Einleitung

Der  weitere  Ausbau  des TraumaNetzwerkes NordWest, in dem über 40 Kliniken sowie über 60 (Kreis-)Leitstellen miteinander kooperieren, zur  Verbesserung  der  medizinischen  Versorgung  von  Unfallopfern in der Region nördliches Nordrhein-Westfalen / südliches Niedersachen soll  durch die Nutzung von Telematik in der Traumaversorgung erreicht  werden.  Hierzu wurde das Projekt „TEAM TNNW“ ins Leben gerufen.

Ziele

Ziel der Netzwerkpartner ist es, durch eine innovative telematische Vernetzung im Rahmen des Projektes Unfallopfer innerhalb von 30 Minuten in eine zur medizinischen Versorgung ihres speziellen Verletzungsmusters geeignete aufnahmebereite Klinik zu bringen. Gerade in ländlichen Regionen sind Traumanetzwerke erforderlich, um die vorhandenen Ressourcen und die Kompetenzen optimal zu nutzen und gleichzeitig die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung zu verbessern, und zwar unabhängig von Ländergrenzen. Denn was zählt, ist der schnelle Transport des Unfallopfers in eine Klinik, die den Patienten direkt und optimal versorgen kann.

Maßnahmen

In dem Projekt wird nun eine gemeinsame digitale Kommunikationsplattform für alle Netzwerkpartner etabliert. Mittels  modernster  Internet-  und  Kommunikationstechnologien sowie einem geschützten Internetportal  soll  den Leitstellen die Koordination der präklinischen Traumaversorgung erleichtert werden. Dahinter steht unter anderem eine permanent aktualisierte Datenbank, in der alle für die schnelle Patientenversorgung nötigen Informationen hinterlegt sind. Hierzu zählt auch die Angabe über die aktuelle Kapazitätsauslastung der Kliniken für die Unfallversorgung sowie die entsprechenden Kontaktdaten der Verantwortlichen in den Kliniken. Mobile robuste Endgeräte für die Notärzte, die über einen kleinen Bildschirm am Unfallort sofort die nächste Klinik für die weitere Behandlung anzeigen, ergänzen dieses System. Das kann auch ein Krankenhaus sein, zu dem der Anfahrtsweg länger ist. Sollte in diesem Fall ein Hubschrauber nötig sein, meldet das System ebenfalls, welche Kapazitäten frei sind. 

Die zu entwickelnde Technik soll aber auch eine schnelle unkomplizierte Kommunikation der Kliniken mit den Leitstellen und der Notärzte mit den aufnehmenden Ärzten ermöglichen. So  kann  die  Leitstelle  schnell eine  geeignete  Klinik  zur  Versorgung  des  Patienten  finden  und  der  Transport  kann, gerade kreisübergreifend,  noch  schneller  durchgeführt  werden.  

Eine weitere Kernaufgabe ist die Optimierung der Kommunikation der beteiligten Kliniken untereinander. So sollen z.B. der Austausch von Bilddaten, die Abklärung von Patientenübernahmen sowie das Einholen von Zweitmeinungen deutlich verbessert und unnötige Mehrfachuntersuchungen vermieden werden.

Ein kontinuierlicher begleitender Prozess zur Überprüfung und Optimierung der Effizienz und Effektivität ist ebenfalls integraler Bestandteil dieses Projektes. Nachdem der erwartete Effekt im TraumaNetzwerk NordWest nachgewiesen wurde, ist eine Ausweitung auf andere Traumanetzwerke der DGU und möglicherweise sogar auf andere Bereiche der Akutmedizin denkbar. 

Partner

  • Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand-, und Wiederherstellungschirurgie des UKM
  • Institut für medizinische Informatik und Biomathematik der Universität Münster
  • Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR)
  • Gesakon GmbH
  • Berufsfeuerwehr Münster
  • Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie des BwZK Koblenz

Kontakt