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Risiken und Chancen künstlicher Befruchtung besser abschätzen: Promotionspreis der DGU an Andreas Poplinski
Münster (mfm/pc) - Etwa 10 bis 15 Prozent aller Paare in Europa bleiben ungewollt kinderlos. Die Ursachen liegen in der Hälfte aller Fälle bei den Männern – und lassen sich oft beheben. Bei über der Hälfte der männlichen Betroffenen können Andrologen die Gründe für die eingeschränkte Fruchtbarkeit relativ leicht feststellen und behandeln. Bei den übrigen 40 Prozent bleibt die Ursache unklar. Bei diesen „idiopathisch infertilen“ Männern ist die assistierte - oder umgangssprachlich: künstliche - Befruchtung oft das Mittel der Wahl, um den Kinderwunsch doch noch zu erfüllen. Allerdings wird in Studien immer häufiger berichtet, dass derart gezeugte Kinder ein leicht erhöhtes Risiko für bestimmte angeborene Krankheiten aufweisen. Woran das liegen könnte, hat Andreas Poplinski in seiner Doktorarbeit untersucht. Für diese Arbeit erhielt der münstersche Uni-Wissenschaftler nun den Promotionspreis des Arbeitskreises Andrologie der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU).
Die Studie entstand am Centrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie (CeRA) des Universitätsklinikums Münster, wo Poplinski einer Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Jörg Gromoll angehört. Die Ergebnisse seiner Doktorarbeit mit dem Titel „Epimutations and Male Infertility“ überzeugten die Gutachter des Arbeitskreises Andrologie in der DGU, weshalb der 28-jährige am letzten Freitag [03.12.] am Sitz der Fachgesellschaft in Düsseldorf den Promotionspreis vom Arbeitskreisvorsitzenden entgegennehmen konnte. Die erstmals vergebene Auszeichnung ist mit 1.000 Euro dotiert.
„Die Erkrankungen werden durch fehlerhafte epigenetische Modifikation des Erbguts, der so genannten ‚DNA-Methylierung’, ausgelöst“, erklärt Dr. Poplinski. „Vereinfacht gesagt, werden durch DNA-Methylierung Zelleigenschaften weitergegeben, die nicht als Erbinformation in der DNA der Spermienzelle hinterlegt sind.“ Neben der hormonellen Stimulation der Frau zur Eizellgewinnung stehen auch die Kulturbedingungen des Embryos nach der assistierten Befruchtung in Verdacht, die DNA-Methylierung zu beeinträchtigen.
„In meiner Arbeit habe ich die Hypothese untersucht, dass diese Epimutationen bereits in den Spermien unfruchtbarer Männer vorliegen“, berichtet der gebürtige Dormagener weiter. „In der deutschlandweit ersten klinischen Studie zu diesem Thema konnte unsere Arbeitsgruppe zeigen, dass fehlerhafte DNA-Methylierungsmuster in Spermien der untersuchten unfruchtbaren Männer tatsächlich mit niedrigen Spermienzahlen, schlechter Beweglichkeit sowie verminderter Morphologie der Spermien einhergehen. Diese Ergebnisse belegen, dass die männliche Keimzelle eine mögliche Quelle von Epimutationen in Kindern darstellt, die durch assistierte Befruchtung gezeugt werden.“
Künftige Studien haben das Ziel, diese Kenntnisse verstärkt in den klinischen Alltag zu integrieren. Als koordinierendes Zentrum der deutschlandweiten, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft eingerichteten Forschergruppe „Germ Cell Potential“ arbeitet das CeRA daran, DNA-Methylierungsanalysen als diagnostische Methode bei männlicher Unfruchtbarkeit sowie der Risiko- und Erfolgsabschätzung bei assistierter Befruchtung flächendeckend einzuführen.
Die Studie entstand am Centrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie (CeRA) des Universitätsklinikums Münster, wo Poplinski einer Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Jörg Gromoll angehört. Die Ergebnisse seiner Doktorarbeit mit dem Titel „Epimutations and Male Infertility“ überzeugten die Gutachter des Arbeitskreises Andrologie in der DGU, weshalb der 28-jährige am letzten Freitag [03.12.] am Sitz der Fachgesellschaft in Düsseldorf den Promotionspreis vom Arbeitskreisvorsitzenden entgegennehmen konnte. Die erstmals vergebene Auszeichnung ist mit 1.000 Euro dotiert.
„Die Erkrankungen werden durch fehlerhafte epigenetische Modifikation des Erbguts, der so genannten ‚DNA-Methylierung’, ausgelöst“, erklärt Dr. Poplinski. „Vereinfacht gesagt, werden durch DNA-Methylierung Zelleigenschaften weitergegeben, die nicht als Erbinformation in der DNA der Spermienzelle hinterlegt sind.“ Neben der hormonellen Stimulation der Frau zur Eizellgewinnung stehen auch die Kulturbedingungen des Embryos nach der assistierten Befruchtung in Verdacht, die DNA-Methylierung zu beeinträchtigen.
„In meiner Arbeit habe ich die Hypothese untersucht, dass diese Epimutationen bereits in den Spermien unfruchtbarer Männer vorliegen“, berichtet der gebürtige Dormagener weiter. „In der deutschlandweit ersten klinischen Studie zu diesem Thema konnte unsere Arbeitsgruppe zeigen, dass fehlerhafte DNA-Methylierungsmuster in Spermien der untersuchten unfruchtbaren Männer tatsächlich mit niedrigen Spermienzahlen, schlechter Beweglichkeit sowie verminderter Morphologie der Spermien einhergehen. Diese Ergebnisse belegen, dass die männliche Keimzelle eine mögliche Quelle von Epimutationen in Kindern darstellt, die durch assistierte Befruchtung gezeugt werden.“
Künftige Studien haben das Ziel, diese Kenntnisse verstärkt in den klinischen Alltag zu integrieren. Als koordinierendes Zentrum der deutschlandweiten, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft eingerichteten Forschergruppe „Germ Cell Potential“ arbeitet das CeRA daran, DNA-Methylierungsanalysen als diagnostische Methode bei männlicher Unfruchtbarkeit sowie der Risiko- und Erfolgsabschätzung bei assistierter Befruchtung flächendeckend einzuführen.