Viele Facetten, ein Look: Studierendeninitiative zur Organspende erhält neue T-Shirts für ihre Schulbesuche
Münster(mfm/mw) - „Es ist nicht einfach, den Aufwand mit dem Studium zu verbinden“, sagt Luca Heinemann. Dennoch schafft er es – und rund 25 weitere Studierende auch. Zusammen bilden sie die Initiative „Aufklärung Organspende Münster“ (AO), die interessierten Personen mit und ohne medizinischen Vorkenntnissen eine unabhängige Aufklärung zu dem heiß diskutierten Thema bietet. Um bei Ihren Aktionen einheitlich auftreten zu können, wünschte sich die Gruppe einheitliche T-Shirts – und bekam diese nun vom Alumniverein der münsterschen Uni-Mediziner gesponsert. „Dieses Engagement ist toll und verdient Unterstützung“, betonte der Vereinsvorsitzende Prof. Frank Ulrich Müller anlässlich der Übergabe.
Das Herzstück der AO-Arbeit sind Schulbesuche in neunten und höheren Klassen. Dabei erleben die Schüler eine interaktive Präsentation, anschließend findet eine Diskussionsrunde statt. Heinemann ist seit zwei Jahren dabei und sehr zufrieden mit der Resonanz. „Die Aufklärungsarbeit ist ein schöner Ausgleich zum Studium und eine Möglichkeit, das Gelernte praktisch umzusetzen“, begründet er die eigene Motivation. Das Grundproblem beim Thema Organspende liege darin, „dass viele Menschen ihr positiv gegenüberstehen, das aber in zu geringem Anteil in einem Ausweis dokumentiert ist oder mit Angehörigen besprochen wurde“. Heinemann und seine Mitstreiter wollen junge Leute ermutigen, sich früh mit dem Thema auseinanderzusetzen – egal, ob das zu einer Zustimmung oder Ablehnung auf dem Organspenderausweis führt. Entscheidend sei nur die mündige Entscheidung.
Die Gruppe ist kein singuläres Projekt, sondern Teil eines bundesweiten Netzwerks. Zweimal jährlich laufen nationale Treffen von „Aufklärung Organspende“ und ziehen über 150 Mitglieder der Initiative an. Aufgrund der Corona-Krise sind die 50 neuen T-Shirts und Pullis derzeit vor allem in Online-Meetings zu sehen: Die Pandemie lässt momentan keine Schulbesuche zu – umso wichtiger ist der Erfahrungsaustausch mit anderen Ehrenamtlichen: „Gerade in Zeiten beschränkter persönlicher Kommunikation tun diese Zeichen der Zusammengehörigkeit gut und motivieren uns für die künftigen Projekte“, so Heinemann.
Genutzt werden die erzwungenen „Schulferien“ für Teamschulungen und für das Verteilen von Info-Material sowie Ausweisen an Hotspots des öffentlichen Lebens in Münster, so dem Schloss und dem Aasee.