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Eine Million Euro für neuen „Maschinenpark“: Bund stärkt reproduktionsmedizinische Forschung der Uni Münster

Das STORM-Mikroskop im Einsatz: Die Reprotrack.MS-Fellows Dr. Juan Manuel Paturlanne (l.) und Mingkun Tan, PhD, begutachten hochauflösende Mikroskopiebilder von spermien-spezifischen Proteinen im Flagellum von menschlichen Spermien (Foto: Chr. Brenker)

Münster (mfm/jg) – Jede Forschungsgruppe kann nur so gut arbeiten, wie es ihr Labor zulässt – das weiß auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF): Mit hochmodernen Forschungsgeräten im Wert von über einer Million Euro stattet es das Nachwuchszentrum ReproTrack.MS der Universität Münster aus. Das BMBF fördert dieses Projekt bereits seit seiner Gründung im Jahr 2023 darin, die Ursachen männlicher Infertilität und die Grundprinzipien der Fortpflanzung aufzuklären sowie deren Diagnostik und Behandlung zu verbessern. Die zusätzliche Technologie-Förderung eröffnet in dieser Hinsicht neue Möglichkeiten.

ReproTrack.MS ist ein Nachwuchszentrum für promovierte Forschende aus den Naturwissenschaften und der Medizin; insgesamt umfasst es zehn Arbeitsgruppen an der Universität und dem Universitätsklinikum Münster. Die Neuanschaffungen sind jetzt im Centrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie (CeRA), dem Institut für Reproduktionsgenetik (IRG) und der Allgemeinen Pädiatrie in Betrieb gegangen. Ein Highlight darunter: das Super-Resolution-Mikroskop STORM. Dieses ermöglicht es den Forschenden, zelluläre Strukturen mit einer Auflösung von bis zu 20 Nanometern zu analysieren – Aufbau und Funktion weiblicher und männlicher Keimzellen, ebenso des Hodengewebes, kommen damit nun noch genauer „unter die Lupe“. „Die Mechanismen der männlichen Unfruchtbarkeit lassen sich damit auf molekularer Ebene entschlüsseln“, erklärt Prof. Timo Strünker, der das Projekt mit Prof. Sabine Kliesch, Prof. Nina Neuhaus (alle CeRA) und Prof. Frank Tüttelmann (IRG) koordiniert. „Insgesamt befeuert die Investition in neue Technologien unsere reproduktionsmedizinische Forschung.“

ReproTrack.MS treibt dabei nicht nur den wissenschaftlichen Fortschritt voran, sondern trägt auch zur schnellen Verbesserung der Patientenversorgung bei. „Am Standort Münster sind die Grundlagenforschung zur Reproduktion und die klinische Anwendung der Erkenntnisse eng verbunden. Dadurch werden wissenschaftliche Ergebnisse schnell in die Klinik gebracht und im Gegenzug aus der klinischen Praxis heraus neue Fragestellungen generiert“, so Kliesch. 

Für das BMBF ist das der Grund, das Projekt zum wiederholten Mal finanziell zu unterstützen. Um die reproduktionsmedizinische Forschungslandschaft zu stärken, fördert es seit 2023 deutschlandweit fünf interdisziplinäre Nachwuchszentren, die „Centers for Reproductive Sciences“, kurz CeReS – darunter ReproTrack.MS. Die Förderungsdauer beträgt vorläufig drei Jahre; durch die erneute Finanzierung liegt der Gesamtbetrag für Münster nun bei 3,3 Millionen Euro.

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