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Ausführlicher Ortstermin: NRW-Ministerin Schulze und MdB Strässer besuchten münstersche Uni-Medizin

Dekan Prof. Wilhelm Schmitz (r.) und Studiendekan Dr. Bernhard Marschall (2. v.l.) zeigten den Besuchern das Studienhospital Münster (Foto: FZ/Thomas)

Münster (mfm/tb) - Über drei Stunden für einen einzigen Arzttermin: für Svenja Schulze kein Anlass zu Kritik – im Gegenteil. Auf Einladung der Medizinischen Fakultät informierte sich die NRW-Wissenschaftsministerin zusammen mit dem Bundestagsabgeordneten Christoph Strässer über aktuelle Entwicklungen und Zukunftspläne der münsterschen Universitätsmedizin - und brachte dafür viel Zeit mit.
Die Spitzen von Fakultät und Universitätsklinikum stellten den Besuchern ihre baulichen, aber auch konzeptionellen Überlegungen vor. „Unser größter limitierender Faktor ist die Raumnot“, machte Dekan Prof. Wilhelm Schmitz in seinem einführenden Vortrag deutlich. Um die Leistungen in Forschung und Lehre weiter zu optimieren, sei ein Ausbau der Kapazitäten unabdingbar. Mit den kommenden Forschungszentrum „MedForCe“ könne der Standort dank der Landesförderung einen großen Schritt nach vorn machen, doch werde das Raumproblem auch danach ein ständiger Begleiter bleiben.
Vor großen baulichen Herausforderungen stehen auch der Ärztliche und der Kaufmännische Direktor des Universitätsklinikums Münster (UKM), Prof. Norbert Roeder und Dr. Christoph Hoppenheit. „Nach der Einweihung der Bettentürme, also seit 30 Jahren, gab es hier keine größeren Neubauprojekte mehr, was auch bedeutet: keine fremdfinanzierten Erstausstattungen“, machte Hoppenheit auf einen gravierenden Wettbewerbsnachteil aufmerksam: „Notwendige Modernisierungen müssen daher während des laufenden Betriebs erfolgen und aus diesem heraus erwirtschaftet werden“. Das aber sei aufgrund der Unterfinanzierung der Krankenhäuser kaum noch möglich.
Intensiv diskutiert wurden auch übergeordnete Themen wie der derzeitige Ärztemangel. Dem häufig beschworenen „Klebe-Effekt“ bei Studierenden im Praktischen Jahr, Argument für die Schaffung neuer Ausbildungsstandorte, steht die Ministerin Schulze skeptisch gegenüber: „Mit ist keine Studie bekannt, die diesen Effekt nachweist“. Sie werde das Thema daher wissenschaftlich untersuchen lassen, kündigte die SPD-Politikerin an.
Nach der Theorie die Praxis: Mehrere Einrichtungen der Universitätsmedizin nahm die Düsseldorfer Delegation persönlich in Augenschein, so das EMAH-Zentrum und das Studienhospital. „Die münstersche Universitätsmedizin ist hervorragend aufgestellt“, so das Fazit der Ministerin nach dem ausführlichen Ortstermin.

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