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3D-Technik für noch bessere Anpassung: Forschung zu Gesichtsprothesen weiter von Deutscher Krebshilfe gefördert
Münster (mfm/mk) – Patienten, die unter Krebserkrankungen am Gesicht oder in dessen Nähe leiden, haben es doppelt schwer: Zu den ohnehin großen Sorgen kommt oft, dass sich das äußere Erscheinungsbild erheblich ändert – mit gravierenden psychosozialen Folgen. Um diese Probleme zu mildern, greifen Mediziner auf Gesichtsprothesen zurück. Die Anpassung einer solchen Epithese an das Gesicht des Patienten wird seit fünf Jahren in Münster erforscht und verbessert – nun geht das Projekt in die Verlängerung. Die Deutsche Krebshilfe hat dafür 100.000 Euro bewilligt.
Drei weitere Jahre lang können die beteiligten Forscherteams aus der Poliklinik für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien an der münsterschen Unizahnklinik sowie aus der Hautfachklinik Hornheide mit diesem Geld ihre Arbeit fortführen. „Dabei liegt die Verantwortung für das technische Know-how mit entsprechenden Aufnahmegeräten und eigens entwickelter Software bei uns“, beschreibt Privat-Dozent Dr. Christoph Runte, Oberarzt in der Unizahnklinik, die Aufgabenteilung. „Für die Patientenbetreuung und die Herstellung der Epithesen sind die Kollegen in der Hautfachklinik zuständig.“
Etwa eine von 150 weiblichen Krebspatienten und einer von 60 Männern ist im Mund- und Rachenbereich betroffen, aber auch maligner Hautkrebs am Kopf oder Tumore der Nase, des Ohres oder der Kieferhöhle können zu erheblichen Gesichtsdefekten führen. „Der Philosoph Ludwig Wittgenstein hat einmal sinngemäß gesagt, Emotion sei im Gesicht personifiziert“, so Runte zu den psychologischen Problemen der Patienten. „Wenn das Gesicht entstellt ist, dann beeinträchtigt dies auch die emotionale Identität des Menschen.“ Diesen Menschen wollen die Forscher gemeinsam helfen und haben dafür in den letzten fünf Jahren mit Hilfe der Förderung der Deutschen Krebshilfe bereits einige Erfolge erzielen können.
„Grundlage für unsere Weiterentwicklung der rechnergestützten Konstruktion und Fertigung von Epithesen ist ein selbst entwickeltes, dreidimensionales Messsystem. Damit wird die die Gesichtsoberfläche optisch erfasst und digitalisiert“, schildert PD Dr. Dieter Dirksen, Leiter des Bereichs Werkstoffkunde und Technologie an der Poliklinik, das Projekt. Da so eine räumliche Trennung von der Fertigung der Epithesen ermöglicht wird, können die Patienten rasch und wohnortnah versorgt werden. Im abgeschlossenen Projekt wurden dabei zwei Messsysteme - je eines in der Uniklinik und in der Fachklinik Hornheide - installiert und technisch optimiert. Zudem forschten die Wissenschaftler an der Weiterentwicklung der Epithesen-Passform und erprobten die Gesichtsprothesen dann in der klinischen Praxis.
Im neuen, wiederum von der Deutschen Krebshilfe unterstützten Projekt geht es nun darum gehen, auch wahrnehmungsrelevante Aspekte wie Farbverläufe der Gesichtshaut und Krümmungen der Gesichtsoberfläche in die Fertigung einzubeziehen. „Eine besondere Herausforderung stellt die Hautfarbe in der rechnergestützten Epithesen-Gestaltung dar“, macht Christoph Runte deutlich. Hier soll in Fortführung der bisherigen Arbeit ein sehr weitgehender Ansatz verfolgt werden, an dessen Ende ein Farbrezeptierungsverfahren steht. Mit diesem sollen sich, ausgehend von Messungen an der Hautoberfläche der Patienten und dem Mischungsverhältnis von Epithesen-Material, möglichst unterschiedliche und farbgetreue Grundfarben berechnen lassen. „Darüber hinaus wollen wir untersuchen, ob sich die von uns entwickelten Techniken zur Gestaltung und Charakterisierung von Epithesen auf die vorliegenden radiologischen Volumendaten der Patienten und die hieraus rekonstruierten Weichgewebeoberflächen anpassen lassen“, so Dieter Dirksen. Das Projekt des münsterschen Forschungsverbundes wird bis 2017 laufen.
Drei weitere Jahre lang können die beteiligten Forscherteams aus der Poliklinik für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien an der münsterschen Unizahnklinik sowie aus der Hautfachklinik Hornheide mit diesem Geld ihre Arbeit fortführen. „Dabei liegt die Verantwortung für das technische Know-how mit entsprechenden Aufnahmegeräten und eigens entwickelter Software bei uns“, beschreibt Privat-Dozent Dr. Christoph Runte, Oberarzt in der Unizahnklinik, die Aufgabenteilung. „Für die Patientenbetreuung und die Herstellung der Epithesen sind die Kollegen in der Hautfachklinik zuständig.“
Etwa eine von 150 weiblichen Krebspatienten und einer von 60 Männern ist im Mund- und Rachenbereich betroffen, aber auch maligner Hautkrebs am Kopf oder Tumore der Nase, des Ohres oder der Kieferhöhle können zu erheblichen Gesichtsdefekten führen. „Der Philosoph Ludwig Wittgenstein hat einmal sinngemäß gesagt, Emotion sei im Gesicht personifiziert“, so Runte zu den psychologischen Problemen der Patienten. „Wenn das Gesicht entstellt ist, dann beeinträchtigt dies auch die emotionale Identität des Menschen.“ Diesen Menschen wollen die Forscher gemeinsam helfen und haben dafür in den letzten fünf Jahren mit Hilfe der Förderung der Deutschen Krebshilfe bereits einige Erfolge erzielen können.
„Grundlage für unsere Weiterentwicklung der rechnergestützten Konstruktion und Fertigung von Epithesen ist ein selbst entwickeltes, dreidimensionales Messsystem. Damit wird die die Gesichtsoberfläche optisch erfasst und digitalisiert“, schildert PD Dr. Dieter Dirksen, Leiter des Bereichs Werkstoffkunde und Technologie an der Poliklinik, das Projekt. Da so eine räumliche Trennung von der Fertigung der Epithesen ermöglicht wird, können die Patienten rasch und wohnortnah versorgt werden. Im abgeschlossenen Projekt wurden dabei zwei Messsysteme - je eines in der Uniklinik und in der Fachklinik Hornheide - installiert und technisch optimiert. Zudem forschten die Wissenschaftler an der Weiterentwicklung der Epithesen-Passform und erprobten die Gesichtsprothesen dann in der klinischen Praxis.
Im neuen, wiederum von der Deutschen Krebshilfe unterstützten Projekt geht es nun darum gehen, auch wahrnehmungsrelevante Aspekte wie Farbverläufe der Gesichtshaut und Krümmungen der Gesichtsoberfläche in die Fertigung einzubeziehen. „Eine besondere Herausforderung stellt die Hautfarbe in der rechnergestützten Epithesen-Gestaltung dar“, macht Christoph Runte deutlich. Hier soll in Fortführung der bisherigen Arbeit ein sehr weitgehender Ansatz verfolgt werden, an dessen Ende ein Farbrezeptierungsverfahren steht. Mit diesem sollen sich, ausgehend von Messungen an der Hautoberfläche der Patienten und dem Mischungsverhältnis von Epithesen-Material, möglichst unterschiedliche und farbgetreue Grundfarben berechnen lassen. „Darüber hinaus wollen wir untersuchen, ob sich die von uns entwickelten Techniken zur Gestaltung und Charakterisierung von Epithesen auf die vorliegenden radiologischen Volumendaten der Patienten und die hieraus rekonstruierten Weichgewebeoberflächen anpassen lassen“, so Dieter Dirksen. Das Projekt des münsterschen Forschungsverbundes wird bis 2017 laufen.