Chancengleichheit, familienfreundliche Politik und frühzeitige Unterstützung der Karriere
Wissenschaftlerinnen sind in den höheren Karrierestufen in der Universitätsmedizin nach wie vor unterrepräsentiert. Insbesondere junge Frauen stehen vor herausfordernden Entscheidungen, die ihre akademische Laufbahn einschränken können.
In der dritten Förderperiode werden inzwischen 35% der Forschungsprojekte des SFB 1009 „Breaking Barriers“ von weiblichen PIs geleitet. Alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben sich dazu verpflichtet, das Bewusstsein für die geschlechtsspezifischen Fragen zu schärfen und die Chancengleichheit für alle ausdrücklich zu unterstützen. Dies steht im Einklang mit den ausdrücklichen Zielen der Universität Münster.
Um die Angebote der Drittmittelverbünde an der Universität Münster zu bündeln, Synergien zu erzeugen und gemeinsame Netzwerkstrukturen zu schaffen, wurde unter anderem durch Initiative der SFBs der Medizinischen Fakultät – darunter der SFB 1009 – im Jahr 2014 eine Stelle zum „Gendermittel-Pooling“ aller DFG-Verbundvorhaben der WWU in der Personalentwicklung eingerichtet. Hierüber werden regelmäßige Workshops und Coachings für Wissenschaftlerinnen im Rahmen der WWU Fortbildung angeboten.
Parallel dazu hat die WWU mehrere spezifische Programme zur Unterstützung von hervorragenden Postdoktorandinnen und Nachwuchsgruppenleitern sowie zur Förderung von Wissenschaftlerinnen auf der Ebene der leitenden Postdoktorandinnen eingerichtet. Hier ist besonders das Mentoring-Programm „First Class!“ zu erwähnen.
Der SFB 1009 „Breaking Barriers“ ergänzt und unterstützt die WWU-Aktivitäten zur Chancengleichheit. Im Jahr 2018 wurde die erste „Internationale Women-in-Science Network Conference" als Kooperationsprojekt mit weiteren internen und externen DFG-geförderten Forschungsverbünden organisiert. Die Organisatorinnen beabsichtigten, die Sichtbarkeit von Wissenschaftlerinnen zu verbessern und insbesondere Networking-Aktivitäten und Selbständigkeit bei Forscherinnen in frühen Karrierestufen zu fördern.
Der Erfolg dieser Konferenz ermutigte zu weiteren Aktivitäten. Seit 2020 hat sich das Genderkommittee des SFB 1009 intensiv für den Aufbau eines FrauenForschungsNetzwerks (Women-in-Science Network Medicine) in der Medizinischen Fakultät der Universität Münster engagiert. Die Verbundforschungsvorhaben der Medizinischen Fakultät bündeln alle Aktivitäten und bieten eine gemeinsame Kommunikationsplattform zum Netzwerken für Frauen in der Medizinischen Fakultät an. Alle organisatorischen Details zu Workshops und Coachings, Vorträgen (wissenschaftlich und politisch), Kinderbetreuung und zahlreiche hilfreiche Links sind dort zu finden und werden zentral gepflegt. Herzstück des WisNet Med wird ein Mentoring-Programm für Wissenschaftlerinnen in der Medizin sein, das sich derzeit im Aufbau befindet.
Am 29. Oktober 2021 wurde das FrauenForschungsNetzwerk offiziell mit einem Kick-Off Event in der Medizinischen Fakultät eröffnet.