Dissecting the neurobiology of anxiety across diagnostic categories – the extension of the Marburg/Münster affective disorders cohort study (MACS) regarding anxiety disorders

Durchgeführt von: Translationale Psychiatrie

In Kooperation mit: der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Marburg

Laufzeit: Seit 2020

Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DA 1151/11-1, 179.575 €)

 

Angsterkrankungen, darunter die Panikstörung, die generalisierte Angststörung, sowie spezifische und Sozialphobien, bilden die größte Gruppe psychischer Störungen und sind mit einer hohen individuellen und gesellschaftlichen Belastung verbunden. Aufgrund ihres frühen Auftretens bereits im Kindes- und Jugendalter, der typischerweise zunehmenden Schwere der Symptome und der Entwicklung komorbider Störungen im Krankheitsverlauf sind Angsterkrankungen eine wichtige Triebkraft für die mit der psychischen Gesundheit verbundenen Belastungen.

Insbesondere sind Angsterkrankungen der stärkste Risikofaktor und Vorläufer von Depressionen, einer der weltweit häufigsten Ursachen für Einschränkungen und Erwerbsunfähigkeit im Alltag. Die gemeinsamen und symptom- bzw. störungsspezifischen Risikofaktoren, neuronalen Mechanismen und potenziellen Prädiktoren für den Verlauf und das Ergebnis von affektiven und Angsterkrankungen in einem Längsschnittdesign sind jedoch noch weitgehend unbekannt. Genetische und umweltbedingte Risikofaktoren tragen zur Ätiologie und möglicherweise zum Längsschnittverlauf psychischer Störungen bei und interagieren mit ihnen.

Die MACS bietet eine große und einzigartige Kohorte von Patienten mit affektiven Störungen, mit innovativen Möglichkeiten zur Untersuchung von Gen-Umwelt-Interaktionen auf mehreren (epi-)genetischen und (endo-)phänotypischen Ebenen über die Zeit. Durch die Ausweitung der aktuellen Stichprobe auf Patienten mit Angsterkrankungen wird insbesondere der transdiagnostische Ansatz gefördert und die Identifizierung neuer "Biotypen" in einer ökologisch valideren Stichprobe ermöglicht, die es erlaubt, den unterschiedlichen Beitrag ängstlicher Phänotypen zu Schweregrad und Krankheitsverlauf zu untersuchen.

Das übergeordnete Ziel dieser Erweiterung der schon existierenden MACS ist es daher, einen transdiagnostischen Rahmen zu schaffen, der den Krankheitsverlauf, besonders den von (komorbiden) Angsterkrankungen, in die Perspektive biologischer Forschungsfragen rückt.

An beiden Messpunkten werden die identischen MACS-Tiefenphänotypisierungsverfahren der jeweiligen ersten beiden Erhebungszeitpunkte (multimodale MR-Bildgebung, Biomaterialien, Neuropsychologie, tiefgehende klinische Phänotypisierung) einbezogen und nach identischen Protokollen erhoben. Für die Proband:innen mit im klinsichen Interview diagnostizierten Angsterkrankungen wurden noch weitere Fragebögen zur Erfassung von Angstsymptomatik hinzugefügt.

 

Wichtigste Veröffentlichungen:

  • Gronewold, N.A., Bas-Hoogendam, J.M., Amod, A.R., Laansma, M.A., van Velzen, L.S., Aghajani, M., et al. Volume of subcortical brain regions in social anxiety disorder: : mega-analysis results from 37 samples in the ENIGMA-Anxiety Working Group. Mol. Psychiatry, 28(3), 1079-1089. DOI: 10.1038/s41380-022-01933-9
  • Sindermann, L., Leehr, E.J., Redlich, R., Meinert, S., Böhnlein, J., Grotegerd, D., et al. Emotion processing in depression with and without comorbid anxiety disorder. J. Affect. Disord., 314, 133-142.