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Weitere Förderphase: Bund investiert rund 1,6 Mio. Euro in Medizinisches Datenintegrationszentrum der WWU

Das Team hinter dem MeDIC an der Universität Münster (v.l.n.r.): Johannes Oehm, Dr. Michael Storck, Dr. Tobias Brix, Kemal Yildirim und Prof. Julian Varghese (Foto: WWU/ Ph. Neuhaus)

Münster (mfm/nn) - Lange vorbei sind die Zeiten, in denen Universitäten die Ergebnisse ihrer medizinischen Forschung analog aufbewahrten. Doch trotz der Möglichkeiten des digitalen Zeitalters werden die Daten meist noch nicht mit denen anderer Hochschulen vernetzt. Damit die wertvollen Informationen nicht in den eigenen Datenbänken „verstauben“, hat der Bund über seine Medizininformatik-Initiative (MII) die Etablierung von Medizinischen Datenintegrationszentren an allen Standorten der deutschen Universitätsmedizin unterstützt. Nun hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) nach langen Vorarbeiten und einer positiven Zwischenbegutachtung eine Weiterförderung der kurz auch MeDIC genannten Einrichtungen bewilligt: Von den jährlich 20 Millionen Euro fließen rund 1,2 Mio. an die Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster; hinzu kommen noch rund 122.000 Euro für die Mitarbeit in der Arbeitsgemeinschaft Data Sharing des HiGHmed-Konsortiums. Die Laufzeit ist bis Mitte 2025 angesetzt und nach einem weiteren Audit die Verstetigung innerhalb des Netzwerkes Universitätsmedizin (NUM) geplant.

Die münstersche Teilsumme soll hauptsächlich für den Ausbau des dortigen MeDIC am Institut für Medizinische Informatik (IMI) genutzt werden. „Neben der Funktion des Zentrums als Basisdaten-Infrastruktur für die medizinische Forschung sollen auch eine Reihe von klinischen Anwendungsfällen implementiert und der Mehrwert für die Krankenversorgung untersucht werden“, so Prof. Julian Varghese, kommissarischer IMI-Direktor und Leiter des Projektes. Das BMBF hat hierzu eine Förderempfehlung für Kooperationen zwischen der Medizininformatik und klinischen Expertinnen und Experten ausgesprochen, so Varghese. Der Fokus liege hier zunächst bei den Bereichen Rhythmologie und Onkologie, welche zusammen mit weiteren 255.000 Euro gefördert werden. Zudem werden Förderbescheide für die Bereiche Augenheilkunde und Nierentransplantationen zum nächsten Jahr erwartet. Bei diesen klinischen Anwendungsfällen werden mit dem MeDIC die notwendigen Werkzeuge bereitgestellt, um nachhaltige Datenanalyseplattformen unter Verwendung von technischen Standards und hohen Datenschutzanforderungen aufzubauen.

Die durch die Medizininformatik-Initiative initiierten MeDIC verteilen sich auf vier verschiedene Konsortien. Die Universität Münster ist zusammen mit 16 weiteren Partnern Teil des „HiGHmed“-Verbundes. An der MII sind viele verschiedene Akteure beteiligt: Hochschulen, Universitätskliniken, Krankenkassen, IT-Unternehmen. Durch eine optimierte Nutzung von klinischen Forschungsdaten aus Routine-IT-Systemen können Krankheiten besser analysiert, erkannt und bekämpft werden. Patienten und Patientinnen leisten derart mit ihren Daten einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsforschung.

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