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Von EHEC bis Ethik: „Tag der Medizinischen Fakultät“ bietet Einblicke in die münstersche Universitätsmedizin
Münster (mfm/tw) – Rund 3.000 Studierende, fast 1.500 Wissenschaftler, jährlich über 800 Publikationen und ein Etat von zuletzt etwa 150 Millionen Euro inklusive Drittmitteln: Die Medizinische Fakultät der Universität Münster (WWU) ist ein bedeutender Akteur in ihrem Fachgebiet - und am Wissenschaftsstandort Münster. Am 9. Juli bietet sich auch Laien die Chance, medizinische Forschung hautnah zu erleben und mit Experten ins Gespräch zu kommen: In Kooperation mit der Allianz für Wissenschaft Münster laden die Hochschulmediziner zum „Tag der Medizinischen Fakultät“ ein. Fünf der 138 Professorinnen und Professoren der Fakultät stellen in Münsters Erbdrostenhof ihre Arbeit vor. Das Programm läuft von 10 bis 13 Uhr; der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht nötig.
Wie unmittelbar Ergebnisse aus der medizinischen Forschung in die Krankenversorgung einfließen können, zeigte sich gerade erst bei der EHEC-Welle: Der Mikrobiologe Prof. Dr. Helge Karch, international gefragter Fachmann für das gefährliche Darmbakterium, identifizierte mit seinem Team den genauen Erreger-Typ des aktuellen Ausbruchs – und entwickelte einen Schnelltest, mit dem eine Infektion binnen vier Stunden nachgewiesen werden kann. Zuvor hatte das mehr als einen Tag gedauert. Der Test habe vor allem die Patientenbeobachtung erleichtert, freut sich Dekan Prof. Dr. Wilhelm Schmitz: Damit könne schnell verfolgt werden, wie lange Patienten den Erreger übertragen und etwa Lebensmittel kontaminieren könnten. Dass die Medien nach Beginn des EHEC-Ausbruchs im Mai bei ihm Schlange standen, machte den Direktor des Instituts für Hygiene an der Uniklinik Münster auch einem breiten Publikum bekannt. Am „Tag der Medizinischen Fakultät“ wird er über den Erreger referieren und über die Folgerungen, die sich aus der EHEC-Welle für die Zukunft ziehen lassen.
Mit einem weiteren gesellschaftlich relevanten Thema, der kontrovers diskutierten Präimplantationsdiagnostik (PID), befasst sich die Medizin-Ethikerin Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert. Durch PID können Besonderheiten im Erbgut von Embryonen erkannt werden, bevor diese – bei künstlicher Befruchtung – in die Gebärmutter eingesetzt werden. Die Frage nach der Zulässigkeit spaltete den Deutschen Ethikrat, dem Schöne-Seifert bis zu ihrem freiwilligen Ausscheiden im vergangenen Jahr angehörte: In einer Stellungnahme sprachen sich im März dieses Jahres 13 der 26 Mitglieder für die PID unter bestimmten Voraussetzungen aus, elf Mitglieder hielten die PID für ethisch unzulässig.
Neben EHEC und Ethik umfasst das Vortragsspektrum die Forschung an konkreten Krankheiten. Prof. Dr. Johannes Waltenberger spricht über das Leben vor und nach dem Herzinfarkt. Mit seltenen Erkrankungen – insbesondere der Primären Ciliären Dyskinesie (PCD) – befasst sich Prof. Dr. Heymut Omran. Neurologische Erkrankungen im Spannungsfeld zwischen Umwelt und Altern sind das Thema von Prof. Dr. Heinz Wiendl.
Die Allianz für Wissenschaft Münster, auch außerhalb des Aktionstages ein stetiger Kooperationspartner der Fakultät, ist ein Zusammenschluss von Stadt, Hochschulen, und der Wirtschaft mit dem Ziel, das Profil Münsters als Stadt von Wissenschaft und Lebensart weiter zu schärfen. Die Allianz konzentriert sich auf drei Schwerpunkte: Nanobioanalytik in Medizintechnik und Pharma, Medizinische Prävention und den Westfälischen Frieden. Die Idee zu dem „Tag der Medizinischen Fakultät“ hatte deren Emeritus Prof. Karl Heinz Rahn, der sich in der Allianz für die Belange seiner Heimatstadt engagiert und als Präsident der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlicher Medizinischer Fachgesellschaften weiterhin der Forschung verbunden ist.
Programm-Flyer als Download
Wie unmittelbar Ergebnisse aus der medizinischen Forschung in die Krankenversorgung einfließen können, zeigte sich gerade erst bei der EHEC-Welle: Der Mikrobiologe Prof. Dr. Helge Karch, international gefragter Fachmann für das gefährliche Darmbakterium, identifizierte mit seinem Team den genauen Erreger-Typ des aktuellen Ausbruchs – und entwickelte einen Schnelltest, mit dem eine Infektion binnen vier Stunden nachgewiesen werden kann. Zuvor hatte das mehr als einen Tag gedauert. Der Test habe vor allem die Patientenbeobachtung erleichtert, freut sich Dekan Prof. Dr. Wilhelm Schmitz: Damit könne schnell verfolgt werden, wie lange Patienten den Erreger übertragen und etwa Lebensmittel kontaminieren könnten. Dass die Medien nach Beginn des EHEC-Ausbruchs im Mai bei ihm Schlange standen, machte den Direktor des Instituts für Hygiene an der Uniklinik Münster auch einem breiten Publikum bekannt. Am „Tag der Medizinischen Fakultät“ wird er über den Erreger referieren und über die Folgerungen, die sich aus der EHEC-Welle für die Zukunft ziehen lassen.
Mit einem weiteren gesellschaftlich relevanten Thema, der kontrovers diskutierten Präimplantationsdiagnostik (PID), befasst sich die Medizin-Ethikerin Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert. Durch PID können Besonderheiten im Erbgut von Embryonen erkannt werden, bevor diese – bei künstlicher Befruchtung – in die Gebärmutter eingesetzt werden. Die Frage nach der Zulässigkeit spaltete den Deutschen Ethikrat, dem Schöne-Seifert bis zu ihrem freiwilligen Ausscheiden im vergangenen Jahr angehörte: In einer Stellungnahme sprachen sich im März dieses Jahres 13 der 26 Mitglieder für die PID unter bestimmten Voraussetzungen aus, elf Mitglieder hielten die PID für ethisch unzulässig.
Neben EHEC und Ethik umfasst das Vortragsspektrum die Forschung an konkreten Krankheiten. Prof. Dr. Johannes Waltenberger spricht über das Leben vor und nach dem Herzinfarkt. Mit seltenen Erkrankungen – insbesondere der Primären Ciliären Dyskinesie (PCD) – befasst sich Prof. Dr. Heymut Omran. Neurologische Erkrankungen im Spannungsfeld zwischen Umwelt und Altern sind das Thema von Prof. Dr. Heinz Wiendl.
Die Allianz für Wissenschaft Münster, auch außerhalb des Aktionstages ein stetiger Kooperationspartner der Fakultät, ist ein Zusammenschluss von Stadt, Hochschulen, und der Wirtschaft mit dem Ziel, das Profil Münsters als Stadt von Wissenschaft und Lebensart weiter zu schärfen. Die Allianz konzentriert sich auf drei Schwerpunkte: Nanobioanalytik in Medizintechnik und Pharma, Medizinische Prävention und den Westfälischen Frieden. Die Idee zu dem „Tag der Medizinischen Fakultät“ hatte deren Emeritus Prof. Karl Heinz Rahn, der sich in der Allianz für die Belange seiner Heimatstadt engagiert und als Präsident der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlicher Medizinischer Fachgesellschaften weiterhin der Forschung verbunden ist.
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