SFB/TRR 393: Trajektorien affektiver Erkrankungen: Kognitiv-emotionale Mechanismen von Symptomänderungen

 

Durchgeführt von:  Translationale Psychiatrie

In Kooperation mit: Philipps-Universität Marburg, Technische Universität Dresden

Laufzeit: seit 2024

Förderung:  Deutsche Forschungsgemeinschaft 

 

Affektive Störungen (AD) führen zu ausgeprägten Einschränkungen und verlorenen Lebensjahren für Betroffene. Sie umfassen schwere depressive Störungen (MDD) und die bipolare Störung (BD). Neben den akuten Symptomen während einer Episode ist es der Krankheitsverlauf welcher den individuellen Leidensdruck, die psychosoziale Funktionsfähigkeit und die sozioökonomische Belastung maßgeblich treibt. Zwar gibt es Risikofaktoren für den Ausbruch von AD und über die neurobiologischen Prozesse während der Krankheitsepisoden gibt es immer mehr Erkenntnisse, doch das Verständnis der Mechanismen und modulierenden Faktoren, die den langfristigen Krankheitsverlauf, Rezidive und Remissionen, Chronizität und Funktionseinbußen beeinflussen, ist weiterhin gering. Ein besseres Verständnis dieser Faktoren und Mechanismen wird für die Verbesserung der Behandlung von AD entscheidend sein.

Ziel unserer Forschungsinitiative ist es, den Verlauf von Rückfällen und Remissionen bei der AD zu ermitteln, kognitiv-emotionale Mechanismen und neurobiologische Korrelate akuter Symptomveränderungen zu bestimmen und auf Mechanismen basierende Interventionen zu untersuchen. Diese Ziele sollen durch einen dreifachen Ansatz erreicht werden: (i) Wir werden eine kontinuierliche mobile Bewertung in einer prospektiven Kohorte anwenden, indem wir eine eingehende klinische Charakterisierung individueller Krankheitsverläufe mit mehrstufigen Neuroimaging-, Biobanking- und -omics-Analysen bei n=1.500 AD-Patienten und gesunden Freiwilligen über einen zweijährigen Nachbeobachtungszeitraum mit mehreren Bewertungen kombinieren. Die Teilnehmer dieser neuen, gemeinsamen Kohorte werden aus den bestehenden DFG FOR 2107 und BMBF Early-BipoLife Kohorten mit ihrer Fülle an verfügbaren Daten gezogen (Bereich A); (ii) wir werden wichtige kognitiv-emotionale Mechanismen (Emotionsregulation, Erwartung, soziale Kognition, kognitiv-verhaltensbezogene Rhythmen, z.B. Schlaf) und ihre neurobiologischen Korrelate identifizieren, die die Auswirkungen von Stressoren auf Symptomveränderungen in parallelen Humanstudien und Tierexperimenten vermitteln (Tandemprojekte; Bereich B); und (iii) wir werden Interventionen anwenden, die speziell die wichtigsten kognitiv-emotionalen Mechanismen im Hinblick auf ihren Zusammenhang mit Rückfall und Remission bei Alzheimer untersuchen (Bereich C).