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Einblicke in Herz und Gefäße: Lancier-Stiftung finanziert Professur für kardiovaskuläre Bildgebung

Als Vorsitzende der Lancier-Stiftung ist Anne Kathrin Lancier eine langjährige Förderin der münsterschen Medizinforschung (Foto: FZ)

Münster (mfm/pc) – Privates Engagement für die medizinische Forschung an der Universität Münster: Die Peter-Lancier-Stiftung finanziert die von ihr getragene Professur für Kardiovaskuläre Bildgebung für weitere fünf Jahre, die daher nun neu besetzt werden kann. „Durch diese Zusage ist sichergestellt, dass die erfolgreiche Arbeit von Prof. Klaus Tiemann fortgeführt wird“, freut sich der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Wilhelm Schmitz, über den Vertragsabschluss. Die Stiftung stellt für die Professur sowie zugehörige Stellen und Sachmittel bis 2016 insgesamt 425.000 Euro zur Verfügung.
„Mit diesen Mitteln kann die Medizinische Fakultät gleich zwei ihrer traditionellen Stärken weiter ausbauen, die Herz- und Gefäßmedizin und die Bildgebung“, betont Schmitz. Die Herz- und Gefäßmedizin zählt zu den fünf definierten Forschungsschwerpunkten der münsterschen Hochschulmedizin; die Bildgebung, als Querschnittsthema und Fundament aller fünf, hat am Standort insbesondere in den letzten zehn Jahren eine rasante Entwicklung durchlaufen: So wurde 2007 an der Universität Münster das „European Institute for Molecular Imaging" (EIMI) gegründet, an dem außer der Medizinischen noch weitere Fakultäten beteiligt sind. Umfassende Vorarbeit hat hierfür der bereits seit 2005 bestehende Sonderforschungsbereich 656 "Molekulare kardiovaskuläre Bildgebung" geleistet.
Die Stiftungsprofessur wird auch künftig an der Klinik und Poliklinik für Kardiologie des Universitätsklinikums Münster (UKM) angesiedelt sein. Im Juni 2008 hatte dort Prof. Dr. Klaus Tiemann die damals neu eingerichtete Professur angetreten. Der Ultraschallspezialist arbeitete unter anderem am Therapieansatz der „Micro Bubbles“: Das sind winzige Gasbläschen, die mit Wirkstoffen befüllt in den Körper injiziert und dann mittels Ultraschall zum Platzen gebracht werden, wenn sie ihren „Einsatzort“ erreicht haben. Derart lassen sich Medikamente zielgerichtet und mit reduzierten Nebenwirkungen einsetzen. Nach dem Wechsel Tiemanns nach München stellt die Verlängerung der Stiftungsprofessur nun die Weichen für seine Nachfolge.
„Der inhaltliche Schwerpunkt wird im Bereich innovativer Schnittbildtechniken liegen, insbesondere bei den kardialen Kernspintechniken und ihrer Integration in die Diagnostik von Herz- und Kreislauferkrankungen. Dabei ist eine enge Zusammenarbeit mit den Fachrichtungen Diagnostische Radiologie und Nuklearmedizin sowie mit den Kliniken für Pädiatrische Kardiologie und für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie das Ziel“, so der Direktor der UKM-Kardiologie, Prof. Johannes Waltenberger. Neben der Forschung wird auch die Krankenversorgung von der Professur profitieren, da mit ihr oberärztliche Aufgaben verbunden sind.
Noch immer geht jeder zweite Todesfall in Europa auf eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zurück. Dafür, das zu ändern, will Anne Kathrin Lancier einen Beitrag leisten: Nach dem Tod ihres Vaters Peter Lancier im Jahr 2008 übernahm sie den Vorsitz der Stiftung. Deren Gründung hatte einen persönlichen Hintergrund: 1988 erlitt der Unternehmer Lancier im Ausland einen schweren Herzinfarkt, wurde ausgeflogen und im Universitätsklinikum seiner Heimatstadt Münster behandelt. Dass er anschließend ein weitgehend normales Leben führen konnte, führte Lancier auf die moderne Herz- und Kreislaufmedizin zurück und gründete die Stiftung. Deren Ziel ist es, durch Förderung von Forschung und Krankenversorgung Herzpatienten noch bessere und effektivere Heilmethoden zukommen zu lassen. „Die Voraussetzungen dafür sind an der Medizinischen Fakultät und am Universitätsklinikum in Münster ausgezeichnet“, begründet Anne Kathrin Lancier ihr anhaltendes Engagement.

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