Zelluläre und nichtzelluläre diagnostische und prognostische Signaturen in Myositiden
Projektleiter
Dr. med. Tobias Ruck (PI)
Prof. Dr. med. Heinz Wiendl (Co-PI)
Weitere Partner
Dr. rer. nat. Lars-Oliver Tykocinski (PI)
Dr. rer. nat. Theresa Tretter (Co-PI)
Prof. Dr. med. Hanns-Martin Lorenz (Co-PI)
Prof. Dr. med. Thomas Kamradt (PI)
Zusammenfassung
Idiopathische inflammatorische Myopathien (IIM) stellen eine heterogene Gruppe entzündlicher muskuloskelettaler Erkrankungen dar. Durch die Interaktionen der lokalen Zellen im Muskel mit infiltrierenden Immunzellen kommt es bei den IIMs zu einer voranschreitenden, autoimmunen Destruktion des Muskelgewebes. Die verschiedenen Subtypen sind durch spezifische Muster der betroffenen Muskelgruppen sowie extramuskuläre Organbeteiligungen inklusive Haut, Lunge und Gelenke, charakterisiert. Die zugrundeliegende Pathophysiologie ist allerdings nur unzureichend verstanden und die therapeutischen Optionen sind begrenzt. Das lokale Mesenchym des Skelettmuskels bestehend aus den Skelettmuskelzellen, Endothelzellen und Fibroblasten spielt eine zentrale Rolle in der Entstehung und Progression der IIMs. Eine Dysfunktion der regulatorischen Mechanismen in den zellulären Interaktionen könnte somit von großer Bedeutung für die Pathogenese sowie die Erkrankungsmuster der IIMs sein. Allerdings sind die mesenchymalen Signaturen des entzündeten Skelettmuskelgewebes und durch das Mesenchym sezernierte nicht zelluläre Signaturen der Entzündung wie Zytokine, Chemokine und extrazelluläre Vesikel sowie deren Einfluss auf die Immunzellkomposition im peripheren Blut weitestgehend unbekannt. Aus diesem Grund beabsichtigen wir diese Signaturen in verschiedenen IIM Subtypen zu untersuchen und diese mit Signaturen zu vergleichen, die in anderen organspezifischen entzündlichen Erkrankungen des muskuloskelettalen Systems (IMD) gefunden werden können. Hierzu werden wir Blut und Gewebe von Patienten mit verschiedenen IIM Subtypen (sporadische Einschlusskörpermyositis, sIBM; Dermatomyositis, DM; Antisynthetasesyndrome, ASS) und mit anderen IMDs, die im Rahmen des Konsortialvorhabens sowie des etablierten nationalen Myositisnetzwerkes untersucht werden, sammeln. Die Biomaterialien werden dann im Sinne eines „unbiased approach“ auf zelluläre und nicht-zelluläre Signaturen hin untersucht mit deren Hilfe (1) die Diagnose verschiedener IIM Subtypen sowie (2) die Vorhersage extramuskulärer Organbeteiligung verbessert und (3) neue therapeutischer Konzept aus anderen IMDs auf die IIMs übertragen werden können.