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Neue Therapie für Schluckstörungen nach einem Schlaganfall: Sonja Suntrup-Krüger erhält Forschungspreis

PD Dr. Sonja Krüger (3.v.l.) zusammen mit anderen Preisträgerinnen bei der Übergabe des Forschungspreises der Fürst-Donnersmarck-Stiftung (Foto: FDS)

Münster (mfm-sk) - 270.000 Menschen erleiden jährlich einen Hirninfarkt. Mehr als die Hälfte hat danach zumindest vorübergehend mit Schluckstörungen (Dysphagie) zu kämpfen. Für mindestens 135.000 Menschen gilt also: Jeder Bissen ist ein Problem. Es droht Mangelernährung. Verschluckt sich ein Patient an Nahrungsstücken, kann es zur Lungenentzündung kommen. Im schlimmsten Fall müssen Betroffene künstlich beatmet werden; all das verschlechtert ihre Chancen auf Genesung. Bisher gab es für diese Patienten keinerlei wirksame Therapie. Doch nun hat Privat-Dozentin Dr. Sonja Suntrup-Krüger von der Universität Münster eine entdeckt – und dafür den mit 30.000 Euro dotierten Forschungspreis der Fürst-Donnersmarck-Stiftung erhalten.

in ihrer Habilitationsschrift über die Neuroplastizität des Schlucknetzwerks nach einem Schlaganfall zeigte die Medizinerin: Werden die Nerven durch elektrische Reize angeregt, so hilft dieser Impuls, geschädigte Hirnareale neu miteinander zu vernetzen. Die Schluckfunktion erholt sich deutlich besser als ohne diese Behandlung.

Suntrup-Krüger arbeitet als Oberärztin an der münsterschen Uniklinik für Neurologie und forscht dort sowie am Institut für translationale Neurologie schon seit mehreren Jahren zu den Folgen, die ein Schlaganfall auf die Schluckfunktion hat. In ersten Studien konnte die 35-jährige zeigen, dass die Stimulation der Nerven ein vielversprechender Therapieansatz ist. Die Techniken sind zudem relativ einfach und preisgünstig – ideal also, um schon bald Routine zu werden. Zunächst profitieren unter anderem Patienten des zur Donnersmarck-Stiftung gehörenden Zentrums für postakute Neurorehabilitation in Berlin-Frohnau von den neuen Therapien. Hier wird die Arbeit der Preisträger praktisch umgesetzt.

Die Fürst-Donnersmarck-Stiftung widmet sich der Rehabilitation von Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen. Alle drei Jahre schreibt sie international einen Forschungspreis für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Neurorehabilitation aus.

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