MedForCe und BBIM - Keimzellen und Kristallisationspunkte des Forschungscampus Ost
Insgesamt werden die beiden aktuellen Forschungsneubauten inklusive der Ersteinrichtung sowie der wissenschaftlichen Großgeräte und Ausstattungsgegenstände rund 240 Millionen Euro kosten. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert zur Stärkung der Universitätsmedizin das MedForCe und das BBIM mit rund 205 Millionen Euro. Der Bund beteiligt sich an Investitionskosten des BBIM mit rund 31 Millionen Euro.
Mit den neuen Gebäuden werden grundlegende Entwicklungsblockaden des Standortes angepackt. Eine dezentrale Gebäudestruktur, Folge einer fast hundert Jahre währenden Baugeschichte, sowie Raumknappheit sind große Herausforderungen für UKM und Medizinische Fakultät – aber nicht die einzige. In vielen Bereichen mangelt es an modernen Laborflächen. Das MedForCe mit seinen knapp 32.000 qm Fläche auf sieben Geschossen (zwei davon unter der Erde) wird daher nicht nur die Institute für Hygiene, Medizinische Mikrobiologie und Molekulare Virologie, sondern vor allem Laboreinheiten beherbergen. Diese werden nicht fest an bestimmte Nutzer vergeben, sondern auf Zeit und in internen Auswahlverwahren, abhängig vom Thema und von der wissenschaftlichen Exzellenz der Anträge. Durch diese Flexibilität will die Universität in Sachen medizinischer Forschung stets „am Puls der Zeit“ sein.
Wo das MedForCe baulich endet, schließt sich nahtlos das BBIM an. Beide Bauvorhaben sind unter einem Dach vereint und bilden einen durchgehenden, aus modular konzipierten und versetzt gruppierten Gebäudeteilen bestehenden Komplex, der sich vom Coesfelder Kreuz aus entlang des Stadtrings erstreckt. Beim BBIM stehen die späteren Nutzer bereits fest: Es handelt sich um die zehn Arbeitsgruppen, die sich 2019 für die Beantragung des „Body & Brain Institute Münster“ zusammengefunden haben. Ihm liegt ein hoch innovatives und hochgradig interdisziplinäres Konzept zugrunde: Im BBIM wollen Forscherinnen und Forscher aus Neurologie, Psychiatrie, Physiologie, Anästhesiologie, Dermatologie, Onkologie und Hygiene die Interaktion zwischen Körper und Gehirn untersuchen. Anhand der gewonnenen Erkenntnisse sollen dann neue Behandlungs- und Versorgungsstrategien für neurologische und psychiatrische Erkrankungen entwickelt werden. Multiple Sklerose, Entzündungen des zentralen Nervensystems sowie Angststörungen dienen hierbei als Modellerkrankungen, um typische Ursachen und Prozesse zu erkunden.