Das Gebäude
Der Forschungsneubau entsteht in unmittelbarer Nähe des Universitätsklinikums Münster und mit direkter Anbindung an die moderne Forschungseinrichtung MedForCe und wird somit den geplanten Forschungscampus Ost maßgeblich prägen. Neben Büro- und Laborflächen ist im „Body&Brain Institut Münster“ (BBIM) Platz für Tierforschung, MRT, MEG, eine Durchflusszytrometrie, Next-Generation Sequencing sowie ein GMP-Bereich vorgesehen. Das Forschungsgebäude soll von ca. 205 Mitarbeiter*innen genutzt werden. Zudem ist in der Grundausstattung die Anschaffung von Großgeräten – wie zum Beispiel MRT, MEG, Prodigys, Zell-Sorter-Systeme u.a. – vorgesehen.
Städtebaulich fügt sich das BBIM in die Achse der medizinischen Neubauten auf dem Forschungscampus Ost ein. Das Gebäude ist somit Teil einer Kette von weiteren Forschungsgebäuden, sodass eine linear erschlossene Baustruktur entsteht, die künftig erweitert werden kann. Der Forschungscampus Ost profitiert von der Nähe zum Zentralklinikum und der Nachbarschaft zu weiteren Einrichtungen wie dem Dekanat. Inhaltlich konzentriert sich die Arbeit im BBIM auf das neurale System, Infektion, Onkologie, Regeneration und Zelldifferenzierung.
Das Gebäude ist in zweigeteilt: Oben finden sich Cluster aus Büroräumen und Laboren mit Nebenräumen. Im Untergeschoss ist neben den Medienzentralen auch die Bildgebungszentrale verortet.
Das Forschungsprogramm
Trotz enormer sozioökonomischer Relevanz, sind die pathophysiologischen Mechanismen neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen bis heute nur unzureichend verstanden und kausale bzw. kurative Therapien häufig nicht verfügbar. Mit seinem innovativen und patientenzentrierten Konzept stellt sich das BBIM den zentralen medizinischen Herausforderungen, indem es wegweisende Forschungsvorhaben an der Schnittstelle zwischen präklinischer und klinischer Forschung umsetzt und die Entwicklung neuer, individualisierter Therapieoptionen maßgeblich vorantreibt.
Die Forschung im BBIM richtet ihr Hauptaugenmerk auf die Interaktion zwischen Body&Brain und die Möglichkeiten zu deren therapeutischer Modulation. Exzellent charakterisierte Kohorten, zu denen es klinische, bildgebende und biologische Daten gibt, werden auf zentralen Plattformen harmonisiert, um dann tiefgehend analysiert zu werden. Basierend auf diesen multidimensionalen humanen Daten werden mechanistische Fragestellungen auch in Tiermodellen bearbeitet („reverse translation“).
Das Forschungsprogramm setzt sich aus diesen Komponenten zusammen:
- Forschungsprojekte zu einzelnen neurologischen und psychiatrischen Krankheitsbildern
- Themenübergreifende Forschungs- und Entwicklungsplattformen:
- Plattform 1: Humane klinische Translationsplattform
- Plattform 2: Identification and Characterization of Biosignatures
- Plattform 3: Multimodal Data Collection and Bioinformatic Analysis
- Plattform 4: Animal Models /Mouse Clinic
- Plattform 5: Human Stem cell Technologies, 3D Organoids und Robotics
- Krankheitsübergreifende Entwicklung von neuen Therapiestrategien
Das BBIM nimmt dabei mit seiner strategischen Ausrichtung national sowie international eine Vorreiterrolle ein: Es gibt derzeit kein vergleichbares Zentrum, in dem Vorgänge in Körper und ZNS integriert betrachtet werden mit dem Ziel, sie einerseits therapeutisch zu modifizieren und andererseits ihre Pathophysiologie in präklinischen Modellen zu untersuchen.
Die Nutzung
Administrativ wird das neue Gebäude Body & Brain Institute Münster (BBIM) der Medizinischen Fakultät zugehören. Die Arbeitsgruppen der Medizinischen Fakultät werden im Rahmen der jeweiligen Forschungsvorhaben einen Zugang zu den jeweiligen Abteilungen erhalten. Gleiches gilt für den GMP-Bereich und den experimentellen Tierhaltungsbereich.
Die federführenden Einrichtungen des BBIM sind:
- Institut für Biomagnetismus
- Institut für Hygiene
- Institut für Neuropathologie
- Institut für Physiologie I
- Klinik für Allgemeine Neurologie/ Institut für Translationale Neurologie
- Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie
- Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie
- Klinik für Psychische Gesundheit/ Institut für Translationale Psychiatrie