titel für die deutsche Elf, trotzdem wurde es für Landgraf und seine Freunde ein unvergesslicher Sommer: „Höhepunkt war unser Auftritt in Berlin vor dem Viertelfinale gegen Argentinien: 400.000 Menschen auf der Fanmeile – einfach unglaublich“, ist er immer noch begeistert. Der Erfolg hatte aber auch Schattenseiten - wie allzu private Fragen der Klatschpresse – und war nach dem Sommer ziemlich schnell wieder vorbei. Das bedauert Landgraf im Rückblick keineswegs: „So konnte ich mich wieder anderen Arten von Musik widmen und meinem eigentlichen Beruf, der Medizin.“ 2014 reichte er seine Doktorarbeit ein, eine Studie zu Herzmuskelveränderungen bei Patienten mit der seltenen erblichen Stoffwechselstörung Morbus Fabry.
Aktuell sucht Landgraf, der während seiner Zeit als Doktorand und Musiker außerdem in einer internistischen Praxis gearbeitet hat, nach neuen Herausforderungen in der medizinischen Forschung. Er hofft, dass seine andere Leidenschaft dann nicht zu kurz kommt. Seit „Schland“ hat Landgraf zwar keinen Hit mehr geschrieben, dafür aber die Musik für mehrere Dokumentationen und die Abschlussarbeiten befreundeter Design- und Filmstudenten. So oder so: Medizin und Musik wird Christian Landgraf wohl nie ganz aufgeben – ob das dritte M, Münster, dabei weiterhin eine Rolle spielt, muss die Zukunft zeigen. Der dortigen Medizinischen Fakultät hat er jedenfalls versprochen, spätestens zum goldenen Doktorjubiläum noch einmal in die Tasten zu greifen – das wäre in fünfzig Jahren.