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Das "Paper of the Month" 01/2025 geht an Lena Makowski von der Klinik für Kardiologie I und Jannik Feld vom IBKF

Erstautorin Dr. Lena Makowski und Letztautor Dr. Jannik Feld des neuen Papers of the Month (Foto: Uni MS/M. Heine)

Für den Monat Januar 2025 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der Universität Münster an:

Makowski L, Engelbertz C, Köppe J, Dröge P, Ruhnke T, Günster C, Gerß J, Freisinger E, Malyar N, Reinecke H, Feld J. Hospitalized upper extremity artery disease patients: treatment and long-term outcomes. Eur Heart J. 2024 Dec 30:ehae904.

Für Patientinnen und Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit der oberen Extremitäten, darunter auch viele junge Menschen, führt die Erkrankung häufig zu Amputationen oder endet sogar tödlich. Mit der vorliegenden Arbeit werden erstmals Daten zur Prognose und Behandlung aus einer großen deutschlandweiten Studie bereitgestellt, die zudem geschlechterspezifische Unterschiede untersucht. Die Ergebnisse können helfen zu verstehen, warum die Prognose so schlecht ist und welche therapeutischen Unzulänglichkeiten bestehen. Damit wird eine Grundlage für dringend notwendige prospektive klinische Studien geschaffen, die eine zukünftige evidenzbasierte und leitliniengerechte Versorgung der Patientinnen sichern können.

Zu Hintergrund, Fragestellung und Bedeutung der Publikation:
Das Wissen über die Prävalenz und Prognose der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) der oberen Extremität ist sehr spärlich und alle bisherigen Analysen basieren meist auf kleinen Kohortenstudien mit wenigen Patientinnen und Patienten. Dadurch fehlt es an evidenzbasierten und einheitlichen Leitlinienempfehlungen für die Behandlung dieses heterogenen und eher jungen Patientenkollektivs.

In unseren Analysen von knapp 2.500 Patientinnen und Patienten, die bei der AOK krankenversichert sind, konnte das Arbeitsteam zeigen, dass die eher jungen Betroffenen mit pAVK der oberen Extremität häufig an zusätzlichen kardiovaskulären Komorbiditäten und Risikofaktoren leiden. Die Daten zeigen, dass nur etwa ein Drittel eine Revaskularisierung erhielt und nur knapp die Hälfte Statine und/oder Antithrombotika, welche als evidenzbasierte Sekundärprophylaxe gelten. Dadurch kann die schlechte Prognose, die sich in hohen Amputations- und Mortalitätszahlen zeigt, teilweise erklärt werden.

In der vorliegenden Arbeit wurden die Behandlung und die Prognose zum ersten Mal in einer so großen Kohorte analysiert. Dies füllt eine Lücke, da es bisher kaum Evidenz zur Behandlung von Patientinnen und Patienten mit pAVK der oberen Extremität gibt. Weitere prospektive klinische Studien sind dringend notwendig, um die Prognose verbessern zu können.

Background and fundamental question of the publication:
The knowledge about the prevalence and prognosis of patients with upper extremity artery disease (UEAD) is limited. All previous analyses have mainly been based on small cohort studies with only a few patients. This has led to a lack of evidence-based recommendations for the diagnosis and treatment of this heterogeneous and relatively young group of patients.

Our analysis of almost 2500 patients with UEAD from the AOK health insurance fund demonstrates that this rather young group of patients with UEAD were often diagnosed with additional cardiovascular comorbidities and risk factors, and they face a poor prognosis with an elevated proportion of amputations and mortality. The poor prognosis can partly be explained by inadequate treatment. Only one third underwent any kind of revascularization, while only half of the patients received medications like statins and/or antithrombotics. Overall, this study extends the spectrum of PCD genes and highlights that C1d-defective PCD individuals may elude diagnosis in the current diagnostic algorithm. To enable diagnosis, genetic testing should be prioritized in future diagnostic guidelines.

For the first time, the treatment and prognosis of patients with UEAD have been analyzed in a large cohort of patients. This is important because there are hardly any evidence-based recommendations for the diagnosis or treatment. Further investigation is warranted to understand the underlying causes and identify treatment improvements.

Die bisherigen ausgezeichneten „Papers of the Month“ finden Sie HIER.

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