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Begleitung bei unheilbaren Krankheiten: Palliativmedizin zieht in den Lehrplan ein - Vorbereitende Ringvorlesung

Prof. Dirk Domagk konzipierte die Ringvorlesung anlässlich der Integration der Palliativmedizin in das Medizinstudium (Foto: WWU/FZ)

Münster (mfm/tw) – Wenn Heilung nicht mehr möglich ist, sind tiefgreifende Therapien für einen schwerkranken Menschen häufig reine Belastung. „Früher ist unter allen Umständen versucht worden, den Patienten kurativ zu behandeln – auch wenn dieses Ziel nicht mehr realistisch erreichbar war“, sagt Professor Dirk Domagk. „Ziel darf aber nicht sein, das Leben um jeden Preis zu verlängern. Es ist wichtig, den Patienten in seiner letzten Phase zu begleiten, Schmerzen zu lindern, die Lebensqualität vor die Lebenslänge zu stellen und vor allem nach seinen Wünschen zu fragen, um seine Autonomie zu sichern.“ Ab dem Sommersemester 2012 werden sich die münsterschen Medizinstudenten im fünften Semester mit Palliativmedizin – also der Behandlung unheilbar kranker Menschen – befassen. Vorbereitend findet im laufenden Wintersemester unter Domagks Leitung eine publikumsoffene Ringvorlesung statt.
Mit der Aufnahme der Palliativmedizin in den Lehrplan folgt die Medizinische Fakultät der Universität Münster einer Änderung in der Approbationsordnung für Ärzte. Die Palliativmedizin wird durch Vorlesungen und Seminare integriert, die genaue Struktur steht noch nicht. Zunächst bietet die Vorlesungsreihe allen Interessierten – nicht nur Studierenden und Lehrenden – einen Überblick. Am 9. November 2011 (Beginn 19.00 h) führt Prof. Domagk, Oberarzt in der Medizinischen Klinik und Poliklinik B der Uni-Klinik und mit der Integration des Themas beauftragt, in die Palliativmedizin ein. Prof. Gerhard Pott, Arbeitsbereich Palliativmedizin Uni-Klinik Münster und Kloster Frenswegen/Nordhorn,  referiert anschließend über Definition und Geschichte der Disziplin.
Während des Wintersemesters sind insgesamt sechs Vorlesungen geplant. Die weiteren Themen: „Palliativmedizin am Uni-Klinikum“ am 23. November 2011, „Patientenverfügungen: kein Ende der Debatte “ am 7. Dezember 2011, „Alltag einer Palliativstation“ am 11. Januar 2012 und „Theologische Aspekte in der Palliativmedizin“ am 25. Januar 2012. Der Termin für die letzte Vorlesung über „Spezielle Schmerztherapie“ steht noch nicht fest.
Alle Vorlesungen beginnen jeweils ab 19.00 Uhr im Dekanats-Hörsaal an der Domagkstraße 3 statt. Die Vorlesungsreihe wird von der münsterschen Schober-Stiftung unterstützt, die sich für christliche Hospizarbeit einsetzt.

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