Zweitägiges Kick-off Meeting zum Verbundprojekt "EyeMatics"
Münster, 11.04.2024 - Mit einer erfolgreichen zweitägigen Kick-off-Veranstaltung ist das Verbundprojekt „EyeMatics“ (Eye Diseases Treated with Interoperable Medical Informatics) in Münster gestartet. An dem hybrid durchgeführten Meeting nahmen insgesamt 33 Personen von sieben verschiedenen Standorten teil.
Der Use Case EyeMatics kombiniert Informationen aus der Bildgebung der Netzhaut und weitere klinische Untersuchungsdaten aus vier Universitätskliniken (Aachen, Greifswald, Münster und Tübingen) und aus zwei Partnern (Klinikum Chemnitz und Universitätsklinikum Leipzig). Modernste Verfahren mittels Künstlicher Intelligenz sollen besonders wichtige Merkmale von Augenerkrankungen am Beispiel der altersbedingten Makuladegeneration und der diabetischen Retinopathie identifizieren und in einem klinischen ‚Dashboard‘ – einer Art klinischem Armaturenbrett - für eine mögliche individualisierte Risikobewertung und Therapie bündeln. Die Therapie dieser Augenerkrankungen besteht aktuell aus der Injektion von Medikamenten in den Glaskörper des Auges, auch intravitreale operative Medikamenteneingabe (IVOM) genannt. Durch optimierte individuelle Behandlungsstrategien können Therapieintervalle vergrößert werden. Längere Abstände zwischen den Injektionen werden dabei als eine große Erleichterung von den Patient*innen wahrgenommen.
Nach einleitenden Worten der Gesamtkoordinatoren Prof. Nicole Eter (Leiterin der Augenklinik am Universitätsklinikum Münster) und Prof. Julian Varghese (Komm. Leiter des Instituts für Medizinische Informatik der Universität Münster) untermauerten Fachvorträge der teilnehmenden Standorte das enorme Potenzial datenbasierter Forschung in der Augenheilkunde am Beispiel der IVOM-Behandlung. Erste Schritte zur Erreichung der Projektziele wurden festgelegt. Maßgeblich ist hierbei auch die Konsentierung eines sogenannten Kerndatensatzes, durch den die Dokumentation von IVOM-Behandlungen standardisiert und Therapien und deren Ergebnisse über Standorte hinweg vergleichbar gemacht werden sollen.
Die Interessen der Patient*innen werden durch die Einbindung der Patientenvertretung Pro Retina, die ebenfalls an der zweitägigen Veranstaltung teilnahm, gesichert.
Das Projekt EyeMatics wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderprogramms „Medizininformatik-Initiative“ (MII) als sogenannter klinischer Anwendungsfall (Use Case) für insgesamt vier Jahre gefördert (1 Förderphase: 1.3.24 - 30.4.25, 2. Förderphase: 1.5.25 - 29.2.28). Das Institut für Medizinische Informatik ist mit seinem Medizinischen Datenintegrationszentrum (MeDIC) seit 2018 Teil der MII.