Münster (mfm/tb) – „Angesichts von 31 hoch qualifizierten Anträgen ist uns die Entscheidung nicht leicht gefallen“. So bilanzierte Dekan Prof. Wilhelm Schmitz die gestrige Jury-Sitzung zur Ausschreibung 2010 der Rolf-Dierichs-Stiftung. Deren Namensgeber, bis zu seiner Emeritierung als Professor am Anatomischen Institut tätig, fördert schon seit mehreren Jahren die Forschung und Lehre an der Medizinischen Fakultät der Universität Münster. Für diesen Zweck stellt seine Stiftung, die daneben auch kulturelle und soziale Projekte in Münster unterstützt, nun weitere 45.000 Euro zur Verfügung. Dieses Geld fließt laut Jury-Entscheid in sechs Projekte, ausgewogen verteilt auf Forschung und auf Lehre – „was sich zufällig so ergeben hat“, so Schmitz.
Überzeugt vom fachlichen Niveau der Bewerbungen und vom Jury-Votum zeigte sich bei einem heutigen Pressetermin auch Stifter Dierichs – „obwohl mein Favorit leider nicht unter den ausgewählten Anträgen ist“, wie er freimütig einräumte. Ohne Förderungen aus Drittmitteln und privaten Finanzquellen sei gute Forschung heute kaum noch denkbar, bedankte sich Prof. Schmitz bei dem Emeritus: „Denn große Teile des Haushalts sind schon durch laufende Sachausgaben und Gehälter gebunden, die Spielräume für neue Vorhaben somit beschränkt“.
Für eine Förderung bei der Ausschreibung 2010 der Rolf-Dierichs-Stiftung wurden ausgewählt
aus der Lehre:
Dr. Helmut Ahrens (Klinik und Poliklinik für Allgemeine Orthopädie und Tumororthopädie):
"Einfach mal die Seite wechseln" – Werden beim Blick durch die Brille des Operateurs das Wissen, die Fertigkeiten und Einstellungen zum chirurgischen Beruf verändert?
Dr. Hendrik Friederichs (IfAS; Ärztlicher Leiter Studienhospital Münster):
Individuelles Wissensmanagement für Mediziner als Fortbildung für Studierende
Prof. Johannes Kleinheinz (Klinik und Poliklinik für Mund-, und Kiefer-Gesichtschirurgie):
Operationskurs für zahnärztlich-chirurgische Eingriffe am Humanpräparat
aus der Forschung:
Prof. Tanja Kuhlmann (Institut für Neuropathologie):
Heterogenität der oligodendroglialen Vorläuferzellen als Ursache für variable Remyelinisierungskapazität in unterschiedlichen ZNS-Regionen?
PD Dr. Victor Shahin (Institut für Physiologie II):
Unravelling the mechanisms underlying the nuclear pore barrier function
Dr. Athanasios Tsianakas (Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten):
Untersuchung von myeloid-derived suppressor cells (MDSC) und ihrem Einfluss auf die Metastasierung