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Erfolgreiche Premiere: Onkologie-Vortragspreis für Stipendiatin Nourhan Hassan
Münster (mfm/lt) – Seit 40 Jahren engagiert sich die deutsche Gesellschaft für Senologie (DGS) für die Brustgesundheit von Frauen und vereint unter ihrem Dach alle Medizinerinnen und Mediziner, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Am Jahrestag der Fachgesellschaft hielt Nourhan Hassan, Nachwuchsforscherin der Universität Münster (WWU) einen Vortrag über ihre Arbeit zur Therapieresistenz tripel-negativer Brustkrebserkrankungen. Für die Biologin war der Vortrag eine Premiere – und gleich ein voller Erfolg: Für ihr Referat – ihr erstes in deutscher Sprache - gewann sie den Preis der DGS für den besten Vortrag. Die Auszeichnung ist mit 300 Euro dotiert.
Die gebürtige Ägypterin Hassan ist durch ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) an die WWU gekommen und forscht im Labor der Unifrauenklinik zu therapieresistenten Formen von Brustkrebs. Mit 70.000 Neuerkrankungen pro Jahr ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung der Frau. Besonders problematisch ist die Diagnose dann, wenn sich die Tumoren als widerstandsfähig gegen Therapien erweisen – wie oft beim triple-negativen Mammakarzinom. Die Doktorandin Hassan konnte durch ihre in Zusammenarbeit mit der Klinik für Strahlentherapie durchgeführte Studie zeigen, dass ein an der Zelloberfläche vorkommendes Eiweiß, Syndecan-1, die Resistenz dieser Unterart des Brustkrebses gegenüber einer Strahlentherapie erhöht. Dieses Eiweiß spielt eine entscheidende Rolle bei der Tumorangiogenese, dem Prozess, durch den Tumoren ihre Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen und damit ihr weiteres Wachstum sicherstellen.
„Die Ergebnisse der Laborstudie liefern neue Ansatzpunkte für den Umgang mit tripel-negativem Brustkrebs“, freut sich Prof. Martin Götte, der die Doktorarbeit der 31-jährigen Forscherin betreut. Bislang ist noch keine zielgerichtete Therapie für diese Art der Brustkrebserkrankung entwickelt worden. Die Ergebnisse Hassans identifizieren den Signalweg von Syndecan-1 als potentiellen „Angriffspunkt“ für die Behandlung bei triple-negativem Brustkrebs.